[Sonntag, 26. November 2007]
Hier haben wir ein Beispiel für einen auf den ersten
Blick wohlwollenden Artikel, der sich als Ansammlung
hochnäsiger Seitenhiebe erweist. Durchaus witzig beginnt
Soccer Moms Of Sexuality
mit der Beschreibung einer terminlich stressigen Poly-Beziehung,
die Lenore Skenazy mit den Nöten einer “Soccer Mom” mit drei
Kindern vergleicht, und mit den unter Polys populären “potluck suppers/dinners”,
zu denen jeder Beteiligte eine Speise mitbringt.
Witzig ist auch die Aufzählung von Polyvarianten,
zu denen neben Dreiern, Vieren oder “tribes” auch die Variante
TOCOTOX gehört: “TOo COmplicated TO eXplain”.
Aber dann geht’s los — an ihrer Definition vom Swingen werden Swinger
beispielsweise wenig Freude haben! Und ihr Schlußratschlag, „gib Deinem Partner
heute genug Aufmerksamkeit — und für immer — und er oder sie wird
nie bei einer Polydiskussionsrunde oder beim Potluck auftauchen“ ist inhaltlich wie
journalistisch grauselig entgleist. Am ärgerlichsten jedoch finde ich persönlich,
daß sie bierernst eine Bemerkung paraphrasiert, von der nicht mal klar wird,
was von ihr selbst und was von der interviewten “Ms. Fox“ stammt: Daß „die
Bibel für sie spräche“, denn die sei „zumindest voller
polyamorer Ehemänner“ — eine Bemerkung, die nur sarkastischen Ursprungs
sein kann, da ich nicht annehme, daß eine Poly jemals in vollem Ernst etwas so idiotisches
behaupten wollen würde.
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