[Dienstag, 30. Oktober 2007]
Dem
ersten
und
zweiten
Teil nach sind eifersuchtauslösende Signale keine „Signale“, sondern
Rekonstruktionen auf der Basis von Indizien, welche wiederum keinen verläßlichen und
interpretationsunabhängigen Bezug haben zur Wirklichkeit. Dies eröffnet das Problem, wie
Eifersuchtsanlässe entkräftet werden können.
Typisch ist, daß die eifersüchtige Person von der anderen verlangt, den Anlaß zu erklären
und zu entkräften als ihre moralische Pflicht und
praktische Obligation.
Dies ist für die andere Person jedoch eine schier unlösbare Aufgabe, da sie an der
Konstruktion dieses Anlasses nicht — im Sinne von nicht wissentlich und erst
recht nicht absichtlich — beteiligt war und oft schon größte Mühe hat, den
Sachverhalt als solchen und seine Begründung überhaupt zu erfassen und zu verstehen.
Erkenntnistheoretisches Problem #3:
Die eifersüchtige Person, die den Eifersuchtsanlaß im Sinne von
#1 und #2 konstruiert,
nimmt die andere Person in die Pflicht, diesen Anlaß plausibel
zu demontieren.