[Freitag, 29. November 2007]
Richard wird mehr und mehr mein persönlicher Held. Nach Ausflügen zu
Clintons Oral Office-Affäre (hier sähe ich einiges anders), Romneys Glauben
und Tarrants Scheidung kommt er im viertletzten Absatz seines Essays
Banishing the Green-Eyed Monster
in der Newsweek/Washington Post zur sexuellen Eifersucht. Bei
Männern, sagt er, lasse sich ihre Herkunft evolutionstheoretisch nachvollziehen;
bei Frauen sei dies weit weniger klar. Aber nur weil es „natürlich“ ist,
sollte uns dies nicht hindern “to rise above it” — genauso wie wir
Romane und Symphonien schreiben anstatt uns bloß fortzupflanzen und Feinde zu bekämpfen.
Ein paar Auszüge:
[W]as soll daran so offensichtlich sein,
nur eine Person lieben zu können? [W]arum wird einzig und allein der erotischen Liebe
[Ausschließlichkeit] zuerkannt, ohne je darüber nachzudenken? Warum kann
eine Frau nicht zwei Männer gleichzeitig lieben [...]? Und warum sollten die beiden
— oder ihre Frauen — ihr das mißgönnen? [...] Ich leugne nicht die Kraft
sexueller Eifersucht. Sie ist allgegenwärtig, vielleicht sogar universal. Doch ich frage
mich, warum wir sie alle so bereitwillig akzeptieren [...] statt die “free spirits”
zu bewundern — wie ich es zunehmend tue — die genug Vertrauen haben, ihre Eifersucht zu überwinden,
die sich nicht mehr unentwegt darum sorgen, wer wen „betrügt“ und die dem grünäugigen
Monster empfehlen, in den See zu springen?