[Dienstag, 6. November 2007]
Ferrers
Spirituality and Intimate Relationships
in der Tikkun ist ein lesenswerter und enorm langer Artikel zu dem Thema, wie
Polyamorie sich zu verschiedenen Aspekten des Buddhismus verhält: Mit Schwerpunkten
bei der Umwandlung von Eifersucht in Mitfühlende Freude, Polyamorie als möglichem Pfad
zu emotionaler und spiritueller Tiefe, und dem historisch nicht ungetrübten Verhältnis
von Buddhismus zur Sexualität.
Mein Wissen über Buddhismus reicht längst nicht aus, um die Qualität seiner Aussagen
zu beurteilen. Es reicht aber aus für einen sloppy science!-Alarm.
Sein evolutionäres Argument zur Eifersucht wurde wissenschaftlich keinesfalls
„klar dargelegt“ und ist perfekt zirkulär — Mutmaßungen über
den Ursprung eines Verhaltens, dessen Existenz die Mutmaßungen über seinen Ursprung beweisen.
Besser, aber schlecht erklärt, sind die
Wühlmausexperimente:
Hier geht es eigentlich um
das Blockieren oder Erweitern von Rezeptoren für die Peptide Vasopressin bzw. Oxytocin, die der
Mäuslein Bindungsneigung Beine machen (die Stranglänge einer
Mikrosatelliten-DNA
bestimmt die Rezeptordichte).
Ferrers Schlußfolgerung jedenfalls könnte sich vielleicht eines Tages als nicht falsch
erweisen: Daß die Biochemie von Menschen sich möglicherweise ähnlich unterschiedlich äußert, und daß
soziale Monogamie bei vielen eine
biologische Polyamorie maskiert.
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