[Freitag, 8. August 2008]
Die Kolumne “The Control Tower” von Mistress Matisse in The Stranger
fällt mir immer mal wieder auf durch ihren intelligenten und praktischen Rat (wie
zum Beispiel
hier).
In
Welcome Sex
geht es nicht nur um “Welcome Sex”, sondern generell um die Frage, wie mit Sex zu verfahren ist in
polyamoren Beziehungen, wenn der Anlaß nicht einfach Lust auf Sex ist, sondern anderes.
(Womit ich nicht behaupten will, daß Sex aus „Lust auf Sex“-Gründen in Poly-Beziehungen prinzipiell
unproblematisch wäre.) Und ich kann Matisse hier nur recht geben: Finger weg.
Unabhängig davon, ob es um „Begrüßung“ oder „Freundschaft schließen“ geht oder um das
Finden eines Sitzplatzes in den Beziehungsstrata, Sex ist hierbei immer
indirekte Kommunikation.
Daran wäre ja nichts Schlimmes, wenn dies nicht, im weitesten Sinne, auch verdeckte
Kommunikation wäre, was in jedem Fall gefährlich ist für die fragile Struktur polyamorer Beziehungen,
bei denen Offenheit und Transparenz lebenswichtig sind für langfristige Kohäsion. Dazu steigt die
Gefahr von Mißverständnissen steil an. Und, nicht zuletzt, würde subtilen
Manipulationen hier der Weg geebnet, denen bewußt oder unbewußt zu widerstehen — aktiv und passiv! — für
alle Beteiligten auf lange Sicht sehr anstrengend sein kann. Aus diesen Gründen plus all denen,
die Matisse schon nennt: ja, Sex kann auch mal etwas Schlechtes sein. Menschen sind keine
Bonobos
(auch wenn manche das sicher gerne hätten).
Letzte Einträge:
Letzte Kommentare: