[Dienstag, 15. April 2008]
Einige „Kollateralaspekte“ zu den von
Harris
angeführten Studien sind erwähnenswert. Während Frauen und Männer
dort auf emotionale vs. sexuelle Untreue nicht fundamental verschieden reagieren, gibt es Anzeichen
dafür, daß Frauen auf sexuelle Untreue ihres Partners mit „mehr Zorn und Schmerz“ reagieren
— und bei einer nicht tatsächlichen, sondern
hypothetischen
sexuellen Untreue war die „antizipierte
Reaktion“ der Frauen sogar gewalttätiger als die der Männer.
Dazu waren es in einer Studie über offene Ehen die Frauen, die die sexuellen Affairen
des Partners ausdrücklich negativer beurteilten als umgekehrt.
Warum ist es dann statistisch viel wahrscheinlicher, daß Männer Frauen
während eines Eifersuchtanfalls umbringen und nicht umgekehrt? Dies lasse, laut Harris,
keine spezifischen Schlüsse zum Thema Eifersucht zu, da
Männer statistisch generell zu gewalttätigerem Verhalten neigen als Frauen. Und
selbst dort, wo Männer relativ zu Frauen auf hypothetische sexuelle
Untreue mit größerer Erregung reagieren, dürfe nicht vergessen werden, daß Männer völlig unabhängig vom Faktor Eifersucht
statistisch stärker auf sexuelle Vorstellungen reagieren als auf emotionale.
Was diese im Gegensatz zum dubiosen Eifersuchtsunterschied tatsächlich statistisch
signifikanten Unterschiede bedingt, sind dabei ganz andere, wenn auch nicht minder interessante Themen.