Multiple Bindungen, mehr Verantwortung, mehr Intimität: Polyamorie
ist gerade nicht die geeignete Umgebung für
Menschen, die unfähig sind oder nicht willens, sich fest auf einen Partner
einzulassen!
Prinzipiell sind polyamore Beziehungen ebenso auf Dauer
ausgelegt wie monogame, und auf jeden Fall dauerhafter als
die in unserem Kulturraum vorherrschend praktizierte serielle
Monogamie: Partnerwechsel folgt auf Partnerwechsel, doch für
jede einzelne Beziehung wird das monogame Gütesiegel reklamiert.
Nicht Polyamorie, sondern serielle Monogamie mit erhöhter
Taktfrequenz ist die ideale Strategie für Menschen mit Scheu
vor festen Bindungen.
Überdies, verglichen mit dem zum Teil recht brüchigen sozialen Kitt der
Kleinfamilie, wirken Polyamorie und polyamore Ethik durch ihre gruppenorientierten
Dynamiken und Eigenschaften zusätzlich bindungsstärkend — ähnlich wie
Großfamilie, Sippe, Stamm oder “Community” ganz allgemein.