[Sonntag, 23. Dezember 2007]
In der Kategorie Gehobene Luxusgüter gehörte Diamantenreklame schon immer
zum intellektuellen Bodensatz — siehe die berüchtigte klassische
“She won’t Say No”-Kampagne
von De Beers (hat vielleicht jemand ein Bild ohne diese Rotmarkierung für Doofe?).
Diese Kampagne wiederum zog ebenso berüchtigte Parodien nach sich von der “she’ll pretty
much have to”-Sorte, die ich ebenso unterirdisch finde, da De Beers Kampagne weit mehr als
bloß „sexuelle“ weibliche Gefügigkeit insinuiert.
Die neueste Groteske in diesem Theater ist
Monogamie hoch 100,
eine Kampagne von Hearts On Fire. In ihrem Artikel
Diamonds Go Designer
in Fortune beschreibt Bethany McLean es als das erklärte Ziel der Firma,
Einzelhändlern beizubringen, ihre Kunden davon zu überzeugen, daß alles unterhalb eines
Hearts On Fire-Diamanten bedeute, „nicht genug zu lieben“.
Um das Maß vollzumachen, behauptet der CEO der Firma, Glenn Rothman, Liebe sei „der einzige
Bereich im menschlichen Leben, der nicht zum Konsumprodukt werden kann“
(“Love is the one area of human life that cannot be commoditized”)!
Da fällt mir schon wieder Henryk M. Broder ein, der einmal sagte, es gebe eine Kategorie von Behauptungen, die „so falsch sind,
daß nicht einmal das Gegenteil wahr ist“. In diesem Sinne wünsche ich allen:
Frohe Weihnachten und ganz viel (Polyamorie)100 unter grünem Tann! :-)
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