[Sonntag, 15. Juni 2008]
Wie angekündigt möchte ich auf die in diesem
Artikel
zu findende Behauptung eingehen, daß Trennungen in polyamoren Beziehungen härter
seien als in monogamen, da es nicht um „jemand anders“ gehe, sondern der
Trennungsgrund für Deinen Partner immer nur „Du selbst“ sein könne.
Was stimmt nicht an diesem Bild? Zunächst natürlich, daß es zahllose Trennungsgründe
gibt, die sich weder um das eine noch das andere drehen — einer wäre,
nur als Beispiel, mit Polyamorie letztendlich nicht zurechtzukommen. Des weiteren ist
„Du selbst“ in diesem Sinne selten eine Einbahnstraße: Zum Nicht-Zusammenpassen
gehören in der Regel zwei. (Mindestens.) Und in integrierten Polybeziehungen müssen
auch nicht alle im engeren Sinne „zusammen“ sein: „Trennungen“
können erfolgen, ohne daß jemand die Beziehung zwangsläufig verläßt.
Tatsächlich ist dies keine polytypische Trennung, alles in allem, sondern ein (wie ich
finde seltener) Spezialfall: dem Partner paßt einseitig etwas nicht an Dir, und ihn
hält auch nichts in der Gemeinschaft. Was ist daran so ungewöhnlich „hart“? Oder anders gefragt:
Was ist „tröstlicher“ daran, wenn Dein Partner Dich für jemand anderen verläßt?
Ich halte die Behauptung, ehrlich gesagt, für ausgemachten Humbug — und für eine
echte multilaterale polyamore Beziehung auch gar nicht relevant.
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