[Montag, 15. September 2008]
Julia Allisons Artikel
Free Love
aus Time Out New York ist im wesentlichen
eine verspätete Besprechung von
The Ethical Slut.
Daran, daß The Ethical Slut davon ausgehen soll, daß Polyamorie eher
„unserer Natur entspreche“ als Monogamie, kann ich mich nicht erinnern, aber gut, mein letztes Re-Reading ist schon wieder
eine Weile her.
Angetan hat es Allison besonders die Aussage, daß — als Gegenentwurf zur Auffassung, der Sinn einer
Beziehung sei das “lifetime pair bonding” — alle Beziehungen das Potential haben
“to teach us, move us, and above all, give us pleasure”. Zurückblickend, sagt sie, hätte sie
wahrscheinlich mit wesentlich mehr Partnern Sex gehabt, wenn sie, auf dieser Basis, mit
„so viel Respekt und Liebe“ behandelt worden wäre.
Als Beispiel führt sie Casanova an,
was ich etwas gefährlich finde. Denn in der europäischen Geschichte und Literaturgeschichte
bedeutet Liebe und Respekt
zu Frauen fast immer „Liebe und Respekt“ zu (Ideal-)Bildern im Kopf von Männern ohne
Entsprechung in der Wirklichkeit der Weiblichkeit. Casanova tue ich hier vielleicht Unrecht — da ich dessen Memoiren
bislang nicht gelesen habe (da geht’s mir wie den meisten), kann ich dazu nichts
sagen. Aber Vorsicht ist geboten.
Nicht uninteressant die Kommentare: Einer von
Jenny Block,
die anderen darunter von einer gewissen existentiellen Absurdität.
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