[Sonntag, 13. Januar 2008]
Was ist ein verhandelbarer Grund für ein
Veto?
Verhandelbar ist ein Grund, über den rational-emotional
lösungssuchend diskutiert werden kann und der
prinzipiell sowohl eine Einsicht zur Aufhebung
des Vetos auf der einen Seite und eine Einsicht
zur Akzeptanz des Vetos auf der anderen Seite ermöglichen würde, befristet oder dauerhaft.
Das schließt viel möglichen Mißbrauch bereits aus: Vetos aus
Gründen der generellen Ablehnung des polyamoren Prinzips ebenso
wie irrationale Gründe von der Sorte „gefällt mir irgendwie
nicht“, „ist gerade jetzt sehr schlecht“, „was fällt
dir eigentlich ein?!?“, „du nimmst überhaupt keine Rücksicht auf mich!“
und andere nicht näher präzisierbare Killergründe ohne jede argumentative Kraft.
Authentische Gründe,
selbst wenn sie zunächst so vage erscheinen wie „ich habe Angst“
oder „mir fehlt das Vertrauen“, sind dagegen in der Regel
präzisierbar und diskutierbar, und wenn etwas präzisierbar und diskutierbar ist, findet
sich fast immer eine Lösung, mit der beide Seiten
leben können und nicht schlecht.
Bei uns gab es mal ein Veto, weil mein Flirt (über meine Beschreibung)
„zu jung ist, nicht zu uns paßt, Unfrieden stiften
wird, und überhaupt habe ich bei dieser Sache ein
schlechtes Gefühl“.
Gute Gründe,
zu denen mir bei Licht betrachtet nichts stichhaltig Entkräftendes einfiel,
mit Ausnahme stark beschleunigter Hormone. Veto akzeptiert.