schreibstube

Das Poly-Blog von Helly & Jay

[Dienstag, 29. Juli 2008]

Ich lese ja oft und gerne Artikel aus der Huffington Post, weil dort in der Regel selbst konservativere Meinungen interessant geschrieben sind. Aber kann mir irgendjemand erklären, was — von ein, zwei witzigen Bemerkungen und zwölf, dreizehn Disclaimern abgesehen — die Veröffentlichung von Belisa Vranichs journalistischem Vakuum  Polyamory: The New Monogamy? gerechtfertigt haben mag?

Hätte ich ein Beziehungsproblem und gehörte zu der Sorte Menschen, die eine Beziehungsberatung aufsuchen, würde ich eher bei einer Person landen wollen, die noch nie von Polyamorie gehört hat, als bei jemandem wie Vranich, die „hunderte klinischer Patienten“ mit Mono-Problemen betreute und einen Artikel über Polyamorie für die Huffington Post schreibt und immer noch keine Ahnung hat, was Polyamorie ist!

Dem Internet haben wir eine Menge “Updates” zum Swingen zu verdanken. Aber bleiben wir bei dem Begriff „polyamor“, der romantischer klingt und weniger wie ein Zirkusakt.

Da frage ich mich dann, ob sie ihren Patienten genauso gut zuhört und genauso messerscharfe Schlüsse zieht. Das weckt Vertrauen! Und der Rest des Artikels klingt, als hätte sie gerade entdeckt, daß es, uh, Dating-Sites im Internet gibt. Hmmmm ... scheint, als klingt es nicht nur so. Willkommen im 21. Jahrhundert! Begrüßungsdrink? Hier, bitte ... Cheers!