[Mittwoch, 13. Februar 2008]
Auch im dritten und letzten Teil zu Violetta Simons
Artikel
geht es um Markus Bärlochers Beiträge zur Eifersucht. In seiner
souverän formulierten Auflistung einiger ihrer Erscheinungsformen,
die ich dankbar meinem Differenzierungvokabular hinzufügte, stach
insbesondere hervor, daß Eifersucht etwas mit Angst
vor der Endlichkeit, mit Todesangst zu tun habe. Diese
Verbindung kam mir noch nie in den Sinn — eine phänomenale
Erkenntnis, wie ich finde. Die mich überdies auf
gedankliche Pfade führt, die in einem Verwandtschaftsverhältnis
dritten Grades stehen zu den Beziehungsdogmen
meiner angekündigten
Polygramme.
Im Nachhinein im Lichte dieser Listung (und nach ein bißchen Flak
von Julia ;-)) würde ich
hinzufügen wollen,
daß ein solches Differenzieren in bedeutungsvolle und
konkret verhandelbare und angehbare emotionale
Zustände ein hervorragender und vielleicht sogar der
beste Ansatz überhaupt ist, um Eifersucht an der Quelle zu bekämpfen.
Das würde ich auch keinesfalls als „Judo“ bezeichnen. Was im
Idealfall dann unter dem Etikett „Eifersucht“ noch übrigbliebe wären
lediglich Besitzansprüche. Und Besitzansprüche
auf den Partner, würde ich behaupten, sind schädlich und potentiell
zerstörerisch und lassen sich — von dem festen Willen zu einem
fundamentalen Sinneswandel abgesehen — nicht verhandeln, nicht angehen
und nicht dienstbar machen.