schreibstube

Das Poly-Blog von Helly & Jay

[Dienstag, 11. März 2008]

Wie  Steven Pinker in seinem Artikel  Crazy Love ganz richtig bemerkt, werden zur Zeit drei hormonell unterschiedlich gesteuerte Formen von Liebe unterschieden: Verliebtheit, für die der Neurotransmitter  Dopamin zuständig ist, Lust, was mit  Testosteron zu tun hat und Langzeitbindung, gestützt von den Peptiden  Vasopressin und  Oxytocin. Die beiden letzten Formen scheinen unproblematisch: Weder Lust noch Langzeitbindung sind individuell, kulturell oder prinzipiell auf eine einzige Person fixiert. Aber was ist mit Dopamin?

Das Dopamin-System ist entscheidend beteiligt, wenn es um Obsessionen und um Suchtverhalten geht: Kokain und andere Betäubungsmittel halten Dopamin zum Beispiel  länger aktiv für eine induzierte Euphorie. Das klingt bekannt! Obsessive Fixierung wiederum ist aufs Engste verbunden mit unschönen Begleiterscheinungen von Stimmungsschwankungen von „Ekstase zu Verzweiflung“ oder dem intensiven Verlangen nach „Zeichen der Erwiderung“ bis zu irrationalem und gewalttätigem Verhalten.

Das ist problematisch. Neben allem anderen ist es noch einmal etwas anderes, das eigene Suchtzentrum zu sublimieren oder zu rationalisieren! Könnte die obsessive Fixierung auf einen Partner ähnlich schwierig zu überwinden sein wie Heroinabhängigkeit? Oder auch bloß von Nikotin? — das reichte ja bei vielen schon, um aussichtslos zu sein! LOL!