schreibstube

Das Poly-Blog von Helly & Jay

[Samstag, 15. Dezember 2007]

In  Work, Work, Work im San Franciso Bay Guardian findet Andrea Nemerson es suspekt, daß Polys immer die harte Arbeit betonen, die sie in ihre Beziehungen stecken müssen. Nemerson glaubt, daß eine Beziehung eher dann gut läuft, wenn sie dies praktisch von alleine tut. Die kritisierte Arbeitsethik ist allerdings schon lange in der Monowelt endemisch: Dagegen hat Laura Kipnis in Against Love bzw.  Liebe — eine Abrechnung bereits schwere Geschütze aufgefahren. Ich selbst bin unentschieden; nicht zuletzt, weil ich auch zu denen gehöre, die nicht annehmen, daß eine Poly-Beziehung ohne weiteres „von selbst“ funktioniert.

Im Eintrag  Spring on Ice: Strolling Outside the Comfort Zone sinniert Amy Gahran, daß sie als frischgebackene (Quasi-)Single nun sogar in der Poly-Community selbst eine Art Außenseiter-Position einnehme, da „Poly-Singles“ eine „sehr kleine und nicht sehr lautstarke“ Gruppe seien.

Im Artikel  The final fling before the ring aus dem Sydney Morning Herald über eine gruselige Männersitte findet in den letzten Absätzen (überraschend) Polyamorie Erwähnung mit der interessanten Formulierung, daß Polyamorie seit den 90er Jahren ein “Revival” erfahren habe, “alive [and], kicking and taking place in a marriage near you”. Wiederaufleben von Polyamorie — huh? Hab ich vor den 90ern was verpaßt? LOL!