klassenraum

Die Poly-Fibel von Helly & Jay

Für Polyamorie gilt, was auch sonst für Gemeinschaften gilt: Aus bestimmten Grundprinzipien und einer Anzahl möglicher Formen und Strukturen muß jede Beziehung ihr individuelles Regelwerk für den gemeinsamen Lebensweg entwerfen.

Für polyamore Beziehungen ist der Satz an Prinzipien weitgehend gleich (Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Respekt, Mitgefühl). Die Form ist variantenreich (von monogamieähnlicher Verpflichtung zur Treue über gemeinschaftliche Zustimmung zur Aufnahme neuer Partner bis zur unbeschränkten Entscheidungsfreiheit aller) ebenso wie die Struktur (von einem homo- oder heterosexuellen Primärpaar mit „Sekundärpartnern“, die genauso wichtig, aber weniger in das gemeinsame Alltagsleben eingebunden sind, bis zur „echten“ Dreier-, Vierer- oder Mehr-Beziehung in einem gemeinsamen Haushalt).

Das darauf basierende Regelwerk schließlich ist beziehungsindividuell und muß auch immer wieder neu durchdacht und neu verhandelt werden, weil menschliche Beziehungen dynamisch sind und sich entwickeln. Und in einer multiplen Partnerschaft erst recht.