schreibstube

Das Poly-Blog von Helly & Jay

[Samstag, 29. März 2008]

Eigentlich wollte ich meiner gestrigen  Einführung zu Studien und Umfragen zur Eifersucht den ersten Beitrag folgen lassen und widmete mich schon zwei interessanten Studien. Doch nach einem zweistündigen Telephonat mit  Julia bin ich dafür nicht mehr konzentriert genug!

Wer sich wie und warum poly nennt war eins der Themen, die wir kurz berührten. Gilt ein nicht-polyamorer Partner in einer polyamoren Beziehung als poly? Was ist mit denen, die Polyamorie vertreten, selbst aber keine Poly- oder gar keine Beziehung haben? Trotz meines Engagements zur Theoriebildung empfinde ich selbst Polyamorie als eine Praxis. Das ist sicherlich diskutabel. Aber meine Aktivitäten sind davon sehr stark bestimmt: Erst, seit wir zu dritt sind, fühle ich mich wirklich wohl damit, Polyamorie öffentlich zu vertreten. Und sollte diese Beziehung es zu meinen Ungunsten nicht überstehen, würde ich während einer Single-Periode keine Interviews zu Poly geben und mich auch ansonsten nicht über Gebühr medial exponieren. Über dieses Blog hinaus.

Poly oder polyamor zu sein bedeutet für mich gelebte Praxis. Ohne diese sähe ich mich eher als Anhänger der Polyamorie: So, wie ich überall und zu allen Zeiten, auch in finsterster Theokratie und Diktatur, ein Anhänger und Verfechter der Demokratie sein könnte, aber nur durch gelebte demokratische Praxis ein Demokrat sein kann.