[Donnerstag, 2. Oktober 2008]
Nach den üblichen Nonsens-Argumenten gegen Gay Marriage, denen in Ramos’ Artikel
Modern Marriage: Standing on Ceremony
viel zu viel Platz eingeräumt wird, von der Aufweichung der Ehe als Institution über die „zwangsläufig“
folgene Legalisierung von Polygamie und Polyamorie bis zum „Niemand-denkt-an-die-Kinder“-Bullshit,
letzteres „gestützt“ durch schamloses Verbiegen soziologischer Studien
seitens der sattsam bekannten
Focus on the Patriarchy
Lobbygruppe („Lügen für Jesus“),
finde ich den letzten Absatz unter dem abgewandelten Shakespeare-Zitat “Praising Marriage, or
Burying It?” nicht uninteressant.
Ja, in der Tat: Die Ungerechtigkeiten, die durch den überdimensioniert bevorzugten legalen
Status der Ehe entstehen, werden durch Gay Marriage keineswegs vermindert. Viel mehr als z. B. in Europa
ist in den USA die Ehe ein on/off-Switch für Ressourcen, von denen Millionen, die
nicht heiraten können oder dürfen, ausgeschlossen sind. Und welchen Grund gibt es
dafür? Darüber schweigt sich der Artikel aus, aber es gibt tatsächlich nur einen einzigen
Grund, nämlich denselben wie für den Widerstand gegen Gay Marriage und Schwule überhaupt:
Nomadische Eigentumsregeln und Reinheitsphantasien aus der Bronzezeit, konserviert in toxischer Form in
organisierten Aberglaubenslehren. Irgendwann mal war Amerika zumindest offiziell ein säkularer Staat — so etwa bis Eisenhower
in den 50ern. Und nach dieser Bush-Administration
droht jetzt noch Palin.
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