schreibstube

Das Poly-Blog von Helly & Jay

[Donnerstag, 8. November 2007]

Allmählich wird es Zeit, die Problemreihe abzuschließen, warum Claudia Mühe hat, eine Poly-Familie für  Polylux vor die  Kamera zu bringen. Bislang hatten wir  örtliche Verteiltheit,  Zusammenziehbremsen und  gesellschaftliche Tauchstationen. Als viertes und vorläufig letztes käme hinzu, daß die Anzahl der Poly-Beziehungen, in denen alle Beteiligten wirklich poly sind, bestenfalls als minimal bezeichnet werden kann: und damit auch deren Bereitschaft, vor die Kamera zu treten.

Diese vier Hürden sind so hoch und stehen so ungemütlich eng beisammen, daß ich mich frage, ob „gewohnte pure Polyamorie“ unterhalb eines bestimmten sozialen Sättigungsgrades überhaupt vorhanden ist jenseits der Spezialform Kommune und glücklicher Einzelfälle ohne statistische Signifikanz.

Einen Schluß zöge ich in jedem Fall: Gemeinsames Wohnen zunächst auszublenden. Das hieße für Claudia, ihr Konzept zu überdenken. Dito hieße das für mich, vage Wunschträume von gemeinsamer heimeliger Häuslichkeit mit der Frage zu konfrontieren, ob polyamores Wohnen beim augenblicklichen Stand der Dinge realisierbar ist. Oder überhaupt integraler Bestandteil des polyamoren Konzepts. Eine Frage, die sich bei Interesse auch im  Polyamore-Forum diskutieren ließe. (Sorry, diese Empfehlung ist überholt.)