[Donnerstag, 17. Januar 2008]
Für konservative deutschsprachige Publikationen scheint es
die Regel oder Auflage zu
geben, Polyamorie so gründlich
wie möglich mit Polygamie
zu verschränken. Katja Gelinskys
Ehe hoch zwei
setzt diese Regel nicht nur konsequent um, sondern noch eins oben drauf:
Ist der Assoziativ-Wert von Polygamie nicht
übel genug, läßt sich mit dem Titel Ehe hoch zwei
auch noch Bigamie mobilisieren —
irgendwas wird schon negativ abfärben auf
Polyamorie.
Was und wer ist hier wohl „in wessen Wolle gefärbt“, um ein
von Gelinsky verwendetes Idiom aufzugreifen? Hier die Statistik:
Und so richtig unterirdisch matschig
wird’s zum Schluß:
„Verfechter von Polyamorie und Polygamie [...]
begrüßen den Schuldspruch. Denn wenn Polygamisten vom
alten Schlag wie Warren Jeffs erst hinter Schloss und Riegel
sitzen, trüben sie auch nicht länger das postmoderne Bild von
der schönen, heilen Welt harmonisch gelebter Multipartnerschaften.“
Yuck. Da sind mir konservative Journalisten wie
Stanley Kurtz
lieber: fokussierte, gut argumentierte und klar
formulierte Artikel, die einen nicht von vorne anlächeln
und von hinten in die Kniekehle treten.
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