[Mittwoch, 12. März 2008]
In seinem
letzten Artikel
verglich Jay den Dopamin-Rausch,
den uns Verliebtheit beschert, mit Nikotin- oder Heroinabhängigkeit,
von der nur schwer loszukommen ist. Wenn dem so wäre, wäre ja alles
super und die ewige Verliebtheit möglich. Aber Verliebtheit (im Sinne
eines Dopamin-Rausches) ist nur eine begrenzte Zeit lang von unserem
Körper und Hirn „auszuhalten“, nämlich nur
bis zu 3 Jahre lang.
Folgende Argumentation von
Yves-Alexandre Thalmann
fand ich schlüssig: exklusive Verliebtheit ist ein
Trick der Evolution um unsere Überlebenschancen
zu erhöhen. In Zeiten, in denen es noch keine Anti-Baby-Pille gab, waren
die drei Jahre, die Verliebtheit ungefähr anhält (bzw. sich auf eine Person
konzentriert), Zeit genug um ein Kind zu zeugen, auszutragen und so lange
aufzuziehen, bis es aus dem Allergröbsten raus ist. Mit anderen Worten:
wäre die Kindsmutter nach drei Jahren vom Kindsvater vernachlässigt oder
verlassen worden, hätte sie zumindest keinen völlig hilflosen Säugling mehr
zu versorgen gehabt.
Wenn aber Verliebtheit ein Trick der Evolution ist, um unsere Überlebenschancen
zu erhöhen, wenn Verliebtheit sich nur ca. 3 Jahre auf dieselbe Person
konzentrieren kann, warum versuchen wir dann krampfhaft, diesen
Ausnahmezustand zu verlängern — und zwar am besten noch bis in die
Ewigkeit?!
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