[Samstag, 30. August 2008]
Hier ist ein längeres
Interview
von Louise France im Guardian mit Jenny Block, von dem ich nicht
so recht weiß, was ich davon halten soll. Dies betrifft in der Tat auch den
üblichen Stuß: Im Teaser-Absatz ist Block
“The Queen of the Swingers”, im dritten Absatz das
“poster girl for open marriage” und eigentlich geht’s um Polyamorie.
M-hm. Aber in welche Kategorie gehört sie?
Offene Ehe nur wenn begrifflich wirklich eng gesehen und Swingen eher nicht. Also Polyamorie?
Ich bin nicht sicher.
Block, zumindest dem Artikel nach, könnte eher auf Männer verzichten als auf Frauen
und hat eine Partnerin und einen wie es scheint weitgehend ego- und libidolosen Ehemann.
Beide Partner haben nicht nur keinen Sex miteinander, sondern, wie es scheint, auch
sonst nichts miteinander zu tun. Dazu kommt Dubioses wie die
Not-in-Town-Regel
und das Nichtwissen der Tochter. Nichts davon klingt für mich wie Polyamorie. Könnte es sein,
daß hier Wünsche die Eltern der Gedanken sind, zu welcher Gruppe Block gehört?
Gut möglich — zum Beispiel, wenn
„einer der tätowierten und gepiercten Polys“ aus Seattle sie so toll findet, weil sie
„aussieht wie jemand von den anderen“. Der Grund, vielleicht, warum
Block für so viele verschiedene Lifestyle-Etiketten herhält, obwohl nichts davon so richtig stimmt. Die
Versuchung, Lebensentwürfe mit attraktiven Mainstream-Persönlichkeiten
zu promoten, ist enorm: auch wenn dafür individuell oder historisch
gebogen und verbogen
werden muß.
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