[Dienstag, 11. Dezember 2007]
Kürzlich kam in einem Gespräch mit einer Freundin eine spezielle Sorte männlicher
Panikeifersucht zur Sprache. Ich vermutete, daß offensiver und/oder hilfloser Wut
tiefere Ursachen zugrundeliegen als der oft zitierte männliche Revierreflex —
insbesondere eine männliche Grundangst vor männlicher Sexualität,
mit Ausnahme der eigenen. Mit Auswirkungen, die von Berührungsangst über Revierreflex bis zur Homophobie reichen.
Evolutionsmerkmale spielen hier sicher eine große Rolle, und soziale Überformung
kann dies noch verstärken. Wie könnte Mann sowohl diese Grundfurcht abbauen als auch die damit
verknüpfte Eifersucht, um statt dessen Mitfreude zu empfinden für die Partnerin?
Sex mit einem Mann zu phantasieren wäre für den Anfang wohl zu schwer.
Aber wie wäre es, sich selbst als Frau zu phantasieren, die aufregenden Sex mit einem Mann hat? Ich könnte
mir vorstellen, daß das für viele nicht nur eine lehrreiche und angstabbauende,
sondern auch eine anregende Übung wäre. (Ganz nebenbei könnte
dies vielleicht auch die Bereitschaft fördern, sich in anderen Kontexten als „Gast“ in
die Rolle einer Frau zu imaginieren ... und die oft blinde Solidarität zum eigenen
Geschlecht zu hinterfragen.) Und dies müßte ja auch nicht ausschließlich solo unternommen
werden — ich könnte mir vorstellen, daß viele Partnerinnen eine solche mentale Übung ihrer Partner
zum Angst- und Eifersuchtsabbau mit praktischem Rollenspiel durchaus und effektiv zu fördern wüßten.
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