schreibstube

Das Poly-Blog von Helly & Jay

[Freitag, 14. März 2008]

Unabhängig davon, wie lange der „Dopaminrausch“ romantischen Verliebtseins  anhält oder sich verlängern, verkürzen oder wiederholen läßt: Polys müssen sich der Frage stellen, ob und unter welchen Umständen diese Form der Liebe, die dritte neben  Lust und Langzeitbindung, tatsächlich gleichzeitig auf mehrere Partner gerichtet werden kann.

Daß Dopamin in Verbindung steht mit suchterzeugenden Substanzen und  obsessiver Fixierung (der Link ist nicht ganz ernst gemeint ;-)), brachte ich ein im Sinne dieser Frage. Obsessionen und obsessive Fixierungen sind speziell fixiert auf ein Ding, eine Personen oder ein  Abstraktum, was sie unter anderem ja gerade so gefährlich macht. Und zwei oder mehr Menschen sind zwei oder mehr Menschen: würde sich die Obsession tatsächlich auf mehrere Menschen erstrecken, wäre es vermutlich keine Verliebheit mehr, sondern — zum Beispiel — eine Fixierung auf das Abstraktum Polyamorie. Was noch harmlos wäre: schädlichere Abstrakta wären vorstellbar!

Das sind nur Fragen, keine Fakten. Aber selbst wenn es faktisch hormonell unmöglich wäre, täte dies dem Prinzip von Polyamorie nicht automatisch Abbruch, denn Lust und Langzeitbildung wären davon nicht unbedingt betroffen und könnten weiterhin auf andere Partner gerichtet sein.