[Sonntag, 18. Mai 2008]
Selten ließ ich in Blogs oder Foren Gelegenheit zum Gerangel aus,
wenn es darum ging, Polyamorie nicht von anderen Beziehungsalternativen
lexikalisch vereinnahmen zu lassen. Dinge haben eigene Namen aus Gründen.
Wenn Polyamorie als Begriff ins öffentliche Bewußtsein dringen und konzeptuell
„normalisiert“ werden soll, muß der Begriff eine klare
Botschaft tragen. Wenn Polyamorie als nicht-monogame Form von Liebe, Verantwortung
und Treue verargumentiert werden soll, muß auch gesagt werden dürfen,
was Polyamorie nicht ist — auch im Angesicht wild gestikulierenden Einspruchs,
daß Liebe, Verantwortung und Treue auch Teil anderer alternativer Beziehungsformen sind
oder sein können.
Auf welchem intellektuellen Schwachstrom die Organisatoren des “Swingfest ’08”,
The World’s Largest Swingers Party und Adult Expo, in Hollywood (Florida) laufen,
beweist die
Kampagne
gleich dreifach: Die Unfähigkeit, ein korrektes Hochkomma zu setzen;
das Buchen von Mary Ellen Cook als Event-Hostess, die wegen ihres Porno-Künstlernamens
“Mary Carey” seit zwei Jahren mit einer anderen
Geistesriesin
prozessiert; und die folgende Pressenotiz via
PR Newswire,
mit der die Medien zur Zeit überschwemmt werden:
“Open marriages, couples dating, polyamory, recreational sex; it has many names,
but it is most widely known as Swinging and it has become so popular it now has
its own 4-day festival.” Ja, klar. Und danke für nichts.
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