[Mittwoch, 21. November 2007]
Die Zeit scheint günstig: Die Presse berichtet Wissenswertes über Polyamorie
öfter als je zuvor, viele Leute werden aufmerksam auf die Idee und/oder
erfahren, daß sie eigentlich schon immer poly waren — nie war die Zeit
so günstig, für die Poly-Bewegung in Bewegung zu geraten!
Leider gibt es hinsichtlich Bewegung ein kleines Problem.
In den 60ern und 70ern war Freie Liebe zum Beispiel in größere Zusammenhänge
wie die Protest- und Hippiebewegung eingebunden: Zahllose Begeisterte hatten einen
gemeinsamen Pool an Gesellschaftsentwürfen und Feindbildern, Büchern und Vinyls,
Auto- und Zigarettenmarken und vielen anderen lustigen Dingen von Lavalampen bis Creme 21.
Was haben polyamore Menschen im Vergleich dazu bislang gemein? Genau: sie sind polyamor.
Bevor sich von einer Bewegung sprechen läßt, müßte
mehr Gemeinsames her, das sich aber nicht aus dem Hut zaubern läßt. Aber
Einzelne und räumlich nahewohnende „Poly-Zellen“ könnten mit großen
Anstrengungen so viel Werbedruck erzeugen und Überzeugungsarbeit leisten, bis
zahlenmäßig ein Schwellenwert überschritten wird — der dann automatisch dafür
sorgt, daß Polys sich untereinander selbst um weitere Interessen “clustern”
können. Und dann wird’s spannend: denn daraus könnte eine echte und
ausgewachsene Polyamorie-Bewegung entstehen.
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