[Dienstag, 10. Juni 2008]
Was ich schon als Kind instinktiv wußte und bis heute beherzige ist,
daß es mir nicht gut tut, Schmerzliches mit anderen zu teilen.
Meine postmoderne Rationalisierung besteht darin, daß erst Sprache
(oder Kommunikation als solche) etwas zu einem „Ding in der Welt“
macht — und Dingen, die mir wehtun, will ich nicht über Gebühr Realität
verleihen. Während die (mir wohlvertrauten) Verdrängungstheorien zum Teil eher
gegen diese Praxis sprechen, kommt nun eine
APA-Studie
heraus (natürlich RestricedAccess, wie sich das gehört, grrr),
die sie eher bestätigt. Ein
Interview
mit dem Studienleiter Mark Seery gibt es
auf (ausgerechnet, *seufz*) mercator.net. Das geht natürlich vielen
gegen den Strich (insbesondere den üblichen Verdächtigen, LOL!), und die
ersten Einwände rollen schon ein, bevor die Studie überhaupt veröffentlich
ist und Studienaufbau, Kontrollgruppenstrategie etc. evaluiert werden kann.
Sollte (über Individualpsychologisches hinaus) da etwas dran sein,
hätte das auch Auswirkungen auf polyamore Beziehungen. Unerbittliches
Kommunizieren ;-) ist schließlich eines unserer
farbenfrohesten Aushängeschilder, und
auch ich
argumentiere stets, daß Schmerz mittels polyamorem Beistand besser aufgefangen
werden kann als isoliert nach einer Trennung. Was immer der Fall
sein wird, eines ist gewiß: Dinge „in der Welt“ sind stets komplexer,
als Wald- und Wiesenwissen nahelegt.
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