[Mittwoch, 30. Januar 2008]
Eigentlich war ich gestern zu erschöpft, bis ich den
FR-Artikel
las, der so unglücklich zwischen blödsinnig und bieder pendelte, und zu dem ich dann doch was schrieb.
Aber mein Entschluß steht fest: ein Teil meines Lebens wird sich ändern.
Nicht der Poly-Teil! Aber bei der gestrigen Abschiedsvorlesung meines
Doktorvaters
wurde mir vieles klar.
Ein tolles Grußwort zunächst von Prof. Stein mit
viel Latein und Linguismen, das explizit Friedl zuliebe
nicht die Bildungsentwicklung ansprach.
Aber alle wußten, was gemeint war.
Dann Friedls absolut brillante Abschiedsvorlesung „Der amerikanische
Pragmatismus als fröhliche Wissenschaft“ mit viel
Emerson
und
Stein.
(Jetzt kann ich endlich beginnen, glaube ich, Nietzsche zu verstehen.)
Dann Sekt und Häppchen beim Empfang im Dekanat.
Gratulieren, Hände schütteln, alte Bekannte wiedersehen. Die Nachricht,
daß
Alexandre
letztes Jahr bei einem Zugunglück in Lothringen
ums Leben kam
— dessen Blockseminare in Luxemburg zu meinen schönsten Studienerinnerungen gehören.
Und die Festigung meiner Entscheidung, Ende des Jahres mit
meinem Doktortitel die Akademia zu verlassen, statt mich
für Proseminare zu verdingen. Diese amoklaufenden
Studiengangsreformen haben mit Humanismus und Wissenschaft nicht
viel zu tun. Wenn in zwei, drei Dekaden das Zurückrudern
beginnt ... dann überleg ich’s mir nochmal! :-)