2008

Zwei externe Festplatten neuerworben und auch gleich integriert & installiert: Die geniale Trekstor microdisc im Scheckkartenformat mit 120GB zum mobilen Mitschleppen meiner Daten für 119 € bei notebooksbilliger.de und die Trekstor maxi mit 1TB als Backup-Lösung für mein NAS für 99 € bei Amazon.

Lesebeginn: Diverses. Ich merke gerade, daß ich inzwischen acht Bücher gleichzeitig lese. Zwei davon hatte ich schon angemerkt: Kavalier & Clay von Michael Chabon und die Monstergrammatik von Randoph Quirk et al. Im Laufe der letzten beiden Wochen sind dazugekommen:

The Feynman Lectures on Physics, Vol. I [LT; AM]
von Richard Feynman
[WP]

The Illustrated A Brief History of Time and the Universe in a Nutshell [LT; AM]
von Stephen W. Hawking
[WP]

Mathematics for the Million: How to Master the Magic of Numbers [LT; AM]
von Lancelot Hogben
[WP]

Collected Poems, 1956-1987 [LT; AM]
von John Ashbery
[WP]

The Anatomy of Story: 22 Steps to Becoming a Master Storyteller [LT; AM]
von John Truby
[WP, HP].

Opening Up: A Guide to Creating and Sustaining Open Relationships [LT; AM]
von Tristan Taormino
[WP]

Okay, natürlich lese ich nicht alle ständig. Kavalier & Clay ist zum Beispiel meine Außer-Haus-Lektüre für den Weg zur Agentur. Von Ashberys Gedichten vertrage ich maximal eines täglich, sonst explodiert mein Kopf. Und aus der Grammatik, dem Mathematik-Buch und von Feynmans Vorlesungen lese ich jeweils fünf Seiten täglich maximal (gleicher Grund wie bei Ashbery). So richtig kapitelweise lese ich zu Hause nur Hawking und Truby und Taormino. Hm okay, reicht ja auch.

Um 18:00h Uhr war Dissertations-Kolloquium angesagt: Dort wollte mein Professor, der dafür aus Berlin angereist kam, auch alle Formalia und Termine besprechen. Als ich um 14:45 Uhr noch gemütlich vorm Computer saß und vor mich hinarbeitete, beschlich mich der Verdacht, daß mit diesem Termin irgendetwas nicht stimmte: ich erinnerte mich, daß ich beim Lesen der E-Mail meines Professors an seine Doktorandinnen und Doktoranden noch gedacht hatte, oh, hey, drei Stunden diesmal statt wie sonst nur zwei. Aber „18–21 Uhr“ klang irgendwie nicht richtig. Bei genauerem Nachdenken klang so etwas wie „15–18 Uhr“ viel eher richtig. Kreisch! Oder? Schnell noch mal in die E-Mail schauen ... ging nicht. Web.de-Service komplett unten, „Voraussichtliche Dauer: 2 Stunden“. Doppelkreisch! Bin auf Verdacht in Schuhe und Mantel gesprungen und losgesprintet, hab tatsächlich die Bahn um 14:54 Uhr Richtung Uni erwischt und es dann während der Fahrt geschafft, mich auf meinem Telephon durch das total rumzickende und zugemüllte Mobil-Interface von Web.de zu meinen E-Mails durchzuschlagen (wäre mir ohne Opera-Browser niemals gelungen) und siehe da, in der Tat, 15–18 Uhr. Und die Nummer des Raumes, wo wir uns — statt wie sonst in seinem Sprechzimmer — treffen würden, auch recht nützlich.

Und irgendwie, ja klar, hatte ich natürlich die Hosen voll, daß meinem Professor beim Durcharbeiten meiner editieren Exzerpte noch die Änderungswünsche in Form & Umfang aus der Hölle eingefallen wären. Aber nein. Etwa zwei Dutzend Mini-Anmerkungen, meist Tippfehler oder noch einmal die eine oder andere Verständnisfrage, maximal ein Nachmittag Arbeit. Uff. Als nächstes mache ich nun im Laufe dieses Wochenendes und der nächsten Woche ein weiteres vollständiges Exemplar der Arbeit fertig (wir reden von 438 Seiten, alles eingerechnet) und schicke es ihm nach Berlin. Er wird es dann noch einmal komplett durchgehen und sich Notizen für das Gutachten machen und irgendwann wird er mir grünes Licht geben und ich werde die Arbeit im Dekanat offiziell einreichen. Dann muß der oder die Zweitgutachterin sich durch meine Arbeit kämpfen, und dann muß meine Arbeit auch noch zwei Wochen lang öffentlich ausliegen. Da diese zwei Wochen komplett in die Vorlesungszeit fallen müssen, können wir die Disputation erst Ende April unternehmen (das Sommersemester beginnt Mitte April). Da dafür aber vier Professorinnen und Professoren zur gleichen Zeit im gleichen Raum sein müssen, wird vermutlich eher Mai darüber werden.

Was bleibt jetzt noch zu tun? Arbeit nachbessern und wegschicken. Eine einseitige Inhaltsangabe für die offizielle Einreichung im Dekanat entwerfen und meinem Professor zur Begutachtung schicken. Meinen zwanzigminütigen Vortrag für die Disputation entwerfen und meinem Professor zur Begutachtung schicken. Einen bestimmten Professor aus der Germanistik ansprechen, ob er sich einen Haufen Arbeit machen will als vierter Dozent für meine Disputation (die anderen drei sind einigermaßen festgezurrt). Und dann, für Ende April oder Mai, alle vier für 90 Minuten an einem Ort zusammentreiben. Ein Unterfangen, das in der Tat ganz wesentlich an mir hängenbleiben wird, und vor dem ich noch den größten Horror habe von allem. Arrgh/LOL!

Buch-Neuerwerbung: The Feynman Lectures on Physics 3 Volume Set [LT; AM] von Richard Feynman [WP]. Ich habe wirklich nicht alle Tassen im Schrank. Ich werde kein Wort davon verstehen.

Buch-Neuerwerbung: Opening Up: A Guide to Creating and Sustaining Open Relationships [LT; AM] von Tristan Taormino [WP]. Ich erwähnte schon mal, daß Taormino eine Nichte von Thomas Pynchon ist?

Schon wieder nicht richtig durchgeschlafen, mit Kopfschmerzen gegen fünf aufgewacht. Eine Ibuprofen genommen und dann nach einer Weile doch wieder eingeschlafen. Um 12:00 mittags aufgewacht (ich hatte immerhin zwei Nächte Schlaf nachzuholen) und ohne Kater — wenigstens etwas.

Okay, keine heiße Caipirinhas dieses Jahr. Dafür zwei heiße Met, zwei heiße (Weiß-)Glühwein und vier Flaschen Beck’s in der Melody Bar. Warum Beck’s, während sich alle anderen leckere Cocktails genehmigten? Weil ich in der Nacht zuvor nicht hatte schlafen können und fertig genug war, daß mich ein oder zwei Cocktails aus den Schuhen gehoben hätten.

Weihnachtsmarkt mit meinen Agenturkolleginnen und -kollegen heute abend. Da Rotwein bei mir unabhängig von seiner Temperatur sofort einen Migräneanfall auslöst, müssen für mich bei diesen Veranstaltungen immer heiße Caipirinhas herhalten.

Wieder auf dem Damm. Mein Pillenvorrat allerdings hat rapide abgenommen.

Und gleich einen grippale Infektion hinterher. Aber wieder die Sorte mit ohne Schnupfen und Husten.

Migräne. War nicht anders zu erwarten.

#Mumbai #nariman house #chabad Twitter Crowd.

#Mumbai #nariman house #chabad Twitter Crowd.

#Mumbai #nariman house #chabad Twitter Crowd.

Musik-Neuerwerbung: The Piper at the Gates of Dawn: 40th Anniversary Edition [RYM; AM; WP] von Pink Floyd [WP]. Das erste Album von Pink Floyd von 1967 in einer absolut genialen Edition mit den originalen Mono-Aufnahmen (Disc 1), den Stereo-Mixes (Disc 2) und Outtakes, Singles und ’67er Edits (Disc 3), dazu als Artwork eine 12-seitige Rekonstruktion von Syd Barretts [WP] Notizbuch. Alle Tracks sind ganz frisch remastered von James Guthrie [WP], und das ganze wird verabreicht in einem Büchlein mit Leinen-Einband.

Buch-Neuerwerbung: The Illustrated A Brief History of Time and the Universe in a Nutshell [LT; AM] von Stephen W. Hawking [WP]. Die unillustrierte Version von A Brief History of Time habe ich vor zehn oder fünfzehn Jahren gelesen, Universe in a Nutshell kenne ich noch nicht.

Heute ist’s vorbei mit Ruhm & Reichtum ;-) — auf der Startseite von rateyourmusic.com sind neue Kritiken eingestellt. Aber fünf Tage auf der Startseite ist absolut super. Meine Kritik existiert natürlich weiterhin auf der Albumsseite (28.10., von gyokusai). Zu meinen Lieblingskritiken dieses Albums gehört auch die von Cyghfer vom 28. Juli: “On first listen: most confusing album I’ve ever encountered” LOL!

Buch-Neuerwerbungen:

Finn Family Moomintroll [LT; AM] von Tove Jansson [WP].

The Demon-Haunted World [LT; AM] von Carl Sagan [WP].

Breaking into Japanese Literature: Seven Modern Classics in Parallel Text [LT; AM] von Giles Murray. Mit klassischen Storys wie “In the Grove” oder “Rashômon” von Natsume Sôseki und Ryûnosuke Akutagawa in Japanisch und Englisch, plus Soundfiles mit den vorgelesenen japanischen Texten zum Herunterladen.

The Anatomy of Story: 22 Steps to Becoming a Master Storyteller [LT; AM] von John Truby [WP, HP].

Time Machines: Time Travel in Physics, Metaphysics, and Science Fiction [LT; AM] von Paul J. Nahin. Noch eine Schreib-Ressource.

Leseschluß: My Life in Advertising and Scientific Advertising [LT; AM] von Claude Hopkins [WP]. Auch noch keine Kritik auf LibraryThing geschrieben, aber exzellente Lektüre.

Cosmos: A Personal Voyage (OV), USA 1980 [IM; WP] von Carl Sagan [WP], Ann Druyan [WP] und Steven Soter [WP], Folge 2: One Voice in the Cosmic Fugue [WP] (via Torrent/AVI).

Grmpf. Heute kam dann eine E-Mail meines Professors, daß er sowohl die Sachen von vorgestern wie auch den ersten Teil von Ende Oktober als Ausdruck haben möchte. Also heute alles in allem 170 Seiten ausgedruckt, eingewickelt und zur Post gebracht ...

Wow!!! Ich sehe gerade, meine Musikkritik zu Fedorov’s Lilovyi Den hat es auf die Frontpage von rateyourmusic.com geschafft (ganz herunterscrollen)! Yay!!!

Leseschluß: Chasm City [LT; AM] von Alastair Reynolds [WP] (der zweite Band und eine Art Prequel aus dem Revelation Space-Universum [WP; LOG]). Noch keine Kritik auf LibraryThing geschrieben (ich verzettele mich im Moment zu sehr und muß ein paar Aktivitäten etwas einschränken), aber absolut genial. Da William Gibson [WP; HP] inzwischen Mainstream schreibt, steht Reynolds nun auf Platz 1 meiner Lieblingsliste lebender SF-Autoren.

Es ist Sonntag nachmittag und endlich habe ich den zweiten Teil meiner überarbeiteten Doktorarbeit als PDF an meinen Professor geschickt, in Form von ca. 60 Seiten mit Auszügen aus den Kapiteln 2–6. Und kaum habe ich das getan, wird’s dunkel draußen. Toll.

Wer einen guten Eindruck bekommen möchte von New Mexico Gouverneur Bill Richardson [WP], der neben Senator Clinton und Senator Kerry als Secretary of State im Gespräch ist für die zukünftige Obama-Administration, möge sich dieses Interview mit Google Vice President Schrage vom Mai letzten Jahres ansehen. Es beginnt mit zwei sehr netten Kampagnien-Spots für die Democratic Primaries (Richardson war im Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur, ist aber schon ziemlich früh ausgestiegen), gefolgt von dem, umh, Interview. Eher ein Monolog, aber beeindruckend, und durchaus witzig, gefolgt von Fragen. Richardson ist ein hervorragender Gouverneur und hat eine Menge guter Fähigkeiten und Ideen, und er hat enorme internationale Erfahrung. Trotzdem, meine erste Wahl für Secretary of State wäre, was keine Überraschung ist, Senator Clinton. Aber nicht nur aus den üblichen Gründen: Ich denke, daß viele von Richardsons Verhandlungsstrategien am effektivsten sind, wenn sie sich „unter dem Radar“ abspielen und viel Wirkung verlieren würden oder sogar unmöglich wären, wenn Richardson zum internationalen „Gesicht“ der amerikanischen Außenpolitik würde.

Erstgesehen (Kino): Quantum of Solace (OV), USA 2008 [IM; WP] von Marc Forster [WP], mit Daniel Craig [WP], Olga Kurylenko [WP], Mathieu Amalric [WP] und Judi Dench [WP]. Den ersten Bond mit Daniel Craig fand ich phantastisch (ups, schon so lange her, daß ich gar keinen Eintrag im LebensLog dafür habe!). Quantum of Solace, eine direkte Fortsetzung, ist es nicht minder. Wenn ich im Umfeld negativer Kritiken lese “criticism grew over the serious and gritty feel that the film carried over”, dann weiß ich gleich, warum mir der Film so gut gefiel. Wer sexistische britische Gentlemen haben möchte, soll sich halt alte Folgen angucken! Den einzigen Bond-Film, den ich vor den beiden Craig-Filmen außer als nette Unterhaltung auch als guten Film empfand habe, war On Her Majesty’s Secret Service [WP] , der von der Kritik wegen des Hauptdarstellers George Lazenby [WP] weitgehend zerrissen wurde. Nicht, weil Lazenby schlecht war, aber alle wollten Sean Connery [WP] zurück. Aber der Film war gut, hatte einige filmisch wirklich tolle Stellen und emotionale Tiefe. Nichts, war ich so ohne weiteres über die anderen Filme behaupten würde. Aber die letzten beiden — wow. Tolle Skripts, Subtexte, tolle Darsteller, emotionale Tiefe, tolle Action. Mich persönlich spricht glaube ich auch an, und das ist kein Witz, daß Craig so “physical” ist — er rennt fast unaufhöhrlich und bleibt in Nahkämpfen immer in Vorwärtsbewegung mit einem enormen Momentum, wie eine Maschine, und das reißt mich als leidenschaftlichen Läufer und Kletterer richtig mit.

Exzellenter Artikel Now: The Rest of the Genome von Carl Zimmer [WP] zum ENCODE-Projekt und zur aktuellen Genforschung in der New York Times.

Wo sind die fünf Monate geblieben? Phoenix hat heute offiziell das letzte Signal vom Mars gesendet *heul* Hier sind die letzten Einträge von Phoenix’ Twitter-Feed. Goodbye, Phoenix! But maybe, just maybe, you’ll wake up once more next spring.

9.11. Wochenend-Link-Festival!

Raumfahrt
Absolutely Must-See Cassini-Video zu einem Kurzvortrag von Carolyn Porco [WP; Edge] (my personal hero)!

Economy/Design/Geekdom
David Friedman auf Ironicsans zum Logo des U.S. Congressional Budget Office.

Engineering
John Wilkins von Evolving Thoughts fand dieses phantastische Uhrwerk The Eater of Time auf youtube.

Satire I
The Onion on Black Man Given Nation’s Worst Job

Satire II
The Onion on Bush: ‘Can I Stop Being President Now?’

Photographie/Geekdom
Wer’s nicht schon von meinem anderen Blog kennt oder von Stefans und meinem Twitter-Dialog: David Schofields Photoserie The Land of the Free über englische Fanboys und Fangirls. Weitere Photos auf Schofields Website. Ich schrieb dazu auf meinem Blog: Steve Schofields Photoserie “Land of the Free” über englische Fangirls und Fanboys “in their natural environments” finde ich nicht einfach bloß witzig, oder peinlich. Die Photos erzählen eine postmoderne Metastory über unsere Kultur, die ich faszinierend finde, anrührend und melancholisch.

Habe vor ein paar Tagen endlich meinen seit Ewigkeiten brachliegenden Twitter-Feed wieder reanimiert. Wer mich halbwegs kennt, wird schon wissen, wo er zu finden ist. (Raten geht auch.) Schwerpunkte: Politik, Medien, Geekdom, Sarkastisches, Pofel. Sehr gemischt.

Meine Dissertation: Es geht voran. Nach dem Editier-Marathon vorletztes Wochenende habe ich nun relativ gemütlich alle neuen und/oder veränderten Passagen nachbearbeitet. Jetzt sammle ich den Krempel, packe ihn in ein Extra-Dokument, drucke es aus und schleppe es für ein paar Tage mit mir rum. Peile an, Auszüge davon kommenden Donnerstag an meinen Professor zu schicken und meine Überarbeitung als „fertig“ zu deklarieren. Wie er das deklariert, werde ich dann sehen.

Buch-Neuerwerbung: Collected Poems, 1956-1987 [LT; AM] von John Ashbery [WP]. Sweet! Hab mich auf das Buch gefreut seit Seans Eintrag auf Cosmic Variance.

Buch-Neuerwerbung: Mathematics for the Million: How to Master the Magic of Numbers [LT; AM] von Lancelot Hogben [WP]. Don’t ask.

It’s 5:16 in the morning, and it’s a beautiful morning. Although it’s still dark outside. And I’m, like, totally crying.

Exzellenter Eintrag auf Crooked Timber zu Go Vote! als kommunikationswissenschaftliches Problem von Brian Weatherson. Das Gefangenendilemma, nebenbei, gehört zu den wichtigsten Konzepten in der Kommunkationstheorie.

Ich weiß nicht, wie ich den heutigen Tag nervlich überstehen soll. Und damit ich nicht aus der Übung komme, dräut gleich die nächste “Change vs. Bullshit”-Wahl am Horizont in Form von Livni vs. Netanyahu.

Fröhlich und munter. Obwohl ich es gestern sogar etwas übertrieben habe beim Sport, blieb heute die Mattigkeit und Grummeligkeit von letzter Woche nach der Trainingswiederaufnahme aus. Hurra! Ich bin wieder im Takt. Und mein Handgelenk beschwert sich auch nicht, auch wenn es noch längst nicht wieder in Ordnung ist.

Not bad. Not bad at all. Das wird allmählich wieder was. Und meine neue Maushaltung ist nicht nur gut für meine Hand, sondern unterm Strich sogar auch für mein Spiel, da hätte ich jetzt nicht mit gerechnet.

Kann ich leider nicht auf deutsch finden, aber mein Respekt vor der Intelligenz von Cephalopoden steigt mit jeder Meldung.

Freshly squeezed: the latest video from Pat Condell. I just love this guy.

Super-Artikel und richtig gute Photostrecke im Spiegel zum 25. Jubiläum der c’t, die jetzt bald 10 Jahre lang quasi meine Hauspostille war. Fast habe ich ein schlechtes Gewissen, daß ich vorletzten Monat zumindest die Abos der c’t und der iX gekündigt habe *seufz*. Was natürlich nicht heißt, daß ich sie nicht mehr lese ... allein schon in der Agentur fliegen mehr als genug Exemplare herum!

Sehr guter Vortrag von Jared Diamond [WP] auf TED zum Thema Why Societies Collapse. Diamonds Boston/New York-Mischakzent plus ein Reihe europäischer Laute ist allerdings gewöhnungsbedürftig (= anstrengend).

Hubble’s cameras are back on line. And this picture’s been freshly released. Sheer awesomeness.

Whoaw! Knapp zwei Stunden, bevor ich von der Agentur aus ins Fitness-Studio ging, rollte mein Ganzkörper-Muskelkater von der vorgestrigen Trainingswiederaufnahme an! Na das war ein Spaß, bei jeder Bewegung dagegen anzukämpfen — ein Spaß, den ich so schnell nicht wiederholen muß.

Exzellenter Vortrag von Sam Harris [WP] (B.A. in Philosophy, Doktorgrad in Neuroscience in Arbeit) zur Ethik: Can We Ever Be Right about Right and Wrong? im Rahmen des dritten Beyond Belief-Symposiums Beyond Belief: Candles in the Dark. Must-See.

Sehr schönes, kultiviertes Gespräch mit Paul Krugman [WP] auf charlierose.com. Krugman, dessen intelligente und oft sardonisch witzige Kolumne und Blog in der New York Times ich regelmäßig verfolge, hat ja dieses Jahr den Nobelpreis bekommen — den er, wie nicht nur ich finde, schon lange verdient hatte für seine Arbeiten von vor mehr als zwanzig Jahren. Zwar hatte ich mich damals noch nicht für Ökonomie interessiert, aber zumindest hatte ich als Science-Fiction-Leser natürlich sein Fallbeispiel “The Theory of Interstellar Trade” [WP; PDF] gelesen, LOL! Und das Krugman damals ausgerechnet dieses Beispiel wählte, kam auch nicht von ungefähr: “Krugman says that his interest in economics began with Isaac Asimov’s Foundation novels, in which the social scientists of the future use ‘psychohistory’ to attempt to save civilization. As psychohistory does not currently exist, Krugman turned to economics, which he considered the next best thing.” [WP]. Und die später ausgeweitete Foundation Trilogy [LT; WP] hatte von uns SF-Geeks natürlich sowieso jeder gelesen!

Lesebeginn: My Life in Advertising and Scientific Advertising [LT; AM] von Claude Hopkins [WP]. Schon auf den ersten zwanzig Seiten oder so sind echte Juwelen, die ich mir rausschreiben mußte.

Lesebeginn: The Amazing Adventures of Kavalier and Clay [LT; AM] von Michael Chabon [WP]. Chabons Erstling The Mysteries of Pittsburgh fand ich gar nicht schlecht, Kavalier and Clay selbst ist mit Lob und Preisen überhäuft worden, und besonders neugierig bin ich auch auf sein letztjähriges The Yiddish Policemen’s Union, das ich auch noch in der Pipeline habe.

Nachdem ich nun meine Handgelenk-Sehnenscheidenentzündung (CTS) allmählich in den Griff zu kriegen beginne, war ich zum ersten Mal sein Wochen wieder im Fitness-Studio, und das hat so richtig gut getan. (Dem Hochgefühl nach dem Training gestern abend folgte heute wie erwartet Das Große Platt- und Grummeligfühlen, das kenne ich schon von Trainingswiederaufnahmen nach Aussetzern, *seufz*). Um dem CTS entgegenzuwirken habe ich unter anderem jetzt meine Maus tiefergelegt, ich meine rein geographisch, von der Schreibtischhöhe aus gesehen — denn tiefer gelegt im Sinne von „getunt für Gaming“ ist sie sowieso! LOL!). Fühlt sich lustig an, mal sehen, ob ich mich daran gewöhne. Sollte aber kein Problem sein, eigentlich; ich pflege an meinen Arbeitsplätzen nämlich vor Monitor und Tastatur zu „liegen“ wie in einem Sportwagen, und ob ich zur Maus seitlich nach oben oder seitlich nach unten greifen muß, sollte keinen allzu großen Unterschied machen. (Und wenn doch, wird die nächste Unreal-Gaming-Session sich freuen, mich darüber ins Bild setzen zu können.)

Uff! Nach einem einwöchigen Überarbeitungsmarathon (in mehrfacher Hinsicht) nimmt meine neue & verbesserte Doktorarbeit nun Formen an. „Formen“ vor allem im Sinne von „formal“: Was fehlte, waren insbesondere Überleitungen, Absichtserklärungen und Begriffserklärungen. Sonntag nacht war der Marathon zu Ende, und gestern habe ich mir dann einen schönen Tag gegönnt: Gemütliches Arbeiten in der Agentur, mittags Japanisch essen gehen (kein Sushi, sondern ein leckeres Menü) mit meiner amerikanischen Editorin und langjährigen Freundin, abends drei Stunden ins Fitness-Studio, danach bis in die Nacht gemütlich vorm Computer sitzen, Mahler hören, Blogs lesen, kommentieren, dann ins Bett gehen und noch mehr lesen ... meine Vorstellung von einem Urlaubstag, mit anderen Worten :-)

Leseschluß: Comet in Moominland [LT; AM] von Tove Jansson [WP] zu Ende gelesen und eine Kurzbesprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Made of Awesome: Colin Powell discussing his endorsement of Barack Obama (and taking a stab at this complete and utter nutcase that goes by the name of Michele Bachmann [WP] — “that congressman from Minnesota” — into the bargain). And his Meet the Press interview is, at some points, even better. Yes, the exact right time to redeem himself in now.

Lesebeginn: Comet in Moominland [LT; AM] von Tove Jansson [WP] (schon letzte Woche). Habe ich als Kind gelesen, absolut niedlich, und die Hattifnattarna [WP] (Hattifatteners, auf Englisch) fand ich immer gleichzeitig sehr fremd, unheimlich und von unwiderstehlicher Anziehungskraft. Comet ist das zweite Abenteuer von Moomintroll: David McDuffs [WP] autorisierte Übersetzung des allerersten Abenteuers, The Moomins and the Great Flood [WP], ist erst kürzlich veröffentlicht worden (nur als limitierte Hardcover-Version und, total sinnvoll, nur in Finnland beziehbar); sie ist aber nach wie vor frei im Netz verfügbar. Jansson schrieb The Great Flood 1945, Comet 1946.

PZ hat einen sehr interessanten Artikel veröffentlicht zu einer Studie von Jesse Bering zum Thema why many people have so much difficulty holding a realistic view of death. Lesenswert.

Going to India? Remember to turn your watch back 800 years: Convert or we will kill you, fresh from the press. Religion poisons everything.

Nur ein Viertelstündchen ... ich fürchte, die Sehnenscheidenentzündung in der Maushand, mit der ich seit zwei Monaten kämpfe, habe ich mir beim Zocken meiner diversen First-Person-Shooter geholt.

Leseschluß: The Physics of Star Trek [LT; AM]. von Lawrence M. Krauss [WP] zu Ende gelesen und eine Kurzbesprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt. Ein paar Bemerkungen dazu machte ich auch in meinem Eintrag von vorgestern.

Als Fortsetzung und Nachtrag zum gestern vorgestellten Vortrag von Richard Dawkins auf der Council of Ex-Muslims of Britain’s Conference: Letzten Donnerstag veröffentlichte der UK Guardian einen sehr gut geschriebenen Artikel von A. C. Grayling [Guardian; WP] zu dieser Konferenz unter dem Titel: Free to think for themselves, der einen guten Eindruck vermittelt und den ich zu lesen uneingeschränkt empfehle. Bei der Diskussion des Artikels auf RD.net kam die Frage nach der „Freiwilligkeit“ von Sharia-Gerichten in England auf, und suffolkthinker brachte gleich zu Anfang die üblichen Einwände vor, daß in England a) niemand gezwungen sei, sich einem Sharia-Gericht zu unterziehen, b) Sharia-Gerichte nur Familienrecht machten und kein Strafrecht und c) englische Gerichte Entscheidungen von Sharia-Gerichten jederzeit aufheben könnten. Darauf antwortete Richard:

This sounds reasonable, but it received short shrift at the conference of Ex-Muslims. The reason, as many people pointed out, is that women in Islam are bullied, beaten and intimidated, and are far from free agents in their choice of court. Many are told, falsely, that Sharia courts are the ONLY option. They often believe this, especially those who don’t speak English (and many Muslim women in Britain are discouraged from learning English, just as girls in Afghanistan are discouraged from having any education at all). Many British Muslims are told, no doubt by their “community leaders” that to go to a British court as opposed to a Sharia court is “un-Islamic”.

In der Tat, und aus diesen und anderen Gründen fand ich die kürzlichen positiven Anmerkungen zu Sharia-Gerichten in England — die zu Recht eine gute Portion an Entrüstung verursachten — seitens Rowan Williams [WP], des Erzbischofs von Canterbury, und kurz darauf von Lord Phillips [WP] bis vor kurzem Lord Chief Justice, absolut jämmerlich. [Artikel dazu im UK Guardian: zu Philips (4.7.08); zu Williams (8.2.08)] Als Antwort auf A. C. Graylings Artikel erschien dann am Freitag, ebenfalls im UK Guardian, dieser Artikel von Nesrine Malik [Guardian], mit solch denkwürdigen apologetischen Konvulsionen wie

This is not to say that Muslim governments — and Arab ones in particular — have a tolerant view of apostasy but the death threat is invoked only rarely and more for political reasons rather than religion ones: to set an example or to save face as a proxy punishment for challenging the social or political status quo. While this is in no way acceptable, it is an extension of the general lack of enshrined civic human rights and evolved political institutions and processes — a historical, social and geo-political reality in many Muslim countries that makes a mockery of any comparison to the experience of those renouncing Christianity or Judaism.

Worauf PaulJ in der Diskussion auf RD.Net ganz richtig bemerkte “I get it now. Apostates are only lightly killed. That’s OK then.” (Sarkasmus ist auf RD.Net oft der Ton der Wahl.) Richard kommentierte:

I once was part of a television discussion group with “Sir” Iqbal Sacranie, then Britain’s chief unelected but government-recognized spokesman for the Muslim “community”. I challenged him to deny that the penalty for apostasy in Islam is death. He hedged and fudged, and finally was forced to admit that it is. He tried to excuse it by saying that it is very seldom enforced, and only after the culprit has been given every opportunity to repent and return to the true religion. “Sir” Iqbal was the one, you may remember, who said that the death sentence against Salman Rushdie was “too good for him”. He is the kind of “community leader” to whom the British government, Royal family and media continually suck up, for fear of being thought racist or “Islamophobic” if they don’t.

In der Tat: “hedged and fudged, and finally was forced to admit that it is”. (Ich hatte mal einen Audio-Mitschnitt von dieser TV-Diskussion mit Iqbal [WP] gehört, ist schon eine Weile her.) Iqbal, Williams, Phillips — organisisierter Aberglauben versteht sich, wie immer, bei freundlichem Diebels.

Leseschluß: The Oxford Book of Modern Science Writing [LT; AM; The Independent Review; List of Contributors at RD.net], herausgegeben von Richard Dawkins [WP; RD.net] zu Ende gelesen und eine Kurzbesprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt. (Und ja, ich mache keinen Quatsch in der Kurzkritik: ich entwerfe wirklich gerade einen Brief!)

Must See: Richards Vortrag auf der Council of Ex-Muslims of Britain’s Conference. Ein fünfzehnminütiger ebenso informativer wie ungewöhnlich witziger Vortrag zu Harun Yahya’s kreationistischem Atlas of Creation, dann eine Viertelstunde sehr gute und interessante Fragen aus dem Publikum und zum Schluß ein phantastisches, wenn auch herzzereißendes Schlußwort von Richard zum Thema Machtlosigkeit und Indoktrination im Kindesalter. (Wer das bereits gesehen und sich über die fehlenden Slides geärgert haben sollte, siehe dazu Richards Kommentar; die Slides sind seit gestern abend eingebettet in das Video. Nebenbei, der Forums-Thread zu dem Vortrag hat sich, oh Wunder, als wahrer Trollmagnet erwiesen.)

Woah: Die Chicago Tribune, die Los Angeles Times und, wenn auch mit langen Zähnen, die Washington Post unterstützen Obama — alles drei konservative Blätter, die den Republikanern nahestehen oder, wie bei der Tribune, mit diesen sogar historisch verbunden sind. Was die Sache zudem so außergewöhnlich macht bei der Los Angeles Times und der Chicago Tribune: Erstere hat noch nie einen demokratischen Kandidaten unterstützt und seit 1972 überhaupt keinen Kandidaten mehr, letztere hat Greeley (1872, Independent) und Roosevelt (1912, Progressive Party) unterstützt, aber Obama ist der erste Präsidentschaftskandidat der Demokraten, für den sich die Tribune ausspricht seit ihrer Gründung vor 161 Jahren. Alle Erklärungen sind absolut lesenswert: Chicago Tribune, Los Angeles Times, Washington Post. Hier ein Kommentar der New York Times zum Washington Post-Artikel. Lesenswert war auch letzte Woche die Unterstützung von The New Yorker.

Buch-Neuerwerbungen:

Traditional Japanese Literature: An Anthology, Beginnings to 1600 [LT; AM] herausgegeben von Shirane Haruo [Columbia]. Dritter von insgesamt vier Bänden, alle von der Columbia UP herausgegeben, die ich mir nach und nach zulegen will. Jetzt fehlt mir nur noch The Columbia Anthology of Modern Japanese Literature Vol. 2: From 1945 to the Present [AM], das noch nicht als Taschenbuchausgabe erschienen ist.

Reinventing the Sacred: A New View of Science, Reason, and Religion [LT; AM] von Stuart Kauffman [WP]. Kauffmann lehrt Biologie, Physik Astronomie und Philosophie an der Universität in Calgary, Kanada. Einer der Umschlag-Texte ist von Lee Smolin [WP]: “He proposes a new scientific worldview that not only incorporates reductionism, but goes beyond it to a vision of a self-constructed and continuously creative universe which can be understood and revered, but no always predicted.”

18.10. Wochenend-Link-Festival! (Doch noch ein großes, echtes geworden :-))

Politik
Vielleicht ist einigen von euch schon das köstliche Kandidaten-Portrait Election Trains von bkitu42 begegnet — das wiederum stieß einen kilometerlangen Thread auf Fark an, von dem ich die schönsten Motive in dieser Slide-Show zusammengestellt habe! (Achtung: Einige Pointen entfalten ihre Wirkung erst bei Zuhilfenahme speziellen Nerd-Wissens!)

Bullshit
So lustig ich die Geller/Copperfield-Parodie auch fand, die ich in einem früheren Link-Jahrmarkt vorstellte: Sowohl die Grundidee wie auch fast alle Gags waren wortwörtlich abgekupfert von der David-Copperfield-Parodie des Komikers “Daniel Chesterfield”. Enjoy the real thing!

Debunking (plus Bullshit)
Und wo wir gerade dabei sind zu zeigen, wie das deutsche Fernsehen so richtig herzhaft abkupfert, ohne Quellen zu nennen: Das Galileo-Magazin von Pro Sieben hat kürzlich eine komplette Folge gerippt von Captain Disillusion (achtung, youtube-Video legt wie immer sofort los), dem Superhero of Skepticism!, und so aufgemacht, als wenn das alles auf eigener Recherche beruhte! Kotz, brech, würg. Aber eine gute Gelegenheit, Captain Disillusion vorzustellen! Stöbert einfach mal in den seinen bislang 12 Videos herum, da sind absolut niedliche & spannende Sachen dabei. Die neueste Folge, “TAM 6 Special + Reptile Women Debunk” beinhaltet einen Kurzbericht vom TAM 6, die Anmerkungen zum Galileo-Fall und ein leichtes “Debunking” des „Reptilfrau-Clips“. Ist mehr was für Insider, die den skeptischen Superhelden schon kennen — daher, wie gesagt, klickt mal in die anderen Videos rein!

Politik
“Ooh, there are the nucular codes!” Flash-Erlebniswelten mit Sarah Palin als Präsidentin. Täglich kommen neue Detail hinzu, das ist wirklich witzig. Türen sollten mehrmals geöffnet werden, da gibt es verschiedene Überraschungen. Enjoy! :-)

Biologie
Und zum Schluß noch 38 tolle Tierphotorgraphien zum World Animal Day auf The Big Picture.

In den Startlöchern (Kino): Max Payne [WP], USA 2008, mit einem phantastisch düsteren und fetten Trailer. Yesyesyesyesyes! Meine Welt ... ;-) Regie führt John Moore [WP], der schon ein paar nette Sachen gemacht hat, unter anderem Behind Enemy Lines [WP], aus dem die Produktionsfirma zugunsten eines PG-13-Ratings einige wichtige (und ziemlich verstörende) Szenen herausschnitt (die sich aber auf einigen DVD-Fassungen als Zusatz-Features finden). Mark Wahlberg [WP] spielt Max Payne, weitere Rollen haben Mila Kunis (als Mona Sax) [WP], Beau Bridges (als B. B. Hensley) [WP] und Ludacris (als Jim Bravura) [WP]. Der Film basiert, wie könnte es anders sein, auf dem Computerspiel (später für PS2 und Xbox portiert) Max Payne [WP], das sich, ebenso wie seine kongeniale Fortsetzung Max Payne 2: The Fall of Max Payne [WP], selbstverständlich in meinem Besitz befindet :-) Max Payne war, das sollte erwähnt werden, das erste Computerspiel, das die aus The Matrix bekannte “Bullet Time” [WP] (auch “Focus Time”) implementierte. Damit läßt sich — allerdings keineswegs unbegrenzt — in Feuergefechten und Actionsequenzen in den Matrix-typischen Zeitlupen-Modus schalten, in dem es natürlich auch möglich ist, Kugeln auszuweichen. Besonders letzteres trägt zur eigenen Gesundheit bei.

Lesebeginn (letzte Woche schon): The Physics of Star Trek [LT; AM]. von Lawrence M. Krauss [WP]. Dies ist der Vorläufer von dem (weiter unten) frisch angeschafften Beyond Star Trek: From Alien Invasions to the End of Time [LT; AM]; beide lese ich weniger wegen des Physik-Hintergrunds (der ist absichtlich ein bißchen “Science Light” gehalten), sondern damit ich in meinem eigenen Krempel keine sattsam bekannten Brüller wiederhole. Von Krauss (hier in einem sehr netten Gespräch mit Richard Dawkins) habe ich außerdem noch gelesen Atom: A Single Oxygen Atom’s Journey from the Big Bang to Life on Earth… And Beyond, mit Kurzkritik (gyokusai) auf LibraryThing.

Buch-Neuerwerbungen (alle auf einmal aus den letzten Wochen):

Endless Forms Most Beautiful: The New Science of Evo Devo [LT; AM] von Sean B. Carroll [WP].
Zum brandneuen wissenschaftlichen Zweig “Evolutionary Developmental Biology” [WP].

Genome: The Autobiography of a Species in 23 Chapters [LT; AM] von Matt Ridley [WP].
Absoluter Klassiker zur Genetik.

The Selfish Gene: 30th Anniversary Edition [LT; AM] von Richard Dawkins [WP].
Dies ist die brandneue Auflage des Klassikers von 1976, mit Richards Einleitung zur 2. Auflage von 1989, restauriertem Vorwort und Einleitung zur Erstauflage von 1976 und natürlich einem brandneuen Vorwort zu dieser Jubiläumsausgabe. Meine alte Ausgabe (auf der 2. Auflage basierend) hatte ich einst „verliehen“, mit dem üblichen Ergebnis.

Margins of Philosophy [LT; AM] von Jacques Derrida [WP], übersetzt von Alan Bass.
Überschneidet sich ein bißchen mit der Sammlung Speech and Phenomena [LT], aber es sind eine Menge wichtiger früher Aufsätze darin, die ich noch nicht kenne.

I Am a Strange Loop [LT; AM] von Douglas Hofstadter [WP].
Von Hofstadter ist unter anderem das epochale Gödel, Escher, Bach: An Eternal Golden Braid [LT; AM; WP]. Der rote Faden in I Am a Strange Loop ist „What do we mean when we say I?“, und viele seiner Gedanken darin hängen mit dem Tod seiner Frau Carol Ann Brush zusammen, die 1993 an einem plötzlich auftretenden Gehirntumor starb. Einen sehr schönen, aber auch sehr traurigen Artikel über all das schrieb Lev Grossmann im März letzten Jahres in Time Magazine: The Year of Mathemagical Thinking.

Order Out of Chaos: Man’s New Dialogue with Nature [LT; AM] von Ilya Prigogine [WP] und Isabelle Stengers [WP].
Von Stengers habe ich noch nichts gelesen, von Nobelpreisträger Prigogine aber schon, nämlich The End of Certainty [LT]. In Order Out of Chaos geht’s im Chaostheorie, wie der Titel schon vermuten läßt ;-)

On Feminine Sexuality, the Limits of Love and Knowledge, 1972–1973: The Seminar of Jacques Lacan, Book XX [LT; AM] von Jacques Lacan [WP], übersetzt und mit Anmerkungen von Bruce Fink (zu Fink bzw. einer Publikation von Fink schrieb Richard D. Chessick Anfang 1998 eine ganz interessante Besprechung im American Journal of Psychiatry).

Die neue F-Klasse: Wie Zukunft von Frauen gemacht wird [LT; AM] von Thea Dorn [WP].
Dorns kulturelle Artikel und Aktivitäten finde ich absolut cool, weswegen ich es umso bestürzender fand, wie apokalyptisch schlecht ihr preisgekrönter Kriminalroman Berliner Aufklärung tatsächlich war; dazu schrieb ich auf LibraryThing (gyoksuai) auch eine Kurzkritik.

Beyond Star Trek: From Alien Invasions to the End of Time [LT; AM] von Lawrence M. Krauss [WP].
Der Nachfolger zu The Physics of Star Trek [LT; AM], das ich gerade lese. Mehr dazu weiter oben im „Lesebeginn“-Eintrag.

Cosmos: A Personal Voyage (OV), USA 1980 [IM; WP] von Carl Sagan [WP], Ann Druyan [WP] und Steven Soter [WP], Folge 1: The Shores of the Cosmic Ocean [WP] (via Torrent/AVI). Gehört mit Bronowskis The Ascent of Man und Werken von David Attenboroughs zu den besten Dokumentarserien, die je gedreht wurden. Die Raumschiffreise als Einführung zur ersten Folge kommt mir heute ein bißchen campy vor, aber sobald es losgeht mit Erastosthenes und der Bibliothek zu Alexandria, wird’s absolut fesselnd.

My memory’s been kinda getting more and more foggy in the course of the last eight years, but yeah, this is what this country’s all about. Almost cried through the whole 45 minutes. Plus, I’m also fixin’ to get over it at last that Clinton didn’t make it. Oh, and by the way, I’ve always liked this guy, and whaddaya know, he’s coming on perdy strong, too!

Ha! Gerade kam eine E-Mail von meinem Doktorvater zurück, der zur Zeit in Boston ist, was ich nicht wußte. Er sagte, er habe meine Sachen zwar jetzt nur einem „ersten Durchgang“ unterzogen und freue sich auf eine „genauere Lektüre“, sobald er am 27. „nach einigen Reisetagen, Arbeiten in der Bibliothek und Packen“ wieder nach Berlin zurückkomme, aber es sehe ihm „nach einer sehr erfolgreichen Operation aus“ aus. Hooah!

Eigentlich hatte ich mich darauf gefreut, nach dem Absenden des revidierten ersten Kapitels meine neuen Bücher auf LT und meine neuen CDs auf RYM einzutragen, die sich in letzter Zeit hier angesammelt haben ... und vielleicht sogar gleich heute wieder das Wochenend-Link-Festival aufleben zu lassen ... aber ich bin so k.o. von allem, daß ich heute außer apathisch am Computer hängen nichts mehr zu Wege bringe, fürchte ich. (Ich kann mich nicht mal aufraffen, in die Spiele-Partition zu booten, um ein bißchen Unreal zu zocken ...)

Wichtig ist jetzt, wieder in einen Wach- und Schlafrhythmus zurückzufinden, der terrestrischen Verhältnissen entspricht — und nicht denen auf dem anderen Planeten, auf dem ich allem Anschein nach geboren bin. Damit ich ernsthaft in die Gänge kam mit meiner Arbeit, mußte ich meinen sich natürlich einstellenden Wach- und Schlafenszeiten nachgeben, anders wollte es absolut nicht funktionieren. Dazu habe ich dann auch, das paßte sowieso ganz gut, meine Agenturtage in den letzten beiden Wochen von zu Hause aus abgearbeitet. Wie das aussieht? Etwa so: Aufstehen zwischen 13 und 14 Uhr, sich in Morgenrock oder Gammelkleidung elektronisch um die wichtigsten Dinge und Kundenwünsche kümmern; Nachrichten und Blogs lesen; diverse Tagewerke wie Einkaufen verrichten; an weniger anstrengenden Projekten arbeiten. Zwischen 21 und 22 Uhr hinlegen und anderthalb oder zwei Stündchen schlafen. Aufstehen, duschen, rasieren, chic machen, etwas essen, nochmal Nachrichten und Blogs lesen und dann von etwa Mitternacht an bis sieben Uhr morgens konzentriert durcharbeiten bei schöner Musik (meist Kammermusik), Lakritz und gelegentlichen leckeren Latte macchiatos aus meiner Nespresso-Maschine. Ins Bett gehen, noch ein bißchen lesen und dann schlafen. Lustig, nicht? Jedenfalls fange ich mit dem Disziplinieren jetzt wieder von vorne an, arrgh.

UFFF! Gerade eben habe ich meine überarbeitete Version von Preface, Abstract, Keywords, Introduction und erstem Kapitel meiner Doktorarbeit an meinen Doktorvater geschickt. Das ist nicht nur fast ein Viertel vom Gesamtumfang, sondern das waren auch alles die mit Abstand kritischsten Passagen. Wenn mein Doktorvater damit einigermaßen zufrieden ist, bin ich im wesentlichen über den Berg — die restlichen fünf Kapitel sollte ich diesen Monat schaffen, ohne mir Haare ausraufen zu müssen. Jetzt kann sich auch das Leben wieder etwas normalisieren, denke ich!

Oh, ups, hatte zwischendurch doch noch eine andere Sache gemacht, immer mal wieder so zwischendurch, nämlich eine (etwas bombastisch geratene) Kurzkritik auf RYM verfaßt zum Album Lilovyi Den von Leonid Fedorov [Homepage; Moscow News Album]. Ich habe das Album auf RYM als “Art Folk” einsortiert; jemand anders hat es “Freak Folk” getaggt, was nicht unpassend ist, LOL. Meine Kurzkritik (gyokusai) ist hier (die Kurzkritiken lassen sich, entgegen meiner ursprünglichen Annahme, doch von Uneingeloggten lesen). Und warum das alles? Weil mein virtueller Freund “docperkins” mich, wie schon neulich, mal wieder drum gebeten hatte ... und nie kann ich nein sagen. *seufz*

Bis auf die unten erwähnten und hauptsächlich über die letzten Wochen verteilten Dokus habe ich in letzter Zeit praktisch nichts anderes gemacht, als über meiner Doktorarbeit zu sitzen. Keine Helly (waaah!), kein Kino, keine Filme, keine Serien, keine Partys, keine Konzerte, keine Ausstellungen, keine Bücher ausgelesen, keine Neuerwerbungen katalogisiert — nur hier gesessen mit meiner Doktorarbeit und meinen kleinen Stoffhäschen und mit meiner Disziplin gekämpft. Die war nämlich bis letzte Woche nicht so richtig gut; irgendwie war ich immer sofort wieder müde oder unkonzentriert, sobald ich das Dokument geöffnet hatte ... aber dieses Wochenende bin ich einen Riesenschritt weitergekommen. Schätze am Donnerstag schicke ich meinem Doktorvater einige überarbeitete kritische Stellen. Hi-ho ...

Hier ist ein brandneuer Videoclip mit einer Konversation zwischen Richard Dawkins und Paula Kirby (eine der nettesten und regelmäßigsten Schreiberinnen in den Comment Sections zu den Beiträgen auf richarddawkins.net), anläßlich der Eröffnung des Edinburgh Book Festivals. Paulas Fragen gehen in ganz andere als die gewohnten Richtungen; die erste Frage dreht sich zum Beispiel um kleine grüne Männchen ;-). UND, hurrah!, die Fragen aus dem Publikum im letzten Teil sind tatsächlich überwiegend intelligenter Natur, das passiert nicht oft! Und natürlich ist Richard, wie immer, phantastisch. (Jaja okay, Fanboy ... LOL ...)

Habe im Verlaufe der letzten beiden Wochen endlich die anderen Teile der Dokumentation The Machine that Changed the World gesehen, eine WGBH Boston/BBC-Coproduktion von 1992, von der ich vor einer ganzen Weile schon einmal den dritten Teil erwähnte. Absolut die beste Dokuserie über Computer, die ich je gesehen habe — nicht, weil ich so viel Neues über Computer und ihre Geschichte erfahren hätte, was ich noch nicht wußte (LOL!), sondern weil so unglaublich viele Felder berührt werden aus allen Wissensgebieten, mit einer enormen „Tiefe“. Wer diese Doku sieht, weiß hinterher nicht bloß mehr über die Entwicklung des Computers, sondern über die Entwicklung unserer Gesellschaft und der Welt. Die Folgen sind: 1. Great Brains, 2. Inventing the Future, 3. The Paperback Computer, 4. The Thinking Machine und 5. The World at Your Fingertips.

Nachdem ich mich neulich für UT Classic wieder in halbwegs präsentable Form gebracht hatte, habe ich heute endlich auch mal wieder ein bißchen UT 2004 gezockt — aber nur gegen die Bots, weil ich mich nicht ins Netz traute. Mir ist fast ein ganzer Skill-Level flöten gegangen! Bevor ich ins Netz gehe, muß ich mich wenigstens wieder auf “Masterful” gegen die Bots behaupten können (besser bin ich in UT 2004 leider nie geworden; bin noch nicht sicher, ob das an meiner Unfähigkeit liegt, oder weil Helly & ich zwischendurch immer wieder so viel UT Classic gespielt haben). Naja. Schön wäre UT III, aber da finge meine seit über einem Jahr nicht mehr aufgebrezelte Hardware an zu zappeln. Und ich will nicht updaten, weil die nächsten Computer ja Macs werden sollen!

Lesebeginn: A Comprehensive Grammar of the English Language [LT; AM] von Randolph Quirk [WP] et al. Nicht erst heute angefangen, aber irgendwann letzte Woche aufgeschlagen, um etwas nachzuschlagen ... (ich beteilige mich in letzter Zeit ganz gerne an Diskussionen auf Language Log [LL; WP] und auf dem Bremer Sprachblog, und obwohl ich auf der Uni zunächst recht viel Linguistik gemacht habe, ist das alles lange her, und im späteren Studienverlauf zog es mich im sprachwissenschaftlichen Bereich mehr und mehr in die Sprachgeschichte) ... aber nach dem Auf- und Nachschlagen bin ich dann dran klebengeblieben und mittlerweile auf Seite 165 angelangt. Bleiben nur noch 1.614 Seiten, LOL! Nicht wirklich ein Buch zum „Lesen“, zugegeben. Aber andererseits, warum nicht ... Dann wieder, dieses Buch ist erst kürzlich als „das Standardwerk“ zur englischen Grammatik abgelöst worden von der The Cambridge Grammar of the English Language [AM] von Rodney D. Huddleston [WP] und Geoff Pullum (Language Log!) [WP] ... irgendwann nächstes Jahr oder so paßt das bestimmt auch noch ins Budget.

Neues von der Putzfront. Was letztes Mal 70 Minuten dauerte, schrumpfte diese Woche auf 13 Minuten, aber der nächste Abschnitt — Rest der Arbeitsplatte, Mikrowellenkombi, Lampe, diverse Utensilien — belief sich dann auf fast eine Stunde. Ack! Aber die Mikrowellenkombi (einschließlich Grill, Backofen, Würg) sieht jetzt richtig toll aus und macht nicht mehr den Eindrück, als würde sie sich auf die Produktion apokalyptischer Pestilenzen vorbereiten. Das Bad ließ ich diesmal aus, jede Woche ist zu viel. Ob ich mich morgen wohl noch für den Kühlschrank aufraffen kann? Das mit dem „morgen versuche ich mich an Mikrowelle und Kühlschrank, aber dann habe ich das gröbste hinter mir“ hat letzte Woche auch nicht so richtig gut geklappt ...

Arrgh! Palin behauptet tatsächlich, ihre bisher gesammelten Erfahrungen seinen „normal“ für das Amt des Vizepräsidenten! Dieser hervorragende Clip von Lawrence Lessig [WP] auf clip.tv, Palin's experience in just 12 minutes, seziert ihre Behauptung effektiv, erschöpfend und erschreckend binnen zwölf Minuten.

Richard Dawkins [WP] im Gespräch mit dem Evolutionspsychologen David Buss [WP]: Das vierte und letzte Gespräch von insgesamt vier Gesprächen, die Richard mit bekannten Wissenschaftlern führt. Dieses Gespräch fand ich etwas durchwachsen, weil ich mich durch die evolutionsbiologischen Studien zur sexuellen Eifersucht durchgekämpft habe, eines von Buss’ Hauptforschungsgebieten, und zum Beispiel im Bilde bin darüber, daß diese „interkulturellen“ Studien, die er anführt, nicht ganz so interkulturell sind, wie sie scheinen. Auch ansonsten kommt Buss rüber wie einer dieser Charaktere aus der Wissenschafst-Klischeekiste, die davon überzeugt sind, daß alle artverwandten Fachgebiete nur noch nicht erkannt haben, daß sie allesamt untergeordnete Teilaspekte des eigenen Forschungsgebietes darstellen. Arrgh! Richard, interessanterweise, hat hier und dort recht fundamentale Einwände, die er allerdings sehr vorsichtig und zurückhaltend formuliert. Wenn Buss zum Beispiel behauptet, daß bestimmte Verhaltensweisen während unserer Evolution als „erfolgreiche“ Veränderung selektiert wurden und beobachtbare Auswirkungen zum Beispiel in unserem Eifersuchtsverhalten haben (eine Argumentation, die ich gerade hinsichtlich der von ihm gewählten Beispiele schreiend simplizistisch finde), wendet Richard zum Beispiel ein, ob es nicht vielmehr möglich wäre, daß bestimmte beobachtbare Verhaltensmuster im Bereich Sexualität und Eifersucht nicht vielmehr auf erfolgreichen „Ideen“ basieren könnten, die aus dem „Ideen-Pool“ selektiert wurden. (Dem liegt Richards Mem-Konzept zugrunde.) Phantastischer Einwand! Denn dadurch wird kulturelle Formung als persönlichkeitsprägendes Merkmal wieder ins Spiel gebracht, die bei Buss trotz aller Lippenbekenntnisse komplett rausfliegt — ohne dabei das Feld des „evolvierten Verhaltens“ zu verlassen. Hach! Nachdem Jacques Derrida vor vier Jahren starb, ist Richard auf Platz 1 der berühmten Persönlichkeiten aufgerückt, die ich persönlich kennenlernen wollen würde! Aber zumindest hatten wir auf den RD.net-Foren schon virtuelle Dispute über Polyamorie oder die Postmoderne ... :-))

Richard Dawkins [WP] im Gespräch mit dem Biologen PZ Myers, [WP; Pharyngula], auch einer meiner Helden :-): Das dritte Gespräch von insgesamt vier Gesprächen, die Richard mit bekannten Wissenschaftlern führt. PZ braucht ein bißchen, um anzulaufen — er ist ein absolut brillanter Schreiber, aber kein brillanter Redner. Lustig ist, daß die beiden ihr Interview unterbrachen und erst am nächsten Tag weiterführten, nach dem gemeinsamen — oder gerade nicht gemeinsamen! — Besuch des Kreationisten-Machwerks Expelled! [WP; Pharyngula (March 21); Pharyngula (March 25); Expelled Exposed]. Und in diesem zweiten Teil taut PZ dann auch auf. Interessant ist, daß er Richard tatsächlich moderat widerspricht, als es um die Postmoderne geht, eines von Richards Anti-Steckenpferden, LOL ... wobei PZ sinngemäß sagt, daß es eine wichtige und interessante Perspektive ist, aber zumindest die Vertreter, die er kenne, alles zunichte machen würden, weil sie sich keine Mühe geben, sich verständlich auszudrücken — im Gegenteil. (Richard denkt eher, daß der Komplexitätsgrad davon ablenken soll, daß es eigentlich keine Inhalte gibt *seufz*) Wie auch immer, nachdem ich mich schon von meinem Professor ertappt fühlte hinsichtlich meiner Dissertation, fühle ich mich nun zusätzlich von PZ ertappt! Das sollte mich motivieren.

Hmm, LOL!, Lesebeginn: The Oxford Book of Modern Science Writing [LT; AM; The Independent Review; List of Contributors at RD.net], herausgegeben von Richard Dawkins [WP; RD.net].

Waah! Dies ist zu cool, um bis nächsten Freitag zu warten. Buch-Neuerwerbung: The Oxford Book of Modern Science Writing [LT; AM; The Independent Review; List of Contributors at RD.net], herausgegeben von Richard Dawkins [WP; RD.net]. Eigentlich wollte ich mich zusammenreißen und auf die Paperback-Ausgabe warten, aber Amazon hatte ein Mängelexemplar-Angebot, daß ich nicht abschlagen konnte, *kicher* ... In dieser Anthologie finden sich fast einhundert Auszüge aus Texten zu den Themen “Part I: What Scientists Study”, “Part II: Who Scientists Are”, “Part III: What Scientists Think” und “Part IV: What Scientists Delight In”, von einer unglaublichen Vielfalt wissenschaftlicher Autorinnen und Autoren vom Anfang des 20. Jahrhunderts an bis heute. Schön finde ich, daß Richard auf ein ausgedehntes Vorwort verzichtet und statt dessen jeden Beitrag einführend kommentiert! Hier als Beispiel seine Einführung zum ersten Beitrag, die sich (zum Teil) auch auf dem Schutzumschlag findet:

Our ability to understand the universe and our position in it is one of the glories of the human species. Our ability to link mind to mind by language, and especially to transmit our thoughts across the centuries is another. Science and literature, then, are the two achievements of Homo Sapiens that most convincingly justify the specific name. In attempting, however inadequately, to bring the two together, this book can be seen as a celebration of humanity. It is only superficially paradoxical to begin our celebration by cutting humanity down to size, and no science puts us in our place better than astronomy. I begin with a fragment from Janes Jeans’s 1930 book, The Mysterious Universe, which is a fine example of the humbling prose poetry that the stars so intoxicatingly inspire.

This totally rocks.

Hm okay, am späten Nachmittag heute setzte noch einmal ein leichter Migräneschub ein — das ist ungewöhnlich. Normalerweise gilt, wenn es weg ist, ist es weg. Aber Formigran ist kein Schmerzmittel, sondern ein Serotonin-Rezeptor-Agonist, und da gelten natürlich andere Gesetze. Wenn ich Schmerzmittel nehme, läuft die Migräne im Prinzip ja weiter, wenn auch „im Hintergrund“; bei Triptanen wird sie künstlich „beendet“ durch Verengung zerebraler Blutgefäße, unter anderem. In gewisser Weise wollte meine Migräne also vielleicht bloß das letzte Wort haben ... aber es war nicht so schlimm. Ich konnte für ein paar Stunden nicht lesen oder am Bildschirm arbeiten, und gegen Mitternacht klarte es sich wieder auf.

Das mit dem „besser“ meiner Migräne erledigte sich leider, sobald ich wieder zu Hause war — es wurde dann doch noch schlimmer. Das nahm ich zum Anlaß, ein dieses Jahr frisch für den rezeptfreien Handel freigegebenes Medikament auszuprobieren, nämlich Formigran, mit einem Wirkstoff aus der Familie der Triptane (Naratriptan, in diesem Fall). Und, was soll ich sagen: es wirkte! Ich schaffte es einzuschlafen, und etwa eine Stunde später wachte ich auf und die Migräne war weg. Ich spürte sie auch nicht mehr „im Hintergrund“ in der Art, wenn Migräne-Schmerzmittel wie Ibuprofen anfangen zu wirken, und benebelt fühlte ich mich auch nicht. Keine Nebenwirkungen bei mir, überdies. Die Freigabe eines Triptan-Medikaments kommt wirklich zur rechten Zeit — an die frei erhältlichen Migräne-Schmerzmittel habe ich mich weitgehend gewöhnt, und manchmal verschlimmern sie mittlerweile das Problem, anstatt ihm abzuhelfen. Und um stundenlang in ärztlichen Praxen rumzuhängen, um mir etwas verschreiben zu lassen, dazu fehlen mir Lust, Nerven und Zeit. Na, mal sehen, wie sich das entwickelt.

Ausflug nach Essen zum Lunch mit der netten Bekanntschaft, mit der ich Anfang des Monats in Oberbayern in den Bergen war, und die in Essen eine Wochenend-Fortbildung besuchte. Leider hatte ich Migräne und war ein bißchen benebelt von den Pillen, aber nach dem Essen ging’s mir besser.

Hm okay, Bad war diesmal 35 Minuten, eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu drei Stunden, aber noch komprimierfähig. Die Küche allerdings ist so verdreckt, daß ich nach einer guten Stunde erstmal aufgehört habe — ich war einfach zu sehr damit beschäftigt, Toaster, Mixer, Eierkocher, Wasserkocher und andere Geräte von ihren Dreckkrusten zu befreien, als daß ich in dieser Zeit auch nur durch die komplette Arbeitsfläche gekommen wäre. Morgen versuche ich mich an Mikrowelle und Kühlschrank, aber dann habe ich das gröbste hinter mir. Außer, umh, meine beiden Mülleimer, arrgh ... die sehen auch schwer nach Arbeit aus.

Sehr interessanter Vortrag zu „konservativer“ und „liberaler“ Ethik von Jonathan Haidt [WP] auf TED: The real difference between liberals and conservatives.

Leseschluß: The Medici Conspiracy: The Illicit Journey of Looted Antiquities [LT; AM] von Peter Watson und Cecilia Todeschini zu Ende gelesen und eine Kurzbesprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Richard Dawkins [WP] im Gespräch mit Lawrence Krauss [WP]: Das zweite Gespräch von insgesamt vier Gesprächen, die Richard mit bekannten Wissenschaftlern führt. Genauso faszinierend wie das erste, aber zum Teil auch sehr witzig! Auch von Krauss habe ich noch nicht sehr viel gelesen.

Buch-Neuerwerbung: God: The Failed Hypothesis—How Science Shows That God Does Not Exist [LT; AM] von Victor J. Stenger [WP].

Helly hat Geburtstag! Aber leider weilt sie diese Woche in Toulouse *seufz*

Richard Dawkins [WP] im Gespräch mit Steven Weinberg [WP]: Das erste Gespräch von insgesamt vier Gesprächen, die Richard mit bekannten Wissenschaftlern führt. Faszinierend! Richtig viel gelesen von Weinberg habe ich leider bisher nicht.

Erstgesehen (Kino): The Dark Knight (OV), USA 2008 [IM; WP] von Christopher Nolan [WP], Follow-up von Batman Begins [WP], mit Christian Bale [WP], Heath Ledger [WP], Aaron Eckhart [WP], Maggie Gyllenhaal [WP], Gary Oldman [WP], Michael Caine [WP] und Morgan Freeman [WP]. Komplex, atemberaubend, philosophisch und trotz jeder Menge Zeit (152 min) zwischendurch fast schon überfrachtet. Und ja: Heath Ledger ist wirklich so gut, wie alle sagen! Prädikat: Totally Fragging Awesome! :-))

Erstgesehen (Kino): Wanted (OV), USA 2008 [IM; WP] von Timur Bekmambetov [WP], nach Motiven aus dem Comic-Miniserie Wanted [WP] von Mark Millar [WP] und und J. G. Jones [WP], mit James McAvoy [WP], Angelina Jolie [WP], Morgan Freeman [WP], Thomas Kretschmann [WP] und Common [WP]. Nette Mischung aus Conspiracy-Fantasy, The Matrix und dem genialen Musik-Video Freak on a Leash [WP] von Korn [WP]. Heftig brutal. Gutes Story-Telling. Prädikat: Fragging Awesome! :-)

Rick Wright ist heute gestorben — einer der besten Keyboarder [WP] in einer der besten Rockbands [WP] aller Zeiten. Whose voice will live on in the backgrounds of “Echoes” and “Time.”

Freitags ist neuerdings nicht nur mein (Blog-)Schreibtag, sondern auch mein Putztag. In einem ersten Versuch habe ich heute knapp drei Stunden gebraucht, um mein Bad zu putzen. Okay, das erscheint übertrieben, hat aber seine Gründe. Zum einen habe ich dieses Bad das letzte Mal gereinigt, als Helly da war, und das ist jetzt schon Monate her. (Mein Putzhilfe hatte mich Anfang des Jahres verlassen, weil sie endlich eine Arbeitserlaubnis bekam und sich einen „echten“ Job suchte. Zwei Versuche, eine neue Putzhilfe zu bekommen, scheiterten. In Düsseldorf ist es traditionell schwierig, eine Putzhilfe mit freien Kapazitäten zu erwischen!) Okay, aber selbst der größte Badezimmer-Saustall rechtfertigt noch keine drei Stunden, auch wenn jetzt jeder Quadratzentimer und jedes Duftfläschchen blinkt und glitzert. Aber ich habe beschlossen, daß ich a) keine Lust mehr habe, Putzhilfen hinterherzurennen und b) ich es jetzt selber lernen will, und zwar gründlich. In diesem Sinne war der heutige Badputz meine Art Einführungsveranstaltung, bei der ich über jeden Handgriff nachgedacht habe! Meiner Schätzung zufolge sollte ich — weniger infernalische Verdreckungszustände vorausgesetzt — diese Arbeit auf fünfzehn Minuten drücken können mit dem gleichen Sauberkeitsergebnis. Vielleicht nicht gleich nächstes Mal, aber dann das Mal drauf. Dieses nächste Mal wäre dann der kommende Freitag, und im Anschluß gibt’s meine zweite wichtige „Einführungsveranstaltung“: Die Küche. LOL! :-)

Ich habe in den letzten Tagen mal mein tägliches Leben überdacht und festgestellt, daß ich ein paar Dinge streamlinen muß. Um es kurz zu machen: Ich verfentere zu viel Zeit damit, jede Menge täglich anfallenden Kleinkram abzuarbeiten und komme zu den wichtigen Dingen immer erst abends, und dann will ich ja auch was schaffen, also arbeite ich bis spät in die Nacht, also komme ich am nächsten Tag entweder nicht rechtzeitig aus dem Bett oder bin über weitere Strecken so müde, daß ich mich sowieso erstmal nur um den täglichen Kleinkram kümmern kann. Und so weiter. Eine der zahlreichen Maßnahmen zur Abhilfe, die ich mir überlegt habe, besteht darin, zumindest für die Zeit der Korrektur meiner Doktorarbeit mein Lebenslog nur noch Freitags in einem Rutsch auf den neuesten Stand zu bringen. Das ist nicht sonderlich befriedigend, aber im Moment fällt mir nichts Besseres ein, und es ist besser als nichts. Im Moment fällt natürlich auch nicht so wahnsinnig viel an: Ich lese wieder etwas weniger, sehe weniger Filme, gehe weniger aus, suche nicht aktiv nach Jobs und so weiter. Also nicht wundern, wenn sich hier tagelang nichts tut.

Schluß mit lustig: Ich stelle hiermit offiziell den Support für Internet Explorer 6 ein. Auf das Hauptblog wird sich das vorläufig nicht auswirken, ich nehme deswegen jetzt nicht gleich die CSS-Hacks raus, damit das Scheißding überhaupt irgendwas ordentlich anzeigt. Aber hier auf dem Lebenslog berechnet der IE6 Textlaufweiten falsch und rückt den ganzen Textblock gerne mal nach unten auf die Höhe der Unterkante der Bilder in der Marginalienleiste. Ich hab’s jetzt satt, dem nachzurennen, und außerdem gehören alle PCs, die mit IE6 unterwegs sind, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ohnehin längst zu irgendeinem Botnetz, ohne daß es bedienerseitig auffällt. Mein Rat an alle, die Windows benutzen: Entweder auf IE7 upgraden oder gleich auf einen vernünftigen, modernen Browser umsteigen — wie Opera oder Chrome oder Firefox oder Safari.

Erstgesehen (DVD): Hellboy (OV), USA 2004 [IM; WP] von Guillermo del Toro [WP] nach dem Comic Hellboy [WP] von Mike Mignola [WP], mit Ron Perlman [WP], John Hurt [WP], Doug Jones [WP] und Selma Blair [WP]. Der Film ist überall stark, wo er witzig ist (und das ist er oft), aber schwach, wenn er dramatisch wird. Alles wird bis zum Übermaß erklärt, als wenn das Publikum aus Leuten bestünde, die zum ersten Mal in ihrem Leben einen Film sehen und auch noch nie ein Buch gelesen haben. Ich kenne den Comic nicht, aber del Toro hat hier eine Mischung zusammengebraut aus Cthulhu und Fantasy-Elementen aus Star Wars. Die „realistischen“ Kampfszenen sind in der Regel kindisch (mein Freund Stefan verzeiht dem Film schon die erste Szene nicht, wo die Nazis während ihrer Kult-Experimente nicht mal Wachen aufstellen und ein halbes Bataillon amerikanischer Soldaten sich etwa fünf Meter entfernt hinter einer hüfthohen Steinmauer verbirgt). Aber wo er witzig wird, wie die Szene auf dem Dach mit dem neunjährigen Jungen bei Milch und Keksen, die Zigarren-Anzündeszene in der gigantischen Friedhofs-Unterwelt oder der über die Schulter geworfene unwillige russische Untote, ist der Film absolut köstlich. Meine Lieblingsszene: Hellboy keilt sich mit dem Höllenhund Sammael in einem U-Bahnhof, Leute in Panik drumrum, alles geht in Trümmer, als plötzlich einer dieser großen, alten, in die Wand eingelassenen Münzfernsprecher klingelt ... worauf Hellboy zum Telephon geht, das ganze Ding aus der Wand reißt und es dem Höllenhund mit den Worten “It’s for YOU!” um die Ohren drischt.

Leseschluß: The Life of the Cosmos [LT; AM] von Lee Smolin [WP] letzten Donnerstag auf der Zugfahrt nach München zu Ende gelesen und heute eine Kurzbesprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Lesebeginn: The Medici Conspiracy: The Illicit Journey of Looted Antiquities [LT; AM] von Peter Watson und Cecilia Todeschini.

Heute wiedergekommen von einem viertägigen Ausflug nach Oberbayern in netter Gesellschaft — mit einer Tages-Bergwanderung, die sich gewaschen hat, einer Besichtigung des Schlosses Herrenchiemsee, Schwimmen im Chiemsee, leckerem Essen und tollen Gesprächen bei genialem Hochsommerwetter. Dazu schockierend ereignisfreie und nahtlose Zugfahrten hin und zurück.

Lesebeginn: Chasm City [LT; AM] von Alastair Reynolds [WP] (der zweite Band und eine Art Prequel aus dem Revelation Space-Universum [WP; LOG]).

Leseschluß: Old Man’s War [LT; AM] von John Scalzi [WP; Johns Blog] und eine eher vernichtende Kurzbesprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt. So viel Zeit mußte sein.

30.8. Wochenend-Link-Festival!
Und zwar für den Rest des Jahres wahrscheinlich das vorläufig letzte. Je weniger „Verpflichtungen“ sprich: Ablenkungen ich habe, desto besser — die Doktorarbeit geht vor, und wenn mein Professor im November kommt und die Überarbeitungen nur halb so viele sind, wie es sich in der Ankündigung anhörte, werden die kommenden Monate tödlich werden. Aus diesem Grund werde ich auch die Eintragsfrequenz in meinem Lebenslog etwas zurückfahren ... vor allem, weil es in nächster Zeit außer konstantem Haareraufen vermutlich nicht viel zu berichten gibt!
Zum vorläufigen Abschluß 2x leichte & 2x heitere Kost:
Geologie: Eine geniale Photostrecke mit Aufnahmen von Vulkanen.
Architektur: Eine ebenso geniale Photostrecke mit nächtlichen Luftaufnahmen von London.
Biologie: Wieder ein sehr niedliches und absolut genial gemachtes Abenteuer mit einem Oktopus bzw. zwei davon, diesmal nicht als Cartoon, sondern animiert: Oktapodi!
Satire: 11 Anzeichen dafür, daß Du den Kühlschrank eines Geeks geöffnet hast ... und 11 Dinge, die sich im Leben eines Geeks wieder ändern, wenn die Sommerferien ihrer Kinder vorüber sind!

Den dritten Projektklotz habe ich mich entschlossen zu verschieben, weil der nicht lebenswichtig ist: Die so oft angekündigten Jahreszeiten für unsere Poly-Website. Programmierung und Art-Work ist komplett fertig, aber ich bastle noch an den Texten. Oder vielmehr werde basteln, denn jetzt möchte ich den Kopf freihaben für das, was morgen aus dem noch ungeöffneten (Sissy!) Paket meines Professors auf mich zukommt.

Das zweite der drei Projektklötze ist aus den Füßen: Hierbei handelte es sich um die Komplett-Digitalisierung meiner Klassik-CDs. Auch hier waren Nachtschichten involviert. Einiges fehlt noch absichtlich, was ich irgendwann ganz in Ruhe machen möchte: Vier Komplett-Einspielungen plus Kleinvieh von Bachs Orgelwerk, zwei fette Boxen von Grieg und Messiaen [WP] und ein Schwung kürzlicher Neuerwerbungen, die ich ohnehin erst auf RYM katalogisieren und dann in Ruhe rippen, FLACen und von meinem Sonos-System aus ersthören will. Keine, umh, Akkordarbeit für diese Sachen!

*seufz* wieder geht ein Teil meines letzten Lebenskapitels zu Ende, auch im Rahmen meiner „Kopf-Freiräum-Aktivitäten“. Im März, kurz bevor ich das Lebenslog ins Leben rief, hatte ich nach unendlich vielen Jahren schon mein Time Magazine-Abo gekündigt, weil ich festgestellt hatte, daß sich a) die Ausgaben immer stapelweise ungelesen sammelten und ich b) dann beim Abarbeiten dieser Stapel stets feststellen mußte, daß ich mehr blätterte als las, weil mir das meiste eh bereits bekannt war. Da ich täglich systematisch Nachrichten aus dem Internet aus Presse- und Blog-Feeds aufnehme, machte das mit Time Magazine nicht mehr so richtig viel Sinn. Nun ereilte dasselbe Schicksal aus denselben Gründen meine langjährigen und liebgewonnenen Abos für die c't („Magazin für Computertechnik“) und die iX („Magazin für professionelle Informationstechnik“). *heul*! Aber es hat echt keinen Sinn mehr. Es hatten sich schon wieder 6 c't und 2 iX angesammelt, und als ich mich während des CD-Rippens zum Lesen hinsetzte, geriet dies wie beim Time Magazine, und wie schon so oft zuvor in letzter Zeit, zur Weiterblätterorgie. Trotzdem. Ich weiß noch, wie ich um 2000 rum meine ersten Exemplare las und schwindelig war vor Aufregung, was es dort alles Interessantes zu lesen & zu lernen gab!

Urks — da das Kochbuch von Jamie Oliver heute mit der Paketpost kam, liegt es wohl nicht seit Montag zum Abholen in der Postfiliale, wie ich dachte ... dort muß dann wohl etwas anderes liegen, und das kann eigentlich nur die angekündigte Sendung meines Professors sein! Und so war es auch. Aber bevor ich sie aufmache, muß ich hier erstmal aufräumen und mich mental vorbereiten. Sonntag, denke ich.

Buch-Neuerwerbung: Jamie’s Dinners [LT; AM] von Jamie Oliver [WP]. Helly hatte sich das Buch einst von ihrem Chef ausgeliehen, und ich hatte ziemlich viel & und lange darin herumgeblättert und herumgelesen, bevor sie es wieder zurückgeben mußte. Genial.

Uff — eines der drei persönlichen Projekte, die mir wie ein Klotz am Bein hingen, ist abgeschlossen: Beispielprojekte und Referenzen, ausdruckbar, versendbar und paßwortgeschützt online. Zur regulären Arbeit daran gesellten sich zwei Nachtschichen hinzu. Bevor ich mich für den Rest des Jahres in die Arbeit mit meiner Diss stürze, möchte ich soviel wie möglich aus dem Kopf und aus den Füßen haben.

Buch-Neuerwerbung: The Big Bento Box of Unuseless Japanese Inventions: The Art of Chindogu [LT; AM] von Kawakami Kenji [WP]. Was “Chindôgu” sind, ist etwas schwer zu beschreiben ... ich zitiere mal den ersten Absatz vom Amazon-Klappentext: “In Japan Kenji Kawakami is famous for his tireless promotion of Chindogu: the art of the unuseless idea. Meant to solve problems of modern life, these bizarre and logic-defying gadgets and gizmos are actually entirely impractical.” LOL. Der dritte Absatz trifft es auch sehr gut.

Ein interessanter Eintrag von Roland Kühl-v.Puttkamer auf werbeblogger.de zu Star Trek, Umwelt und Marketing. Zu dem ich dort auch einen ausführlicheren Kommentar schrieb.

Hey, es läßt langsam nach: Es ist früher Abend, und ich mußte bislang lediglich einen Anrufversuch und zwei SMS ignorieren. Aber vielleicht ist sie heute auch bloß überarbeitet. Lustig auch die tonalen Wechselschübe in den SMS: Ein neuer Tag beginnt zumeist mit einer Eröffnung von der Sorte „smalltalk-alltäglich“ und geht dann umgehend zu den paritätisch wechselnden Tonarten „weinerlich-verzeihungsheischend“ und „beleidigend-aggressiv“ über.

Neuerwerb, geFLACt fürs Sonos und mehrfach gehört in den letzten Tagen: Streichquartette [RYM; AM] von William Alwyn [WP]. Alwyn ist vielen eher bekannt als Komponist von Symphonien und Filmmusik, aber ich finde seine Kammermusik erstklassig. Da mich ein dänischer virtueller Freund auf RYM nach meiner Meinung zu der Aufnahme fragte, habe ich die Gelegenheit genutzt, endlich mal wieder eine Kurzkritik zu schreiben. Die ist leider nicht sichtbar, ohne auf RYM eingeloggt zu sein, daher zitiere ich sie hier:

I enjoy this recording tremendously. Alwyn’s string quartets (and the much earlier winter poems for string quartet) are a very peculiar mixture of modernism and late romanticism, with many impressionist moments and some touches of serialism. But, aside from some programmatic sequences in the poems and the second quartet, I’d say it’s not playful and/or playfully self-reflective enough to be called postmodernist.

The Rasumovsky Quartet does a great job, and they combine a very precise execution with an amazing warmth of tone in the more contemplative passages. Of course, it’s the only recording I know so far. There’s one other recording of the string quartets in existence, by the “Quartet of London,” released by Chandos in the late 1980s on two CDs. But they’re rather forbiddingly priced. Anyways, the Rasumovsky Quartet’s excellent performance notwithstanding, I could imagine that some movements or passages could be topped by, say, a slightly different approach.

Meine zehn Cents.

Hm ich weiß nicht wessen Nummer meine Zufallsbekanntschaft vom vorletzten Wochenende gelöscht hat, aber es war ganz bestimmt nicht meine. Bei meinem Schreibtag gestern versuchte sie mich mehr ein halbes Dutzend mal anzurufen und schrieb mir ebensoviele SMS mit den absurdestmöglichen Gründen, warum sie mich unbedingt sprechen müsse. Eine pathologische Lügnerin mit Compulsive-Obsessive-Disorder (auf Deutsch „Zwangsstörung“ aber das mußte ich erst googeln), wie es scheint. Well done! Andererseits, Fehler habe ich nicht wirklich gemacht. Wir waren zwei Mal verabredet gewesen, und beim ersten Treffen habe ich, wie immer in einem so frühen Stadium, schwer drauf geachtet, daß die Dinge nicht zu weit gehen. Beim zweiten Treffen hatte ich mich bereits gelangweilt, was allein schon Grund genug war, das ganze schnellstmöglich wieder abzubrechen. Aber ein paar Dinge waren mir ohnehin schon komisch vorgekommen mittlerweile, nichts, worauf ich konkret den Finger hätte legen können ... aber mir schien irgendwie, als sei nicht alles, wie es scheint. (Das hatte ich in dem Logeintrag nicht erwähnt, und auch nicht das folgende.) Als ich sie nach dem zweiten und letzten Treffen bis vor ihre Tür begleitete, wollte ich sie ob meines aufkeimenden Mißtrauens spontan nochmal ein bißchen „sondieren“, und das tat ich dann auch mit der harmlos erscheinenden Frage, wo sie denn eigentlich Wing-Chun trainiere. Worauf sie erwiderte, daß sie das nicht müsse und nicht brauche, weil sie alle Wing-Chun-Bewegungen im Kopf habe, aber sie wolle noch etwas Kung-Fu lernen und sich nach einem Verein umsehen. FREEEEZE ... das war so einer von den Augenblicken, wo dem Hauptcharakter im Film auf einen Schlag klar wird, daß nichts ist wie es scheint (etwa: Bruce Willis im Aufzug in Die Hard With a Vengeance, als einer der falschen Polizisten ein englisches Idiom benutzt, das nur in deutschen Schulbüchern verwendet wird, und Willis dadurch auf die gestohlene ID-Marke aufmerksam wird; Sigourny Weaver in Aliens, als sich beim Rückzug aus der “Queen Chamber” ein Ei zu öffnen beginnt) — kurze Stille — einsetzende dramatische Musik — Close-up auf Hauptcharakter — Action. Wie auch immmer. Klingende Telephone stören mich nicht, keine Spur. Dazu habe ich zu lange in einer Kleinanzeigenredaktion gearbeitet, LOL!

24.8. Wochenend-Link-Festival!
Heute ausnahmsweise ganz im Zeichen von Astronomie und Raumfahrt.
Astronomie: Ein phantastische neue Aufnahme des Spitzer Teleskops vom W5-Nebel. Ich empfehle auch, Phils Erklärung dazu zu lesen, die das Bild noch atemberaubender macht!
Raumfahrt Teil I: Zufallsvideo eines Delta 2 Take-Offs aus einem kanadischen Passagierflugzeug heraus.
Raumfahrt Teil II: Amateurvideo und offizielles NASA-Video des mißglückten ATK-Starts; die Rakete wurde in zwei Meilen Höhe gesprengt, als sie begann, vom Kurs abzuweichen.
Medizin: Wie lange könntest Du im Vakuum ohne Schutzanzug überleben? Teste Dich selbst!

Heute ist Writing Day! Aber ganz so streßig wird’s nicht, da ich, wie erwähnt, ein Blogkonzept geändert und dessen Frequenz zurückgefahren habe, bis meine Woche mehr Schreibtage haben kann als jetzt. Aber das dieswöchige Link-Festival kommt natürlich noch!

Einen virtuellen Guten Morgen aus Buenos Aires! Zwar hatte ich mir den Wecker auf 11:00 Uhr gestellt, aber zum einen hatte ich von gestern noch Schlaf nachzuholen, zum anderen vergesse ich gerne, daß ich immer ein bißchen länger schlafen sollte, wenn ich am Tag zuvor beim Sport war. Sicher liegt mein ständiges Westwärtsdriften auch daran, daß ich mehrmals in der Woche ein Schlafdefizit aufbaue. Wieviel Schlaf ich brauche bzw. wann ich ins Bett gehen sollte, kalkuliere ich immer noch so unsinnig optimistisch, wie ganz früher Wegstrecken und Fahrzeiten mit dem Auto.

Eine etwas ältere Audioaufnahme eines zweiteiligen Vortrags mit dem Titel The Science of Religion — The Religion of Science von Richard Dawkins in Harvard University gehört. Exzellent. Bei den Frage-Antwort-Sessions (jeweils Part 2) sind die Fragen nicht so gelungen, aber die beiden Teile der Rede (jeweils Part 1) kann ich nur wärmstens empfehlen. Am Ende des ersten Vortrags steuert Steven Pinker noch etwas hinzu. Und, hey! Zur Abwechslung habe ich mal nichts einzuwenden, das ist selten. Ob ich mir Part 1 und 2 des „Seminars“ anhöre, muß ich mir noch überlegen. Zum einen ist diese dampfgefüllte Labertasche DeRose mitaufgeführt, und zum anderen schafft Pinker es bestimmt wieder irgendwann, mir verlängerte Grunzlaute zu entlocken. Aber es ist doch schließlich Richard ... verflixt ... na mal sehen.

Nettes polyamores Treffen in Düsseldorf Flingern. Hab mich prima unterhalten. Und plötzlich war der Tag halb rum. Das Treffen hätte noch gewonnen, wenn der Kellner imstande gewesen wäre, seinen Job zu tun, und wenn ich nicht von meiner erwähnten Zufallsbekanntschaft mit SMS terrorisiert worden wäre. Ich hatte sie gebeten, mich in Ruhe zu lassen, und nach etwa 17 SMS kündigte sie ihren unilateralen Entschluß an, meine Nummer zu löschen. Ich bin gespannt.

War doch nicht beim Sport, bloß einkaufen. Morgen vormittag ist ein Poly-Treffen in Düsseldorf, zu dem ich hingehen wollte, und danach kann ich immer noch zum Sport gehen. Was das erwähnte „Wegelagern“ betrifft: Diese Zufallsbekanntschaft vom letzten Wochenende versucht nach Kräften, mir den letzten Nerv zu rauben. Die SMS-Kommunikation verläuft ungefähr so (stark paraphrasiert). Ich: Sorry, wir sollten das aus den und den Gründen nicht weiter vertiefen. Sie: Oh, ich habe gestern abend eine neue Bekanntschaft gemacht und war auch gleich mit ihm im Bett, du bist jetzt sicher sauer, und wir fliegen morgen nach Spanien. Ich: Überhaupt nicht, viel Glück und paß auf dich auf. Sie: Mein Paß ist noch bei meiner Fahrschule, den kriege ich erst in einer Woche wieder, also konnte ich nicht fliegen, hast du morgen Zeit? [LOL. Hatte ich nicht. Zwei Tage später ...] Sie: Mein Freund ist auf Geschäftreise, sollten wir Freitag abend tanzen gehen? Ich: Muß das Wochenende über arbeiten und halte das auch sonst für keine gute Idee. Sie: Ich kann leider nicht Freitag abend, ich bin auswärts zu einer Party eingeladen. [LOL. Etliche SMS und Anrufe, die ich ignoriere.] Es kommt noch bizarrer, aber das wird jetzt zu viel. Sheesh.

Nicht nur hat mich diese blöde Migräne Anfang der Woche zwei Arbeitstage gekostet, ich wurde dann auch überschüttet mit neuen Projekten. Sei’s drum — allmählich sehe ich wieder Land. Und ich habe auch meine Façon wiedergefunden, was die Ankündigung meines Doktorvaters anbetrifft. In meinem Kopf hatten im Laufe des letzten halben Jahres ein paar Sachen mächtig zu mutieren begonnen. Wen Näheres dazu interessiert, mag meinen heutigen zweiten Eintrag zum Thema “Aftersales” auf brand meets world lesen, wo ich dies (vom dritten Absatz an) als Beispiel aufrolle für das Verändern von Erinnerungen. Das Päckchen meines Professors ist zwar noch nicht eingetroffen, aber zu tun habe ich trotzdem reichlich, auch in eigener Sache — eine Neukonzeption ist zum Beispiel fällig hinsichtlich collateral tales. Aber jetzt gehe ich erst mal zum Sport — in der Hoffnung, in der Straßenbahn nicht wegegelagert zu werden. Dazu später mehr.

Mit meiner erst jetzt am frühen Abend allmählich abklingenden Migräne kam dann eine E-Mail meines Doktorvaters. Mit dem Inhalt, daß er eine doch wesentlich gründlichere Überarbeitung haben wolle, als ursprünglich vage bei der Übergabe meines Skriptes angekündigt, und daß wir die Disputation nicht im Oktober dieses Jahres, sondern erst im Frühjahr 2009 abhalten wollen. Okay, letzteres hat ganz offensichtlich nichts mit ersterem zu tun, sondern mit seinen Terminplänen, aber beides deprimiert mich kolossal. Mein Freund Thomas, der auch dieses Jahr seinen Doktor gemacht hat (in Psychologie), sagte aber, das sei ganz normal — und ob ich denn wohl glaubte, meine Dissertation praktisch ungelesen bis zur Disputation „durchwerfen“ zu können? LOL! Okay, er wisse, ich sei so etwas nicht gewohnt ... Doppel-LOL! ... aber ich solle den Ball jetzt erstmal ganz flach halten und das Päckchen mit meiner Arbeit und den Verbesserungsvorschlägen abwarten, anstatt mir mit Horrorvorstellungen den Kopf zu zerbrechen. Ich mache mir kein Bild, sagt er, wie oft seine Doktormutter seinen Kram umgestrickt haben wollte, und manchmal sogar wieder anders, als sie selbst ursprünglich wollte. Hm naja. Hat er schon recht. Trotzdem ...

Und da ist sie, meine Migräne. Den Sonntag im Bett verbringen kann auch schöner sein.

Hmpf. Ein Abend, der mit einer einsetzenden Migräne begann, mit der uninteressantesten Unterhaltung verlief, die ich seit Menschengedenken geführt habe, und mit der Erkenntnis endete, daß dieser Flirt ein rasches Ende finden wird im Rahmen des nächsten Telephongesprächs.

16.8. Wochenend-Link-Festival!
Kunst/Spielerei: Wordle: Ein Online-Tool, um Wortwolken aus eigenen Texten zu generieren.
Design/Illusionen: Hinweis-Beschriftungen in einem Autohaus in Melbourne, die aus der richtigen Position heraus perfekt zu lesen sind.
Engineering/Spielerei: Das ebenso faszinierende wie sinnfreie Octapult.
Film/Kult I: David Friedmans I see ...-Reihe auf Ironic Sans (den “Previously”-Links folgen). Mein Favorit ist I see AT-AT walkers.
Film/Kult II: Eine Kamerafahrt durch das liebevoll nachgebaute The Shining-Set aus der Perspektive von Stanley Kubrick (ein Promo-Clip von Channel 4 zur Kubrick-Retrospektive).

Einen sehr netten Abend im Medienhafen mit einer vielversprechenden Zufallsbekanntschaft verbracht. Leicht verunsichert vom Polyamorie-Konzept, schlägt sich bislang aber recht wacker ;-) — sollte sie auch, als Bruce-Lee-Fan und Kung-Fu/Wing-Chun-Praktizierende! ;-))

Erstgesehen (DVD): Dark Blue (OV), USA 2002 [IM; WP] von Ron Shelton [WP], Story von James Ellroy [WP], Skript von David Ayer [WP], mit Kurt Russell [WP], Scott Speedman [WP], Michael Michelle [WP] und Ving Rhames [WP] sowie Kurupt [WP] in einer Nebenrolle. Böser “Cops-Gone-Bad”-Thriller im Umfeld des ersten Rodney-King-Prozesses und der darauffolgenden Unruhen. Ziemlich geradeaus und ohne Überraschungen; erfindet nicht gerade das Genre neu, aber gut gemacht.

Leseschluß: The Subtle Knife (His Dark Materials Vol. II) [LT; AM] von Philip Pullman [WP; PM]. zu Ende gelesen und eine Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Thomas Disch, thank you, for the books and all the rest, and rest in peace. In letzter Zeit war ich ziemlich beschäftigt, und da fällt es nicht so auf, wenn von einem Blog keine Beiträge mehr kommen ... Thomas M. Disch [WP], einer meiner Lieblings-SF-Autoren aus vergangenen Dekaden, hat Anfang letzten Monat Selbstmord begangen. Hier ist der letzte Blogeintrag vom 2. Juli — sein Eintrag und die Kommentare, bis zum 6. Juli, kreisen um ein Thema, das mir auch einmal sehr nahe stand. In den Kommentaren nach diesem Datum kann ich nicht mehr weiterlesen, ohne daß mir die Tränen kommen.

Erstgesehen (Kino): The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor (OV), USA 2008 [IM; WP] von Rob Cohen [WP] mit Brandon Frazer [WP], Maria Bello [WP] statt Rachel Weisz [WP] (gute Entscheidung von Weisz!), Jet Li [WP] und Michelle Yeoh [WP]. Der erste Film, The Mummy [WP] von Stephen Sommers [WP], war grandios; der zweite, The Mummy Returns [WP], ebenfalls von Sommers, war nettes Popcorn-Kino und hatte nicht mehr ganz den Charme des ersten. Der dritte, The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor von Rob Cohen, ist so apokalyptisch schlecht, daß ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Das dilettantische Drehbuch stammt offenbar aus einem Volkshochschulen-Workshop, mit Ausnahme der Dialoge, welche dem Siegerbeitrag des Primarstufen-Wettbewerbs für dramatischen Dialog im Ennepe-Ruhr-Kreis entnommen sind. Das einzige, was mich im Sitz hielt, war die Aussicht auf einen Zweikampf zwischen Yeoh und Li — der ganz toll hätte werden können, wenn er aus etwas mehr als 20 Sekunden infernalisch schlechter Kameraführung und schlechtem Schnitt bestanden hätte, bevor wieder auf das computergenerierte Schlachtengetümmel umgeblendet wurde. Grauenhaft. Ich hoffe, Li und Yeoh haben wenigstens genügend Geld für diesen unvorzeigbaren Müll bekommen.

Lesebeginn: Old Man’s War [LT; AM] von John Scalzi [WP; Johns Blog].

Leseschluß: The PreHistory of the Far Side: A 10th Anniversary Exhibit [LT; AM] von Gary Larson [WP] zu Ende gelesen und eine Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

The Ascent of Man (OV), BBC 1973 [BBC Factual Programmes; WP] von Jacob Bronowski [WP], Folge 13: The Long Childhood (via Torrent/AVI). Die letzte Folge. Ich bin total aufgelöst.

10.8. Wochenend-Link-Festival!
Nun ist es auch in meinem Kopf angekommen, daß Jahrmärkte jährlich stattfinden, nicht wöchentlich. Aber „Wochenmarkt“ klingt so nach Fisch. In der deutschen Bloggerszene kursierende Varianten für die beliebten Blog Carnivals sind entweder „Link-Karneval“, was nicht nur eine Fehlübersetzung, sondern auch völlig blödsinnig ist, oder „Blog-Parade“, was genauso blödsinnig ist (und außerdem klingt es so nach heißmarschierten Socken). Ich denke Blog-Festival oder in diesem Fall Link-Festival trifft das Prinzip am besten. Nun aber:

Technik/Geschichte: Eine Slide-Show zur Ausstellung des U.S. Außenministeriums zu Spionagegerätschaften aus dem kalten Krieg.
Physik: Wie am aktuellen Live-Cooldown-Status des LHC zu sehen ist, geht es jetzt bald los! Und hier noch eine ganze Reihe atemberaubender Aufnahmen aus dem Inneren des LHC.
Ernährung/Linguistik: Einige der schönsten Beispiele von Gourmet-Chinglish, mit denen Reisende in Sachen Sport und Touristik sich zur Zeit in China konfrontiert sehen. Dazu eine Seite mit einer Diskussion, ob wir darüber lachen sollten oder nicht, die auch weitere Links bereithält.
Robotik: Fast schon ein bißchen unheimlich: BigDog: The Most Advanced Quadruped Robot on Earth von Boston Dynamics (Achtung, Video legt sofort los).
Typographie: Wird mittlerweile zwar auch in deutschen Blogs bis zur Unkenntlichkeit repetiert, aber was soll’s: Jede Menge Insider-Jokes zur Typographie in diesem Video zur Font-Konferenz!

In meiner inneren Uhr immerhin wieder zurück in St. John’s, Neufundland, und heute bin ich auch wieder überm Wetter (vor allem im Gegensatz zu draußen). Nun geht’ ans Blogschreiben. Dazu gibt’s einen leckeren Latte Macchiato aus meiner Espresso-Maschine und eine Auswahl aus Idil Birets [WP] exzellenter Chopin-Gesamtaufnahme [RYM; 2001; HP], die ich absolut empfehlen kann.

The Ascent of Man (OV), BBC 1973 [BBC Factual Programmes; WP] von Jacob Bronowski [WP], Folge 12: Generation Upon Generation (via Torrent/AVI). Unglaublich! Selbst das Kapitel über Mendel, bei dem ich in der Schule vor Langeweile fast mit dem Kopf auf der Tischplatte aufschlug, kann Bronowski so fesselnd erzählen, daß ich kaum mitkriege, wenn das Telephon läutet. Im weiteren Verlauf über die Themen Sex und DNA kam dann noch recht unerwartet psychedelische Begleitmusik zum Zuge aus der älteren meiner beiden bevorzugten Musikperioden. Hehe.

“Science Saturday” von BloggingHeads.tv hat heute ein tolles Gespräch zwischen Sean Carroll [WP] von Cosmic Variance und David Albert [WP] zum Thema Problems in Quantum Mechanics. Wer eine Stunde Zeit hat und ein bißchen über die fundamentalen Fragen wissen will, vor die die moderne Physik uns stellt vom Status des „Beobachtenden“ über unser individuelles Selbstverständnis als „einzigartig“ bis zum „Freien Willen“ (wobei ich selbst Alberts Ansicht nahestehe, daß „Freier Wille“ kein sinnvolles Konzept ist), möge sich dies anschauen!

Uh-oh, einen virtuellen Guten Morgen auf halbem Weg zwischen Managua, Nicaragua, und Mexico City! Ich muß allerdings zur Verteidigung meines Biorhythmus’ anführen, daß ich mich schon gestern abend deutlich unterm Wetter fühlte, relativ rechtzeitig ins Bett ging und knapp 16 Stunden schlief. Fühle mich auch jetzt noch nicht frisch, aber morgen, zum Schreibtag, bin hoffentlich wieder fit.

The Ascent of Man (OV), BBC 1973 [BBC Factual Programmes; WP] von Jacob Bronowski [WP], Folge 11: Knowledge or Certainty (via Torrent/AVI). Eine bedrückende Folge über Quantenmechanik und Kernspaltung, Wissenschaft und Dogma, Hiroshima und Nagasaki und Auschwitz.

Buch-Neuerwerbung: Chasm City [LT; AM] von Alastair Reynolds [WP] (der zweite Band aus dem Revelation Space-Zyklus [WP; LOG]).

Ein virtuelles Guten Morgen aus St. John’s, Neufundland. Dang. Als ich aus Berlin zurückkam, war ich zeitzonenmäßig zumindest wieder zurück in Reykjavik.

Erstgesehen (DVD): Spartan (OV), USA 2004 [IM; WP] von David Mamet (Skript und Regie) [WP] mit Val Kilmer [WP], Derek Luke [WP], Tia Texada [WP], William H. Macy [WP] und Ed O'Neill [WP] und mit Musik von Mark Isham [WP]. Phantastische Dialoge, labyrinthartiger Plot, tolle Musik, extrem düster und sehr brutal. Eine tolle, punktgenaue Kritik — überhaupt eine der besten Filmkritiken, die ich je gelesen habe — gibt es von Roger Ebert von der Chicago Sun–Times. Hier ein brillantes Zitat aus Eberts Kritik:

The particular pleasure of “Spartan” is to watch the characters gradually define themselves and the plot gradually emerge like your face in a steamy mirror. You see the outlines, and then your nose, and then you see that somebody is standing behind you, and then you see it’s you—so who is the guy in the mirror? Work with me here. I’m trying to describe how the movie operates without revealing what it does.
Mein Lieblingsdialog aus dem Film, zwischen den Charakteren von Kilmer (Scott) und Texada (Sgt. Black; Knife Instructor einer Special Forces Unit):

Jackie Black: Ain’t nobody here but two people in green.
Scott: It goes beyond that.
Jackie Black: Nothing goes beyond that.

Mein Film.

Dies ist wirklich unglaublich. Ich kenne solchen Schwachsinn zwar aus Amerika, aber für England: Das ist neu. Drüben auf richarddawkins.net diskutierten wir uns die Köpfe heiß, ob es gut oder schlecht gewesen sei, daß Richard seine Präsentation (siehe unten) mit einer Einleitung darüber beginnt, daß er Atheist ist und es keinen Gott braucht, um die Entstehung der Arten zu erklären. Von einigen wurden durchaus gute Argumente vorgebracht (die ich alle nicht teile :-)), daß er darauf hätte verzichten sollen, aber die meisten fanden seinen kategorischen Ansatz ebenso nötig wie richtig. Aber dann sagte Richard, daß er unsere Lorbeeren gar nicht verdient habe: Nicht seine Idee sei dies gewesen, sondern ein Ansinnen der Rechtsabteilung von Channel 4! Mit der absolut bizarren Begründung, daß sich andernfalls Leute beschweren könnten, daß die Sendung nicht „ausgewogen“ genug sei. Mit anderen Worten: Wenn Richard gleich sagt, daß er Atheist ist, kann sich niemand beschweren, daß dem Kreationismus in der Sendung kein angemessener Raum zur Gegendarstellung gegeben wird. So aberwitzig das klingt, in meinem Lieblingsland ist das gang und gäbe: ein bösartiges Mem, das in den Köpfen von Medien-Verantwortlichen den Verstand zersetzt und erfolgreich ausgenutzt wird nicht nur von den Fundangelikalen, sondern vormals auch von der Tabakindustrie, speziell Philip Morris, oder jetzt von den Klimawechsel-Bestreitern, speziell Exxon, via gesponserter sogenannter “Think Tanks”. Diese “Think Tanks” tragen selbst keinen Deut zur Forschung bei, tun aber lautstark und mit Massen von Geld in der Hinterhand so, als ob es einen „wissenschaftlichen Dissens“ gebe, den es überhaupt nicht gibt, und von wo aus sie Medienanstalten unverhohlen gerichtliche Schritte androhen, falls diese nicht „ausgewogen“ über das jeweilige Thema (Tabak, Klima, Evolution) berichten sollten — wobei “ausgewogen” natürlich heißt, Dokumentationen und Reportagen mit Scheinargumenten aus rechtskonservativem Nonsens zu augmentieren. Und ja — das funktioniert ganz hervorragend, und tatsächlich sind selbst von den großen Medienanstalten schon Dokumentationen und Reportagen gekippt worden aus Angst vor gerichtlichen Auseinandersetzungen dieser Art, und der Rest holt brav das Stöckchen im Sinne einer solch abstrusen ausgewogenen “Berichterstattung”. Und was sagen wir jetzt zu diesem Virus? Willkommen in England.

Wer genau wissen möchte, wie so etwas vor sich geht, kann zum einen diesen erhellenden Beitrag zu Manufactroversy von Leah Ceccarelli auf Science Progress lesen und/oder sich diesen wirklich hervorragenden und absolut erschreckenden einstündigen Vortrag The American Denial of Global Warming von der Historikerin Naomi Oreskes [WP; USCD] auf youtube ansehen.

Thank Goodness! Die komplette erste Folge von The Genius of Charles Darwin ist nun online auf google video! Und zwar im korrekten 16:9-Format, unzerstückelt und in besserer Qualität. Also vergeßt die youtube-Clips, von denen ich gestern sprach.

Kreisch! Echte Kirchen-Tafeln zwischen Pennsylvania und Colorado. Manche sind so gut, die ließen sich selbst von Weltklasse-Comedians nicht erfinden.

Hehehe, ein bißchen Zocken am Nachmittag. Leider konnte ich keinen vernünftigen Unreal Tournament Server finden, also mußten die kleinen Bots dran glauben :-)

Der erste Clip von The Genius of Charles Darwin (Part I) ist online auf youtube! Natürlich ist die Qualität furchtbar und das Bild gestaucht *seufz*, aber das sollte niemanden abhalten. Es handelt sich um den ersten Teil der brandneuen, dreiteiligen Channel-4-Serie The Genius of Charles Darwin, die gestern ausgestrahlt wurde (UK only, grrrr). Präsentiert wird das ganze von meinem persönlichen Held Richard Dawkins :-). Go see it! thoughtsoncommontoad ist dabei, die Folgeclips des ersten Teils hochzuladen ... die sollten also auch im Laufe des Tages auf youtube eintrudeln.

Neuerwerb, GeFLACt fürs Sonos und jetzt am hören: Achinoam Nini Gil Dor [RYM; AM] von Noa [WP]. Sehr schöne Musik, insgesamt weniger Jazz- und Blues-Tracks als erwartet (Noa hat später mit Pat Metheny [WP] zwei oder drei Alben für Geffen Records aufgenommen, aber leider mit englischen Texten). Plus typische israelische Spät-80er-Popsongs, plus Bearbeitungen von unünberhörbar jemenitisch-jüdischen Traditionals ... jetzt eine hebräische Cabaret/Comedy-Nummer (weiß nicht, wie ich das sonst nennen soll) ... jetzt ein Cross-Over aus 80er-Pop und einem Instrumentalpart, der aus der Making Movies-Phase von Dire Straits stammen könnte ... okay, kurz vor Schluß rasch noch was Südamerikanisches ... LOL! Hab selten ein Album mit solch stilistischem Mischmasch gehört. Aber, wie gesagt, sehr schöne Musik.

Lesebeginn: The PreHistory of the Far Side: A 10th Anniversary Exhibit [LT; AM] von Gary Larson [WP]. Brillant.

Erstgesehen (DVD): The Defender (OV), USA 2004 [IM; WP] von und mit Dolph Lundgren [WP] und mit Jerry Springer [WP] als Präsident der USA — LOL! Hoffnungslos abstruses Skript, aber recht nette Action mit ein paar realistischen Komponenten (zum Beispiel die Kugeln-zu-Treffern-Ratio) und eine interessante Kameraführung, die es versteht, Spannung zu erzeugen. Die Musik ist ziemlich klasse: Ein Score von Adam Nordén und die zwei Songs “Inside ” und “After All” von Somnium, von denen ich noch nie gehört habe, mit Trip-Hop-Elementen à la Massive Attack. (Wem der Titel Somnium bekannt vorkommt: Das ist Johannes Keplers Science-Fiction-Roman von 1634.) Wer gute Karate-Szenen erwartet, wird allerdings enttäuscht: Entweder hatte Lundgren keine Lust, oder er ist zu alt. Die zwei oder drei Martial-Arts-Szenen des Films erinnern schwer an späte Seagal-Filme — nämlich dem Versuch, das Denkmal im Park mit wilden Perspektivewechseln, rasanten Schnitten, extremen Close-Ups und grunzend zu Boden fallenden Gegnern als tödlichen Nahkämpfer zu inszenieren.

Nostalgiebeschau (DVD): The Professionals (OV), UK 1978 [IM; WP]; Hunter/Hunted (2.02). Schon gleich zu Beginn der zweiten Staffel fallen viele Veränderungen auf: die aufwendigere Produktion; wesentlich häufigere Außenaufnahmen; stark gestutzte Briefing- und Büroszenen; die neue 16mm Steadycam-Technik und vor allem der Sound — ab der zweiten Staffel wurden die Dialoge mit neu entwickelten Geräten direkt am Set aufgenommen und nicht wie vorher nachsynchronisiert. All das bringt ein natürlicheres “Feeling” mit sich. Auffällig auch, daß Collins and Shaw (und damit Bodie und Doyle) nicht mehr ganz so mühsam gebremst biestig zueinander sind wie in der ersten Staffel. Dialogregie setzt auch nochmal eins drauf, und die Actionszenen sind zunehmend besser choreographiert. Kein Wunder: Collins und Shaw haben mittlerweile „in echt“ ein Crash-Training beim britischen SAS absolviert! Und machen 90 % ihrer Stunts selbst, einschließlich Explosionsstunts mit echten Concussion-Kick-Effekten und ähnlichem potentiell ungesunden Schweinkram. In den USA hätten das die Versicherungen kaum geduldet ... Ah, und in Hunter/Hunted verquasseln sich alle Beteiligten mehrfach mit Doyles Funkrufnummer (36 statt 45), einzigartig in der Serie, so viel ich weiß.

The Ascent of Man (OV), BBC 1973 [BBC Factual Programmes; WP] von Jacob Bronowski [WP], Folge 10: World Within World (via Torrent/AVI). Eigentlich wollte ich zwei Folgen hintereinander sehen, aber wieder einmal war diese Folge so schockierend gut, daß ich eine zweite gleich hinterher gar nicht verkrafte. (Darum folgen statt dessen etwas, umh, weniger intellektuelle Werke.)

Lesebeginn: Mein am 1. Juli erworbenes The Life of the Cosmos [LT; AM] von Lee Smolin [WP].

Neuerwerb in Berlin und Lesebeginn auf der Rückfahrt nach Düsseldorf: The Subtle Knife (His Dark Materials Vol. II) [LT; AM] von Philip Pullman [WP; PM].

Lesebeginn (Re-Reading) auf der Rückfahrt nach Düsseldorf: Self-Editing for Fiction Writers [LT; AM] von Rennie Brown und Dave King.

Leseschluß (Re-Reading) auf der Rückfahrt nach Düsseldorf: Confessions of an Advertising Man [LT; AM] von David Ogilvy [WP]. zu Ende gelesen und (zurück in Düsseldorf) eine Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Leseschluß auf der Rückfahrt nach Düsseldorf: Northern Lights (His Dark Materials Vol.I) [LT; AM] von Philip Pullman [WP; PM] zu Ende gelesen und (zurück in Düsseldorf) eine Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Eine tolle, vierstündige historische Bootsfahrt durch Berlin bei unverändertem Hochsommerwetter.

Schöne (öffentliche) Busfahrten durch Berlin und Besuch der Ausstellung von Sugimoto Hiroshi (die ich hier in Düsseldorf verpaßt hatte), sowie der Ausstellung von Rupprecht Geiger, der u. a. von 1965–76 Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie war, beide Ausstellungen in der Neuen Nationalgalerie. Sugimoto war toll, keine Frage. Geigers Arbeiten waren auf jeden Fall sehr interessant. Leider bestanden seine großzügig an den Wänden verteilten Zitate, insbesondere zu Farben, jedoch aus so ungebremstem esoterischen Nonsens, daß sie das Kunstvergnügen zwischendurch ein wenig zu trüben vermochten. Mein Vater bemerkte, daß einiges davon sich aus Geigers Kriegserlebnissen erklären könnte. Gut beobachtet — vielleicht, vor allem hinsichtlich der positiven Übersteigerung der Farbe Rot, in Form einer Überkompensierung dieser Erfahrungen sowohl in der Verwendung als auch im konzeptionellen Überbau.

Wieder traumhaftes Wetter, 30°C, kein Wölkchen: Genau richtig für eine zweistündige (kleine) Seenrundfahrt einschließlich Spaziergang mit meinem Vater, seiner Freudin und meines Vaters Bruder (nebst einer Freundin), der übers Wochenende von München nach Berlin kam, um seine neue Zweitwohnung dort weiter einzurichten, und den ich nun zum fünften Mal in meinem Leben traf. Ein Doktor der Psychologie, nebenbei, der ebenfalls ganz gern den prätentiös vorgeordneten Genitiv benutzt. (Wenn auch nicht so oft wie ich.)

Toller Sommertag in Berlin mit ausgedehntem Spaziergang in den Gebäuden und im Park des Botanischen Gartens und abends einem ausgedehntem Besuch bei lustigen Getränken wie mit Grapefruitsaft versetztem Hefeweizen im Hoppegarten in Steglitz.

Lesebeginn (Re-Reading) auf der Zugfahrt nach Berlin: Confessions of an Advertising Man [LT; AM] von David Ogilvy [WP].

Lesebeginn auf der Zugfahrt nach Berlin: Northern Lights (His Dark Materials Vol.I) [LT; AM] von Philip Pullman [WP; PM].

Leseschluß auf der Zugfahrt nach Berlin: God is Not Great: How Religion Poisons Everything [LOG; LT; AM] von Christopher Hitchens [WP; Build Up That Wall] zu Ende gelesen und (zurück in Düsseldorf) eine Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Uh, da muß ich jetzt ein bißchen nachholen: Ein ausgelesenes Buch, ein angefangenes und ausgelesenes Buch, ein neu erworbenes und angefangenes Buch, zwei Ausstellungen, eine Seenrundfahrt, eine historische Stadtrundfahrt, ein Botanischer Garten, ein Hefeweizen mit Grapefruit-Saft und ein Haus voller Porzellan-, Bast-, Stroh-, Holz-, Stoff- und Plüschhasen, mit denen sich mein Stoffhäschen den ganzen Tag unterhalten konnte, während ich unterwegs war.

Bin jetzt weg und bis Dienstag in Berlin, um meinen auf Mallorca lebenden Vater zu besuchen, der gerade seine Freundin in Berlin besucht. Darum auch der verfrühte Wochenend-Link-Jahrmarkt! Und macht nicht so viel Unordnung hier, während ich weg bin, oder räumt zumindest wieder auf, bevor ich zurückkomme.

24.7. Wochenend-Link-Jahrmarkt!
Astronomie: Zwei neue nette Mini-Videos von Phil, dem “Bad Astronomer”: Warum wir von der Erde und vom Weltraum aus gleich viele Sterne sehen und warum Schwarze Löcher eine so hohe Anziehungskraft haben.
Satire I — Magazine: Photogeshoppte “Reverse Magazines”, die den Illustriertenspieß herumdrehen! Nicht alles lohnt sich; die besten finden sich in den Serien Wohnen & Haushalt, Wissenschaft, Gaming und Mode- und Männermagazine.
Satire II — Gaming: Brillante Idee für Sportspiele von David Friedman auf Ironic Sans.
Kunst: David Friedmans kürzlich in der New York Sun besprochene 60-Sekunden-Filme.
Umwelt: Promo-Clip mit Ausschnitten aus Al Gores Klima-Challenge-Rede (5:51). Das Video mit der vollstänidgen Rede (27:18) und Transkription findet sich hier.

Mmmmm ... eine Ergänzung zu Rothko Chapel. Meine Begeisterung für Rothkos Arbeiten und Feldmans Komposition vermag sich leider nicht auf die Einrichtung dieser Kapelle selbst zu übertragen. Irgendetwas scheint sich in den letzten Jahren dort verändert zu haben. Zum einen fällt mir unangenehm das Statement on War in Iraq auf, welches ich in dieser Form vollständig unterstütze könnte — wenn bei der folgenden Formulierung nicht die säkulare Warnsirene heulen würde:

We owe this to our conviction that global peace in these perilous times cannot be achieved without understanding, compassion, and respect for the dignity of the individual and the sanctity of human life.
“Dignity” und “Sanctity” sind präzise jene unbrauchbaren religiösen Nicht-Konzepte, die sich wunderschön mißbrauchen lassen genau von jenen Leuten, gegen die sich dieser Text zu richten scheint. Aber das ist beileibe nicht alles, was mich hier fundamental stört. Gestern zitierte ich Morton Feldman, der Rothko Chapel für die Kapelle selbst und für Rothko und seine Arbeiten komponierte: “The Rothko Chapel is a spiritual environment created by the American painter Mark Rothko (1903-1970) as a place for contemplation where men and women of all faiths, or of none, may meditate in silence, in solitude, or celebration together” (meine Hervorhebung). Der Text auf der Website von Rothko Chapel lautet dagegen nur noch: “[...] the Chapel welcomes thousands of visitors each year, people of every faith and from all parts of the world [...] It is a place alive with religious ceremonies of all faiths, and where the experience and understanding of all traditions are encouraged and made available” (meine Hervorhebungen). Feldmans Freunde John and Dominique de Ménil, die die Kapelle gründeten bzw. stifteten und Feldman und Rothko angesprochen hatten, sind beide schon eine Weile tot (John starb 1973, Dominique de Ménil 1997) und seitdem war wohl genug Zeit für die Nachfolger, Spiritualität wieder zu entführen und im Namen von Religion als Geisel zu nehmen.

Neuerwerb: The PreHistory of the Far Side: A 10th Anniversary Exhibit [LT; AM] von Gary Larson [WP]. Neben The Complete Far Side [AM] (auf das ich noch spare ;-)) das zweite must-have-Werk von Larson für alle Fans und Science Geeks.

Nochmal: Wow! Was für ein schönes Zusammentreffen! Heute kam endlich eine CD an, von der ich ganz vergessen hatte, daß ich sie vor Ewigkeiten bestellt hatte: Rothko Chapel/Why Patterns? [RYM; AM] von Morton Feldmann [WP]! Okay, dazu muß ich etwas ausholen. “Rothko Chapel” [WP; Home] ist eine Kapelle, die 1971 als Ort der Meditation gebaut wurde und 14 große Auftragsgemälde von Mark Rothko enthält, die er eigens für die Architektur dieses Ortes schuf. Hierbei gab es aber anhaltende Probleme zwischen Rothko und den Architekten, so daß die Kapelle erst ein Jahr nach Rothkos Tod fertiggestellt wurde. Morton Feldman wiederum, einer meiner Lieblingskomponisten, komponierte, inspiriert von Rothkos Arbeiten, das Stück Rothko Chapel, neben dem zweiten Streichquartett eines seiner bekanntesten Werke. (Im Unterschied zum Streichquartett haben aber viele Rothko Chapel auch wirklich schon mal gehört, LOL.) Morton Feldman schrieb dazu:

The Rothko Chapel is a spiritual environment created by the American painter Mark Rothko (1903-1970) as a place for contemplation where men and women of all faiths, or of none, may meditate in silence, in solitude, or celebration together. For this chapel, built in 1971 by the Ménil Foundation in Houston, Texas, Rothko painted fourteen large canvasses.
While I was in Houston for the opening ceremonies of the Rothko Chapel, my friends John and Dominique de Ménil asked me to write a composition as a tribute to Rothko to be performed in the chapel the following year.
To a large degree, my choice of instruments (in terms of forces used, balance and timbre) was affected by the space of the chapel as well as the paintings. Rothko’s imagery goes right to the edge of his canvas, and I wanted the same effect with the music—that it should permeate the whole octagonal-shaped room and not be heard from a certain distance. The result is very much what you have in a recording—the sound is closer, more physically with you than in a concert hall.
The total rhythm of the paintings as Rothko arranged them created an unbroken continuity. While it was possible with the paintings to reiterate color and scale and still retain dramatic interest, I felt that the music called for a series of highly contrasted merging sections. I envisioned an immobile procession not unlike the friezes on Greek temples.
These sections could be characterized as follows: 1. a longish declamatory opening; 2. a more stationary “abstract” section for chorus and chimes; 3. a motivic interlude for soprano, viola, and tympani; 4. a lyric ending for viola with vibraphone accompaniment, later joined by the chorus in a collage effect.
There are a few personal references in Rothko Chapel. The soprano melody, for example, was written on the day of Stravinsky’s funeral service in New York. The quasi-Hebraic melody played by the viola at the end was written when I was fifteen. Certain intervals throughout the work have the ring of the synagogue. There were other references which I have now forgotten.

Entnommen dem CD-Booklet und auch zu finden auf dieser Seite.

Wow! This is so cool!!! Geschenkt bekommen: Mark Rothko [IM; WP / WP] von Jeffrey Weiss (ed.): Catalog and Essays from the 1998 National Gallery of Art, Washington, Exhibition — National Gallery of Art, Washington (3 May – 16 August 1998), Whitney Museum of American Art, New York (17 September – 29 November 1998), Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris (8 January – 18 April 1999). Okay die Frage meiner Mutter war schon echt gewesen, aber das hat sie auf diese geniale Idee gebracht.

Lesebeginn: God is Not Great: How Religion Poisons Everything [LOG; LT; AM] von Christopher Hitchens [WP; Build Up That Wall]. Brillant. Und was für eine Erholung nach Davies!

Schluß mit Scottish Songs Vol.5 von Joseph Haydn, Rezensionen, kritischen Betrachtungen (;-)) und, unglaublich!, pünktlich wieder schönen Wetter: Heute ist Writing Day!

20.7. Wochenend-Link-Jahrmarkt!
Kein üblicher Jahrmarkt, diesmal, mit Interessantem, Kuriosem oder Witzigem aus den Intertubes. Nächste Woche wieder. Anlaß für diesen Jahrmarkt ist eine E-Mail, die ich von einer eigentlich netten (wenn auch bislang nicht RL) Freundin bekam, die eine Ketten-E-Mail weiterleitete mit der Aufforderung, sich ein bestimmtes Video auf youtube anzusehen — auf das ich aus Gründen, die gleich deutlich werden, nicht verlinke. Der Text der Mail des ursprünglichen Absenders lautete:

Hallo! Im Namen von Dr. Stefan Lanka sende ich im Anhang einen Kurzfilm, mit dem das neu Buch des Klein-Klein-Verlages „AIDS ist das Verbrechen“ beworben wird. Man findet diesen Film auch bei YOUTUBE im Internet [...] Bitte verbreitet den Film bzw. den Link so weit wie möglich. Weiters wird darum gebeten, den Film bei Youtube positiv zu bewerten, sodaß dieser in der Rangliste nach oben wandert. Bei Interesse am Buch: Aufgrund des 5-Jahres-Jubiläums des Verlages wird es zum Sensationspreis von EUR 9,90 angeboten. Am besten wendet man sich an den Verlag: www.klein-klein-verlag.de. Auch ich habe einige Exemplare vorrätig. Liebe Grüße, GERMANISCHE NEUE MEDIZIN
Ich schrieb meiner Freundin, daß sie sich nicht für antisemitische Verschwörungstheorien instrumentalisieren lassen solle und stellte ihr ein paar nützliche Links zusammen, mit denen eine Beurteilung der These, AIDs-Viren bzw. Viren als solches existierten nicht sondern seien das Produkt einer gigantischen Medizin/Wissenschaft/Pharma/U.S/Juden-Verschwörung, besser gelingen mag. Diese Linkliste ist es denn auch, die diese Woche ausnahmsweise den ansonsten eher heiteren Linkjahrmarkt dominiert.

Liebe [Name meiner Freundin] —
vielen Dank für Deine Mail, aber es wäre toll, wenn Du Dich nicht für antisemitische Crackpot-Theorien instrumentalisieren ließest.

Bitte wirf bei Gelegenheit einen Blick auf folgende Artikel:
Wikipedia: Germanische Neue Medizin
Wikipedia: Stefan Lanka
taz: Germanische Neue Medizin
PDF: Stellungnahme der Deutsche Krebsgesellschaft

Und lies Dir dieses hier von Dir weiterreichend beworbene Buch und die im Netz erhältlichen „Leseproben“ dieser Leute noch einmal in Ruhe durch, nachdem Du einen Blick geworfen hast in diese oder ähnliche Hilfen:
Amazon: Critical Thinking About Research
Amazon: How to Read a Paper: The Basics of Evidence-Based Medicine

Achte insbesondere darauf, ob und wie rhetorische Elemente verwendet werden, wie sie z. B. hier beschrieben sind:
Google Video: Here Be Dragons: An Introduction into Critical Thinking, Schwerpunkt Quack
Youtube: Top 25 Creationist Fallacies, rhetorische Tricks, die sich auch in der Quack-Szene finden
Science-Blogging: “Death by Medicine”, zum scheinbaren Schaden durch Medizin
Science-Blogging: A Failed Hypothesis, eine Zusammenfassung zum Stand der „Impfdebatte“
Science-Blogging: Manufactroversy, die Kunst, Kontroversen zu erfinden
Science-Blogging: Just between Dr. Language and I, zur (linguistischen) Recency/Frequency-Illusion
Science-Blogging: The Myth of the Oppressed Underdog, zum Mythos „unterdrückter Wissenschaft“
Dies ist nur eine Auswahl. Alle diese Artikel tun im Wesentlich eins: Sie schärfen das kritische Denken.

Die Argumentationen, wie sie in den Leseproben und Artikeln auf Lankas Verlags- und Privat-Websites zu finden sind, sind eine dreiste Attacke auf die Intelligenz der Leserschaft: Selbst die Syntax der „Argumentationen“ hält keinem ernsthaften Blick stand, geschweige denn deren Inhalte oder die angeführten „Beweise“ aus Selbstzitationen, Innuendos und absolut substanzlosen, aber stets logisch inkriminierenden Fragen von der Art „Ist es nicht auffällig, daß XY seit Juni 2004 plötzlich aufgehört hat, seine Kinder zu schlagen?“

Wenn Du Dich regelmäßig und auf kurzweilige, unterhaltsame Art und Weise über die neuesten Strategien dieser und anderer Vertreter der pseudowissenschaftlichen und pseudomedizinischen “lunatic fringe” informieren möchtest, empfehle ich Dir das folgende Blog von Ben Goldacre, einem der bekanntesten und anerkanntesten britischen Science-Blogger überhaupt:
Bad Science, Ben Goldacres Blog (hier das About zu seiner Person).
Goldacre, sollte ich bemerken, ist nicht nur einer der bekanntesten und leidenschaftlichsten Anti-Quack-Wissenschaftler, sondern läßt als leidenschaftlicher „Anti-Pharma“-Wissenschaftler auch kein gutes Haar an den Praktiken der Pharmakonzerne.

Und, nebenbei, wenn Du die sogenannten „Kritiken“ auf Amazon zu diesem Elaborat aus dem klein-klein-Verlag verfolgst, solltest Du Dich auch mit dem Phänomen der „Sockenpuppen“ vertraut machen:
Wikipedia: Sockenpuppen, deutscher Eintrag zu “Sockpuppetry”
Golem.de: Manipulationen bei Amazons Kundenrezensionen, am Beispiel Computerbücher

Etwas mehr Vorsicht ist angebracht. Ob die Medizin uns darüber belügt, daß keine Viren existieren, die Krankheiten verursachen, ob die Mondlandung in einem Fernsehstudio gestellt wurde oder die US-Regierung mit Hilfe der Zionisten das World Trade Center gesprengt hat, mit ihren historischen Vorbildern der Dolchstoßlegende oder der Protokolle der Weisen von Zion im 20. Jahrhundert oder der Hexenhysterie in der Renaissance oder Brunnenvergiftung oder Hostienschändung in Mittelalter und Renaissance bis in die Neuzeit — die Strukturen dieser Verschwörungstheorien sind eigentlich immer dieselben und leicht zu erkennen. Ich empfehle auch einen Blick auf den allgemeinen Wikipedia-Artikel zu Verschwörungstheorien.

Ein ganz auffällige Merkmal, das hellhörig machen sollte, läßt sich bei einer enormen Vielzahl dieser Verschwörungstheorien beobachten: Rate, welches. Mit diesen Leuten möchtest Du nicht identifiziert werden, glaub mir.

Mit lieben Grüßen
Jay

Leseschluß: The Goldilocks Enigma: Why Is the Universe Just Right for Life? [LOG; LT; AM] von Paul Davies [WP] zu Ende gelesen und eine eher harsche Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

George Carlin [WP] berühmter Stand-Up-Act zu Religion (“Bullshit Department”/“I Pray to Joe Pesci”) für eine Freundin transkribiert und mit youtube-Link eingestellt.

GeFLACt fürs Sonos und erstgehört: Klavierkonzert und Requiem [RYM; AM] von Alfred Schnittke [WP]. Atemberaubend.

Erstgesehen (DVD): Ghost Rider (OV), USA 2007 [IM; WP] von Mark Steven Johnson [WP], mit Nicholas Cage [WP], Eva Mendes [WP] Peter Fonda [WP] und Sam Elliott [WP], nach dem gleichnamigen Marvel-Comic. Je weniger ich über Ghost Rider sage, desto besser: Der Film ist so markerschütternd schlecht, daß selbst die rosarote Brille keine Wirkung zeigte, die ich gewöhnlich bei Filmen mit Nicholas Cage in der Hauptrolle auf der Nase habe.

GeFLACt fürs Sonos und erstgehört: Violinkonzert D-dur Op.61 [RYM; AM] von Ludwig van Beethoven [WP]. Das Interessante an dieser Aufnahme mit Gidon Kremer [WP] und der Academy of St. Martin in the Fields unter Neville Marriner [WP] sind die kongenialen Kadenzen [WP] von Alfred Schnittke [WP].

Leseschluß: The Attack [LT; AM] von Yasmina Khadra [WP] zu Ende gelesen und Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Neuerwerb: Parasite Rex: Inside the Bizarre World of Nature’s Most Dangerous Creatures [LT; AM] von Carl Zimmer [WP]. Davon mal abgesehen, daß mich das Thema als solches fasziniert, brauche ich noch ein paar richtig ekelhafte Ideen für mein SF-Romanprojekt, hehe.

Neuerwerb für meine ambitionierte Japan-Anthologie: The Pillow Book [LT; AM] von Sei Shonagon [WP], übersetzt und editiert von Ivan Morris [WP]. Tatsächlich hatte ich mir das Buch schon mal in 2000 gekauft und auf einen meiner tollsten Urlaube überhaupt mitgenommen — ein Urlaub, der vom Zelten am See beim Filmfestival in Locarno bis zu geologischen Klettertouren im Gebirge und insbesondere einer Gletscherbesteigung um vier Uhr morgens mit Steigeisen und Seilschaft im italienischen Valtellin reichte. Als kleines Urlaubslektürenpräsent für meine nette Begleitung hatte ich das ziemlich abgefahrene Opium für Ovid: Ein Kopfkissenbuch von 22 Frauen [LT; AM] von Tawada Yoko [WP] mitgebracht, und für mich selbst The Pillow Book. Aber wie sich herausstellte, hatte sie sich Opium für Ovid mittlerweile selbst gekauft ... und so tauschte ich dann kurzerhand die Bücher. Nun hab ich’s wieder. :-)

Erstgesehen (Kino): The Incredible Hulk (OV), USA 2008 [IM; WP] von Louis Leterrier [WP], mit Edward Norton [WP], Liv Tyler [WP], Tim Roth [WP] und William Hurt [WP], produziert u. a. von Gale Anne Hurd [WP], die z. B. The Terminator [WP] , Terminator 2: Judgment Day [WP], Aliens [WP], The Abyss [WP] und auch den ersten Hulk [WP] von Ang Lee [WP] produziert hat und mal mit James Cameron [WP] verheiratet war. Tja, was halte ich von The Incredible Hulk ... Er war als lose Fortsetzung von Ang Lees Hulk gedacht, aber Norton selbst hat das Script umgeschrieben mit Rückblenden zur Entstehungsgeschichte, die mehr dem Comic [WP] und der berühmten CBS TV-Serie [WP] mit Bill Bixby [WP] in der Hauptrolle als Bruce Banner entsprechen. Dadurch ist The Incredible Hulk keine Fortsetzung von Hulk geworden, sondern ein sogenannter “Reboot” [WP]. Popcorn-Kino, actionreich, okay, nett, aber letztendlich unbefriedigend. Ang Lees Background-Story in Hulk hat sich zwar ein gutes Stück vom Comic/TV-Hulk entfernt, hatte aber deutlich die bessere (tiefere, komplexere) Story, wie ich finde. Und als reines Popcorn-Kino, wiederum, reicht The Incredible Hulk weder vom Drehbuch noch vom Witz her auch nur entfernt an Iron Man [LOG] heran.

Erstgesehen (Kino): Hancock (OV), USA 2008 [IM; WP] von Peter Berg [WP], mit Will Smith [WP], Charlize Theron [WP] und Jason Bateman [WP]. Der Film ist (vor allem auf Rotten Tomatoes) ziemlich verrissen worden, aber mir gefiel er. Allerdings kam ich von Anfang an nicht auf die Idee, daß es sich um eine Satire und/oder Komödie handeln würde — es ist eindeutig ein “Superhero”-Flick mit Fantasy-Elementen, ein paar guten Gründen, warum Hancock ein betrunkenes „Arschloch“ ist und dazu jede Menge Witz. Romantisch-phantastisches Popcorn-Kino. Wer Dostojevski erwartet, wird enttäuscht.

Schluß mit Bach-Kantaten, Blogeinträgen, Lesemarathons und dem schon wieder viel zu schönen Wetter: Heute ist Writing Day!

13.7. Wochenend-Link-Jahrmarkt!
Astronomie: Nettes kleines Video von Phil, dem “Bad Astronomer”, zu den Ringen des Saturn.
Geschichte: Phantastische Aufnahmen aus dem Kieler Luftbildarchiv: Luftbildaufnahmen des Deutschen Reiches aus den Jahren 1943-1944, die zur Zeit im Marburger Bildarchiv digitalisiert werden (und von denen täglich mehr online verfügbar sind).
Neurologie: Brandneu entdeckte Fehlleistung unserers optischen Apparates bei identischen Bildern von schräg verlaufenden fliehenden Linien.
Medizin: Ein wunderschönes neues Demo-Reel von Hybrid Medical Animation aus dem Bereich medizinischer Animationen.
Physik: Und noch ein geniales Video: Visualisierte Magnetfelder aus den Space Sciences Laboratories der NASA in der University of California in Berkeley.

Erstgesehen (DVD): Kerd ma lui (Born to Fight [arrgh!], OmU), Thailand 2004 [IM; WP] von Panna Rittikrai [WP] (das ist der Action Choreographer von Ong-bak [WP]), mit Dan Chupong [WP] und Kessarin Ektawatkul [WP]. „Okay, setzen Sie sich, hier, ein Drink — nun zu Ihrem Drehbuch. Vergessen wir mal die Eingangssequenz mit der harten, temporeichen Action und den tollen Stunts — wenigstens haben Sie sich bemüht, sie so unlogisch wie möglich erscheinen zu lassen, schön, schön, der gute Wille zählt. Also, der Polizist, der in der Eingangssequenz einen Drogenboß festgenommen und dabei seinen Partner verloren hat, fährt mit seiner Schwester, eine Taekwondo-Schülerin, und einem Sportverein aus jugendlichen Leichtathleten, Fußball- und Rugby-Spielern zu einem armen Grenzdorf, um dort in epischer Länge Decken, Spielzeug und Lebensmittel zu verteilen, als das Dorf von einer Division Guerillas angegriffen wird, die in epischer Länge alle Dorfbewohner niedermetzeln, um dann, äh, die Dorfbewohner als Geiseln zu nehmen in der Absicht, den Drogenboß freizupressen, wobei aber der eigentliche Plan darin besteht, nach der Übergabe des Drogenbosses Bangkok mit einer Nuklearrakete zu zerstören, die sie mit einem Sattelschlepper über die Grenze gefahren haben, was aber vereitelt wird von einem todesmutigen, patriotischen Ausfall der Jugendlichen und Dorfbewohner, denen es mit Fußbällen, Bambus-Rugbys und Schwebebalken-Akrobatik gelingt, den feindlichen Soldaten — behindert durch allerlei amerikanischen Tand wie M-16 Sturmgewehre, M-60 Maschinengewehre, AT-4 Panzerfäuste, M1911-A1 Faustfeuerwaffen und M-7 Bajonette — den Garaus zu machen, während der Polizist durch irres Rütteln am Laptop in letzter Sekunde verhindern kann, daß die Atomrakete Bangkok zerstört und statt dessen ein Stück weiter harmlos im Meer explodiert ... Phantastisch! Hier, nehmen Sie sich so viel Geld, wie Sie brauchen ...!“ Haarsträubender Müll. Ein paar gute (echte) Stunts, gesprenkelt auf eine Schlachtplatte aus jeder Menge Schwachsinn, und serviert mit einer guten Dosis an patriotischem Liedersingen und Fahnenschwenken. Apropos Fahnenschwenken: Einen Bonuspunkt bekommt Kerd ma lui allein dafür, daß der Sportlehrer, der im Schlußgetümmel mit der Standarte herumrennt, damit nicht einen der feindlichen Rädelsführer aufspießt wie Mel Gibsons Charakter in Roland Emmerichs The Patriot [WP], diesem unendlichen Machwerk von kongenialem Regisseur und Hauptdarsteller.

Arrgh! Zuverlässig wie mein Teatimer-Widget auch ist — wenn sich mitten in der Ziehzeit der Computer auf die Nase legt, kann ich beim nächsten Schlendern in die Küche schon mal einen 167-Minuten-Tee entdecken.

Aufs NAS geschoben und erstgehört: The Slip [RYM; NIN] von Nine Inch Nails [WP] bzw. Trent Raznor [WP]. “Head Down” — fett! Ansonsten für NIN ungewöhnlich leichte Kost, wie ich finde, und haut mich nicht auf Anhieb um. Muß ich ein paar Mal hören, bevor ich mir ein Urteil bilden kann.

GeFLACt fürs Sonos und erstgehört: Ten New Songs [RYM; AM] von Leonard Cohen [WP]. “A Thousand Kisses Deep”, “Here It Is”, “By the Rivers Dark” ... Ich dachte, aus dem Alter käme ich irgendwann mal raus. Mitnichten! Tolle, depressive Songs.

Gegen 13 Uhr mit schwächer gewordener, aber zweifellos immer noch anwesender Migräne aus dem Dämmerschlaf erwacht durch eine SMS von Paddy, der mittlerweile in Köln war und fragte, ob mir 15:00 h recht wäre ... arrgh. Paddy ist einer der beiden Iren, die The Big Word Project aufgezogen haben, und ich hatte die Wörter Polyamory und Cargo gekauft. (“Polyamory” sollte klar sein, *kicher* ... “Cargo” ist der Arbeitstitel für mein neues Romanprojekt.) Paddy hatte mich kürzlich angeschrieben, daß er sich auf Europareise begebe und sich gerne mit ein paar “Wordees” (seine Wortschöpfung) treffen würde; dazu hat er auch einen Videoeintrag im Project-Blog gemacht. Okay, was blieb mir übrig ... eine doppelte Dosis Pillen genommen, eine halbe Stunde heiß geduscht und mit der Bahn nach Köln gefahren! Drei Irinnen waren inzwischen zu ihm gestoßen seit Amsterdam, also waren wir zu fünft — und obwohl ich den ganzen Tag über das Gefühl hatte, unter Drogen zu stehen (was ja gewissermaßen auch stimmte), war es ein supertoller Tag. Kaffeetrinken und quatschen, Besuch des Schokoladenmuseums, Essen, Trinken, noch mehr quatschen, über Literatur, Religion, Atheismus, die Welt ... absolut klasse. Irgendwann mußte ich mich dann auskuppeln und zurück nach Düsseldorf fahren, weil ich immer unsicherer im Kopf und auf den Beinen wurde; allerdings hatte ich auch mittlerweile den ganzen Tabletten noch zwei Pils hinterhergeworfen, vernünftig, wie ich bin. Ganz am Anfang, nach dem Kaffeetrinken, hatten wir vor dem Kölner Dom noch ein kleines (und nicht ganz ernstzunehmendes) Videointerview geführt, das Paddy noch auf der Reise hochladen will, wenn er Gelegenheit dazu hat. (Leider, wie ich bereits anmerkte, sehe ich im Moment eher aus wie Struwwelpeter. Mein Friseur fuhr wirklich im richtigen Moment in Urlaub, no? Arrgh!) Nach einer Nacht Schlaf und dem Abklingen der Migräne mußte ich leider feststellen, daß die Namen der Irinnen komplett ausradiert waren in meinem Kopf. Vielleicht kommen die Namen ja wieder — oder ich muß Paddy fragen. Aber mit einer der Irinnen, aus Dublin, mit der wir uns besonders genial unterhalten haben und mit der Paddy und ich zwischendurch auch zu dritt unterwegs waren, steht vielleicht eh weiterer Kontakt an, wenn sie zurück in Irland ist.

Yikes! Nach ein paar Tagen Megastreß für zwei Jobs mit kreischenden Deadlines nun die Entspannung — mit Vollmigräne. Danke, Kopf.

Leseschluß: Revelation Space [LT; AM; WP] von Alastair Reynolds [WP] zu Ende gelesen und Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Lesebeginn: The Goldilocks Enigma: Why Is the Universe Just Right for Life? [LT; AM] von Paul Davies [WP]. Templeton Foundation hier, John Barrow dort ... zumindest im Vorwort. Ich hab schon fast keine Lust mehr, weiterzulesen ... obwohl ich einiges von Davies gelesen habe und ihn eigentlich sehr schätze. Aber ich halte es mit Sean M. Carroll und Richard Dawkins, daß der Templeton-Preis ein Haufen Geld ist, “usually [given] to a scientist who is prepared to say something nice about religion”, oder, wie (ebenfalls) Richard mal Charles Harper, den Senior Vice President der John Templeton Foundation, auf dem Beyond Belief 2006-Symposium anblaffte: “Talking of businessmen: Sir John Templeton is billionaire, a businessman, who's used his billions to subvert science” [Session 8, Zeitindex 1:31:30]. Yup! (Templeton starb übrigens dieses Jahr, und die Foundation wird von seinem Sohn John M. Templeton weitergeführt.)

Neuerwerb, GeFLACt fürs Sonos und erstgehört: Grand Canyon Suite und Mississippi Suite von Ferde Grofé [WP] sowie das Cellokonzert No.2 von Victor Herbert [WP], dirigiert von Howard Hanson [WP] auf einer historischen Aufnahme (1957/1956) vom Mercury-Label [RYM; AM].

GeFLACt fürs Sonos und jetzt am hören: Klavierstücke [RYM; AM] von Arnold Schönberg [WP]. gespielt von Maurizio Pollini [WP]. Die Stücke sind identisch mit dem Schönberg-Teil dieser Aufnahme (mit Ausnahme eines zusätzlichen Klavierstücks zu vier Händen, das Elisabeth Klein dort mit Tamás Fehér spielt), und ich habe die beiden Aufnahmen zwar jeweils schon oft, aber noch nie vergleichsgehört. Was ich die Tage mal nachholen werde.

Lesebeginn: The Attack [LT; AM] von Yasmina Khadra [WP].

So, schluß mit Lustig, Zappeln, Blogs und schönem Wetter: Heute ist Writing Day. Scribble away! ...

6.7. Wochenend-Link-Jahrmarkt!
Meeresbiologie (Satire): Wie immer staubtrockener Artikel in The Onion über das verderbte, lasterhafte Leben der Seeanemone. Der Reiz an The Onion-Artikeln besteht oft darin, daß sie tatsächlich keinen Deut absurder erscheinen als das, was sie parodieren.
Computer: Schon mal an Windows-Upates, X-Box-Account-Registrierung oder dem MS-„Hilfe“-Center gescheitert? Nicht verzagen — wie aus dieser absolut echten E-Mail von Bill Gates aus 2003 hervorgeht, ist das ein täglicher bizarrer Wahnsinn, der ausnahmslos alle befällt. (Blog-Salut an John Gruber.)
Geschichte: Diese phantastische Ressource wurde kürzlich eröffnet: Das TimesArchive der britischen The Times mit einem Archiv für alle Artikel von 1785–1985 als Faksimiles und durchsuchbare (wenn auch fehlerbehaftete) OCR-Texte.
Linguistik: Obwohl die Stadtlegende von den „dutzenden“ oder gar „hunderten“ von Worten für Schnee in „der Eskimosprache“ bereits zahllose Male als kompletter Nonsens entlarvt wurde, hat dies meines Wissens noch nie jemand so gründlich und so witzig gemacht wie Geoff Pullum in seinem Essay The Great Eskimo Vocabulary Hoax (PDF/0,5 MB).
Modellbau: Einige kenne ich, die Spaß habem am Modellbau: Speziell für euch dieses Video (mit vorgeschaltetem Werbeclip, *seufz*) einer ferngesteuerten B-29 mit einer X-1 in der Westentasche. Awesome.

GeFLACt fürs Sonos und jetzt am hören: Klavierkonzert, Symphonien und symphonische Dichtungen [RYM; AM] von Howard Hanson [WP]. Hanson gehört zu meinen absoluten Lieblingskomponisten, seine 2. Symphonie zu meinen absoluten Lieblingssymphonien, und das Ende des ersten Satzes ist das Abspann-Motiv eines meiner absoluten Lieblingsfilme. (Welcher wäre ...? :-))

The Ascent of Man (OV), BBC 1973 [BBC Factual Programmes; WP] von Jacob Bronowski [WP], Folge 9: The Grain in the Stone (via Torrent/AVI). Die Folge ist in der originalen Serie, so weit ich mich erinnere, die 3. — offenbar kam mir da was durcheinander. Sagte ich schon, daß dies eine der besten wissenschaftlichen Dokumentarserien ist, die je gedreht wurde? Bronowski starb etwa ein Jahr nach der Ausstrahlung, aber fast der ganze Rest der produktiven Crew ging später in die USA und drehte dort Carl Sagans Cosmos [WP]. Grünes Licht gegeben für die Serie hatte damals David Attenborough [WP], der aber noch vor der Ausstahlung die BBC verlassen hatte. Warum viele Engländer die BBC für so etwas wie ein von Schimpansen bewohntes Entenhausen halten, zeigt sich übrigens daran, daß Ascent of Man, als eine der anerkannt besten Dokus aller Zeiten, seit 1986 nicht mehr ungekürzt gesendet wurde; daß die BBC sich weigert, die Serie für andere Sender zu lizensieren (Wikipedia erwähnt das Beispiel von Channel 5, die sie 2000 zur Prime Time senden wollten); und daß die BBC die Serie erst 2005 (!) auf Video und DVD erschienen ließ — aber zunächst nur via UK Mail Order, wow, thanks for nothing. Inzwischen gibt’s die Serie zwar im Handel (wobei die Regionalcode-1-Version praktisch nicht bezahlbar ist), aber die Geschichte erklärt vielleicht, warum ich als leidenschaftlicher Raubkopiegegner die Serie bislang nur als AVIs habe. (Ein leidenschaftlicher Gegner von unter öffentlich-rechtlicher Aufsicht vergammelnden Kunst- und Musikarchiven und unternehmerischen Wegelagerer-Methoden bin ich nämlich auch.)

... nnjarrRRGH! Nicht nur, daß ich mich schon letztes Wochende beim Poly-Süd-West-Treff am Rand des Struwwelpetertums befand — heute erfahre ich, daß mein Friseur in Urlaub ist! OH NOES! NOW I IZ DOOMD! Okay, Lolcats beiseite, das ist nicht lustig. Die Frisur ist leider nicht ganz unkompliziert, wie vor allem Helly weiß. Denn da war eine lange Ausprobier- und Experimentalphase, in denen mein Friseur den Schnitt und ich das Fönen noch nicht so recht im Griff hatte. Mehr als einmal kam es vor in dieser Zeit, daß wir auf eine Party gingen, und meine Frisur sich nach zwei Stunden unversehens transformierte zum Modell “Mad Scientist”. Nein, ich übertreibe nicht! ;-)

GeFLACt fürs Sonos und jetzt am hören: Streichquartette und Streichsextett [RYM; AM] von Erich Wolfgang Korngold [WP]. Klasse.

Mal was Neues: Diesmal mußte ich nicht zur Post, sondern zum Zoll laufen! Aus reiner Faulheit irgendeiner Zollperson, die nach dem Öffnen des Pakets zu faul war, den Beipackzettel aus den USA oder gar den Buchtitel selbst zu lesen (nicht meine Worte, sondern die des netten aushändigenden Zollbeamten): Eine neuere Ausgabe von Everyday Hebrew [LT; AM] von Eliezer Tirkel. Irgendwie ist mir im Laufe der Zeit meine alte Ausgabe vom Achiasaf-Verlag abhanden gekommen; ich habe nette Erinnerungen daran, aus diesem Buch die Schreibschrift und einiges an Umgangssprache gelernt zu haben. Lustig sind die Cassetten: Der Hauptsprecher sprach ein so „sauberes“ Hebräisch, wie ich es im wirklichen Leben noch nie gehört habe! LOL! Warum ich mir dieses Buch jetzt noch einmal zugelegt habe? Also erstens gab’s das gerade spottbillig bei einem Importeur, zweitens aus Nostalgie und drittens kann mir ein neuerlicher Durchgang gewiß nicht schaden. Ich habe seit 12 Jahren oder so nicht mehr aktiv gesprochen, und bei meinem letzten Israel-Aufenthalt war meine damalige Freundin mit dabei, die kein Hebräisch sprach — so daß wir selbst mit den Freunden, bei denen wir wohnten, praktisch ständig Englisch sprachen. Bleh.

Erstgesehen (DVD): 11:14 (OV), USA 2003 [IM; WP] von Greg Marcks [WP], mit Patrick Swayze [WP], Hilary Swank [WP], Ben Foster [WP] und vielen anderen in gleich oder ähnlich gewichteten Rollen. Absolut brillanter kleiner, böser Film, in dem alle Beteiligten 86 Minuten lang die idiotischsten Entscheidungen treffen, die allesamt schlecht für die Gesundheit sind, und deren Handlungsstränge allesamt mit Vor- und Rückblenden episodenartig auf das Ereigniszentrum um 23:14 Uhr zulaufen. Tolles Drehbuch, exzellent gespielt, sauber inszeniert. Wow!

Damn good coffee! Gerade höre ich ein Sammelsuriums-Album von Debussy [RYM], und bei der Arabeske No.1 für Klavier (Anfang und Schlußsequenz ab 02:50) wird klar, wo Angelo Badalamenti sich hat inspirieren lassen für seine schwebend-geniale Titelmusik zu Twin Peaks [RYM; WP]; ein ganz bestimmtes Motiv ist hier besonders charakteristisch, aber auch die Harmonien und die Stimmung sind sich ähnlich. Badalamenti [IM; WP], sollte ich hinzufügen, ist kein “One-Trick Pony” — der Mensch hat viel fabelhaft gute Musik geschrieben. Zu meinen Lieblings-Scores von ihm gehört, neben einzelnen Beiträgen, besonders das Titelthema selbst für die Serie Profiler [IM; WP].

Ein lesenswerter und historisch interessanter zweiseitiger Artikel zu Mach GoGoGo bzw. Speed Racer — mit dessen kürzlichem Remake von den Wachowski-Brüdern ich immer noch ein bißchen hadere — erschien in der heutigen englischsprachigen Ausgabe der Japan Times.

Okay, ich gebe es zu: mein weiter unten beschriebener Vernunftsanfall in Sachen Sport hat nicht zuletzt auch damit zu tun, daß meine rechte Hand auch als Maushand zumindest ein kleines bißchen eingeschränkt ist ... und bei meiner gestrigen Unreal Tournament Death-Match-Session mal wieder der Boden mit mir gewischt wurde, grrr.

Ha, gerade eingetroffen, und ohne daß ich dafür laufen mußte: Das Modern English-Yiddish / Yiddish-English Dictionary [LT; AM] für unter 15 Euro als „Mängelexemplar“ und als Ergänzung zu meinem Reprint des 1928er Yiddish-English-Hebrew Dictionary [LT; AM]. Das lustige an diesen sogenannten Mängelexemplaren ist, daß der unten auf den Schnitt gesetzte Stempel „Mängelexemplar“ in der Regel den größten und sichtbarsten Mangel darstellt. Go figure ...

Diese hartnäckige Sehnenverstimmung im rechten Handgelenk läßt mich glatt darüber nachdenken, mal wieder meine beliebte orthopädische Praxis für Sportwehwehchen aufzusuchen, obwohl ich weiß, daß bei solchen Verletzungen eigentlich nur Ruhighalten hilft. Weswegen ich meine Strategie, drei Mal wöchentlich im Fitness-Studio halt „vorsichtig“ zu sein, noch mal überdachte ... Für zwei, drei Wochen gibt’s seit letztem Montag im Studio daher Übungen nur noch mit der linken Hand — womit wir, gewisserweise, neben Ravel wieder bei Korngold wären, LOL.

GeFLACt fürs Sonos und jetzt am hören: Violinsonate G-Dur Op.6 von Erich Wolfgang Korngold [WP] und Violinsonate fis-moll Op.3 von Ernst Krenek [WP] mit Christoph Schickedanz und Bernhard Fograscher [RYM; AM]. Die Krenek-Sonate kann ich gar nicht oft genug hören. Aber mit der Sonate von Korngold werde ich absolut nicht warm ... dabei bin ich sonst ein großer Fan von Korngold! Allmählich kommt mir der Verdacht, daß es vielleicht an der Aufnahme liegt. Irgendwie ist mir das alles zu salonartig-gefällig, zu charmant-verspielt gespielt.

Erstgesehen (DVD): Sangre Eterna (Eternal Blood; OmU), Chile 2002 [IM] von Jorge Olguín [WP], mit Juan Pablo Ogalde und [IM] und Blanca Lewin [IM]. Bizarrer, aber netter kleiner chilenischer B movie Horror-Flic mit einer Verschachtelung aus Gothic-Szene-Drama, Vampir-Plot und Rollenspiel-Parodie mit gelegentlichen Twin-Peaks-Momenten [WP] und Anleihen, unter anderem, aus Jacobs Ladder [WP]. Dem Skript zugute halten lassen sich unter anderem die profunden Kenntnisse hinsichtlich grottenschlechten Rollenspiels, LOL ... Die Regelkenntnisse dagegen sind eher unterentwickelt: in welchem System, bitte, werden 4er, 6er, 8er, 10er und 12er bunt gemischt mit vollen Händen gleichzeitig geworfen?!? Hauptproblem diverser Szenen und des Showdowns liegen, wie so oft in Filmen und besonders bei Blade: Trinity [WP], mal wieder darin, daß die mächtigen Vampire plötzlich viel zu schwach werden, wenn es den Protagonisten ans Leder gehen soll! Jedenfalls war der Streifen lustig. Und erinnerte mich an die Zeit, als ich in den frühen 2000ern in München bei der dortigen Vampyre: The Masquerade-Gruppe gastspielen durfte; das war absolut genial und feinstes Rollenspiel. Und, nicht zu vergessen, live ... ;-) (Das kurz danach mit optimistischem Elan angeschaffte Regelbuch für die Pen-&-Paper-Version staubt in meinem Regal seitdem ungespielt vor sich hin *seufz* — uh, Helly würde sagen, da geht’s dem Regelbuch nicht anders als vielen meiner DVDs ...)

Neuerwerb und neueste Folge aus meiner Laufen-für-Päckchen-Serie: The Life of the Cosmos [LT; AM] von Lee Smolin [WP]. Veröffentlicht 1999 vor Three Roads to Quantum Gravity (2001) [LT; AM] und The Trouble With Physics: The Rise of String Theory, The Fall of a Science, and What Comes Next (2006) [LOG], stellt Smolin in diesem Buch eine „kosmische Evolutionstheorie“ via Propagation durch Black Holes vor. Viele Einwände wurden mittlerweile vorgebracht gegen diese Theorie, aber, soweit ich das den beiden anderen Büchern und verschiedenen Aufsätzen entnehmen kann, ging und geht es Smolin in erster Linie darum aufzuzeigen, daß sich naturalistische Prinzipien entwickeln lassen, um die Regeln des Kosmos, in dem wir leben, im Rahmen von Multiversum-Theorien zu erklären, ohne auf „Anthropische Prinzipien“ [WP; LOG] zurückgreifen zu müssen. Ich bin gespannt auf die Lektüre.

Juni

GeFLACt fürs Sonos und jetzt am hören: Complete Chamber Music [RYM] von Robert Schumann [WP]. Kann im großen und ganzen den Klavier- und Liedwerken nicht das Wasser reichen, aber zum Beispiel die Trios und die Trio-Phantasien Op.88 sind grandios. Addendum: Hm okay, die Violinsonaten und Streichquartette sind auch nicht ohne ...

27.6. Wochenend-Link-Jahrmarkt!
Computerspiele: Knochentrockene Satire auf World of Warcraft im Onion News Network (selbst eine Satire auf CNN) — World of World of Warcraft! (Und dranbleiben! Nach einem Zwischen-Werbespot kommt noch ein Nachschlag.)
Ernährungslehre: Alles, was es über Tequila zu wissen gibt in bbum’s Eintrag auf weblog-o-mat ... so google can organize my head zu What is good tequila? plus ein Followup. Es fehlt noch ein Eintrag zu Margaritas, den liefere ich in einem Jahrmarkt nach, sobald er erscheint.
Wissenschafts(-Philosophie): Worüber wird gelacht in der wissenschaftlichen Gemeinde? Findet es heraus in dieser Präsentation, zu der es sogar eine begleitendes PDF gibt.
Kunst: Das schon etwas ältere aber deswegen keineswegs unwitzigere Paintings of Descriptions of the Paintings aus dem Ideen-Repositorium von Ironic Sans (It seemed like a good idea on paper).
Hommage à George Carlin: Letzten Sonntag ist George Carlin gestorben, einer der größten Stand-up Comedians und Tabubrecher der „alten Schule“. Insbesondere der zweite der beiden folgenden Clips ist recht anspruchsvoll, was Englischkenntnisse betrifft, aber beide sind brillant. Carlins Bullshit Department/I pray to Joe Pesci ist einer der bekanntesten Skits überhaupt zum Thema Religion, und was Carlin im (kürzeren) Modern Man bietet, da falle ich als Texter auf die Knie. Ziemlich akkurate Transkriptionen findern sich hier (Bullshit/Pesci) und hier (Modern Man). Enjoy!

GeFLACt fürs Sonos und jetzt am hören: French Violin Sonatas: Debussy, Poulenc, Saint-Saëns [RYM] mit Midori [WP; HP] und Robert McDonald. Ich bin immer wieder absolut beeindruckt von Midoris kraftvollem Spiel und dem Klang ihrer 1734er Guarneri [WP], gefertigt von Joseph Guarnerius del Gesu [Guarneri.net], einst im Besitz von Bronislaw Huberman [HP; WP] und eine lebenslange Leihgabe der Hayashibara Kyôsai, einer Stiftung der Hayashibara Group [HP]. Helly und ich konnten Midori in Hamburg in einem Konzert erleben. Neben ihrem Weltklasse-Spiel gibt es ein paar niedliche Dinge über dieses Konzert zu bemerken. Das Konzert war natürlich ausgebucht, und vor der Kasse war eine monströse Schlange von Leuten, die ihre vorbestellten Karten abholen wollten (so wie wir). Da saß allerdings nur eine Kraft, und die war komplett überfordert: Eine gute halbe Stunde nach theoretischem Konzertbeginn kam dann jemand von der Direktion und gab die Türen frei für alle, weil es allmählich megapeinlich wurde, Midori so lange hinzuhalten, LOL! So kamen Helly und ich nicht nur umsonst in das Konzert, sondern saßen dann auch auf megamäßig besseren Plätzen als denen, die wir uns hatten leisten wollen. Und da stand ich dann mit meinem üblichen Gemeckere, daß wir nicht rechtzeitig losgegangen wären ... ROFL! Der nächste Knaller ließ nicht lange auf sich warten. Midori verließ nach jedem Stück für ein paar Minuten das Podium, und Podienstufen sind nun mal keine Treppenstufen. Üblich ist es, Podiumsstufen im Bedarfsfall mit mobilen Trittstufen zu komplementieren, woran aber diesmal offenbar niemand gedacht hatte ... Dazu ist Midori winzig und hatte zudem Schuhe mit sehr hohen Absätzen an — so geriet dann jeder Auf- und Abgang zu einer peinlich-komischen Kletterpartie! Bis dann endlich jemand von der Direktion, nach der zweiten oder dritten Übung im Podiumsbesteigen und Podiumsabstieg (die Geige war dabei zusätzlich hinderlich) mit hochrotem Kopf auf die Bühne kam und einen Tritt vor die Podiumsstufe schob. Diese ganze Geschichte war so surreal, daß wir uns zuweilen wie in einem Spielfilm fühlten. Midori selbst, sollte ich hinzufügen, nahm das alles hin mit japanischer Schicksalsergebenheit und dem typischen halb desorientierten, halb entschuldigenden Lächeln — zum überlebensgroßen Superstar wurde sie stets erst mit dem Ansetzen ihres Bogens. Das Programm, leider, war für meinen Geschmack etwas zu konservativ, aber Helly meinte, das sei okay. Ein Teil des Erlöses floß wie üblich in Midoris Non-Profit-Organisation Midori & Friends, welche allein schon Helly zu einer uneingeschränkten Anhängerin von Midori macht! :-)

GeFLACt fürs Sonos und jetzt am hören: Schönberg – Webern – Berg: Complete Piano Works [RYM] mit Elisabeth Klein (plus Tamás Fehér bei Schönbergs Sechs Stücken für Piano zu vier Händen von 1896). Ich finde es immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich gerade auch die atonalen und die Zwölfton-Kompositionen aus der Zweiten Wiener Schule sind. Elisabeth Klein [WP], die u. a. bei Béla Bartók [WP] studierte, hatte sich auf zeitgenössische Musik spezialisiert — leider bietet die CD (ganz offensichtlich eine Zusammenstellung älterer Aufnahmen) keinerlei Anhaltspunkte darüber, wann und wo Klein diese Einspielungen aufgenommen hat. Arrgh! Oh, und ich sehe gerade: Auf der CD-Rückseite steht „Anton von Webern“ statt Anton Webern! Doppel-Arrgh! Okay, irgenwann bei einer extrem hastigen Wühltisch-Aktion hatte ich in meinem Stapel auch einen „Webern“ erwischt, der sich zu Hause als die Klarinetten-Konzerte [RYM] von Carl Maria von Weber [WP] herausstellte, LOL. (Die ich dann übrigens ziemlich klasse fand.) Aber ich bin schließlich kein Musik-Label! Wie auch immer: Webern ist mein persönlicher Favorit von den Komponisten der ZWS; der Mensch hat ganz unglaubliche Stücke geschrieben. Und ich finde, Klein spielt Webern auf dieser Aufnahme auch am überzeugendsten.

GeFLACt fürs Sonos und jetzt am hören: Requiem in d-moll, KV 626 [RYM] von Mozart, mit Tomowa-Sintow, Baltsa, Krenn, van Dam, dem Wiener Singverein und den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan. Hm hm, so so. Ich weiß gar nicht, wie ich zu dieser Aufnahme gekommen bin, aber sie ist einigermaßen ordentlich und darf vorerst in meiner Sammlung verbleiben, im Gegensatz zu zwei anderen Karajan-Aufnahmen, die ich nach einmaligem Hören gleich zum Mitnehmen auf den Sperrmüll expedierte. „Ordentlich“, okay — aber „gut“ ist anders. Das Orchester ist wirklich in Form, keine Frage. Der Chor ist im großen und ganzen hörenswert, klappert aber ab und zu bei Endkonsonanten, und die Frauenstimmen sind weder strahlend im forte noch ätherisch im piano. Zugegeben, es ist schwer, eine bestimmte Art von Glanz ohne die Beteiligung von Kinderstimmen hinzukriegen. Aber ein Pianissimo-Opernvibrato, das wahlweise wie leicht neben dem Hocker sitzend klingt und/oder stimmungsmäßig darauf vorzubereiten scheint, daß in wenigen Augenblicken Kriegselefanten bei Posaunenklang auf die Bühne toben, ist nicht meine Vorstellung vom ewigen Licht. Außerdem, Mozart ist nicht Beethoven — welche Gründe gibt es, am Schluß von Lacrimosa oder Lux Aeterna die Fermaten bis nach Island auszudehnen? Karajan-Bombast. Bleh.

LOL! Welche genetischen Artikulationen hinsichtlich Gedächtnis und Zeitempfinden kursieren eigentlich in meiner Familie? Eben rief meine Mutter an, um mich — anläßlich eines aufkommenden schülerlichen Unverständnisses zur Farbfeldmalerei [WP] in ihren Kursen — zu fragen, ob ich bei der Rothko-Ausstellung [WP; NGA] vielleicht einen Katalog gekauft hätte; nein, hatte ich nicht, und meine nette Freundin Monika, mit der zusammen ich die Ausstellung besuchte, auch nicht. Erst danach fiel mir ein, daß — Sekunde, Monika?!? — diese Ausstellung vor 20 Jahren in Köln gewesen war.

GeFLACt fürs Sonos und jetzt am hören: Doppelkonzerte BWV 1043, 1044, 1055 und 1060 von J. S. Bach [RYM] mit dem Netherlands Bach Ensemble, den Amsterdam Bach Soloists und dem Lodz Chamber Orchestra. Geil.

Neuerwerb und heutiges Kapitel meiner Laufen-für-Päckchen-Initiative: Nowhere Man [IM; WP], mit allen 25 Folgen der ersten (und leider einzigen) Staffel im 9-DVD-Set. Eine der mit Abstand besten postmodernen Mystery-Serien der 90er Jahre, die von Idee und Durchführung her absolut auf Augenhöhe ist mit, zum Beispiel, Patrick McGoohans The Prisoner [WP]. Photojournalist Thomas Veil geht auf seiner eigenen Ausstellung auf die Toilette, um eine Zigarette zu rauchen und findet, als er zurückkommt, sein Leben nicht wieder. Unglaublich starke Folgen mit sagenhaft guter Musik unter Verwendung von Themen von Witold Lutoslawski [WP] von Mark Snow [IM; WP], von dem auch die Musik zu The X-Files [WP] stammt und insbesondere zu Millenium [WP], einer weiteren absoluten Lieblingsserie von mir aus den 90ern.

Lesebeginn und Leseschluß: Ein Frühstück zu Dritt: Leben und lieben in Mehrfachbeziehungen [AM] von Erhard Söhner (Hrsg.) und Bärbel Schlender (Hrsg.). Bislang keine Besprechung auf LibraryThing verfaßt, weil ich a) das Buch nicht selbst besitze, sondern netterweise von Julia von polyamor.blog.de geliehen bekam, und weil ich b) auf dem Poly-Südwest am kommenden Wochenende ein paar andere Meinungen einholen will. Auch wenn in diesem Büchlein keine polyamoren Beziehungen im engeren Sinne vorgestellt werden, sondern eine bunte Mischung offener Beziehungen, finde ich trotz aller hehrer Adjektive die praktischen Ausformungen eher deprimierend. Aber dazu später mehr, und dann wahrscheinlich auch direkt im Poly-Blog.

Buch-Neuerwerbung: Evolution’s Rainbow: Diversity, Gender, and Sexuality in Nature and People [LT; AM] von Joan Roughgarden [WP]. Ich bin sehr gespannt: Roughgarden kritisiert eine Reihe alteingesessener evolutionärer Annahmen über Sexualität. Aber meine Erwartungen sind begrenzt: Zum einen wurden ihre Theorien wiederum ausführlich kritisiert von Evolutionsbiologen, die ich zum Teil gelesen oder gehört habe und als brillant und außerordentlich integer schätze, und die Kritiken bezogen sich in der Regel nicht darauf, daß ihre Theorien „falsch“ oder „richtig“ seien, sondern auf “sloppy science”. Zum anderen hatte ich den Webcast mit ihrem Vortrag und den Diskussionen zum Beyond Belief 2006-Symposium [WP; Videos] verfolgt und war nicht beeindruckt. Und nicht zuletzt fischt sie als Bibel-Apologetin zu sehr in Woo-Woo-Gewässern für meinen Geschmack (auch wenn sie als Unitarierin zu einer Aberglaubensgemeinschaft gehört, die deutlich mehr Tassen im Schrank hat als der große Durchschnitt). Wie gesagt: Ich bin gespannt.

GeFLACt fürs Sonos und jetzt am hören: Violinsonaten von Franck, Debussy, Ravel und Fauré und eine Handvoll Kreisler-Arrangements [RYM; AM] mit Shlomo Mintz und Yefim Bronfman bzw. Clifford Benson. Ich erwähnte es schon einmal beim Ersthören, aber ich mag Mintz’ Ton sagenhaft gern. Nicht für alles: Aber für vieles, und für Impressionisten auf jeden Fall.

Ging noch mal gut. Bin um sieben Uhr morgens eingeschlafen, um halb zwölf aufgestanden und war um halb eins in der Agentur und habe dann bis Sendeschluß auch alles geschafft, was zu schaffen war. Glimpflich abgelaufen — eine richtige Migräne dauert sonst gute zwei Tage.

Autsch! Nicht nur, daß ich mich am Vormittag mit erhöhter Temperatur und allgemeinem Benommensein herumschlug — kaum, daß ich ein Treffen für den Abend mit meinem Freund und Kollegen Stefan absagte, setzte eine Migräne ein, deren Anzeichen ich in meiner Dösigkeit übersehen hatte. Zum Glück scheint es nur eine „leichte“ zu sein, und die Tabletten haben nach einem komplett im Bett verbrachten Tag nun vor etwa einer Stunde endlich zu wirken begonnen. Aber was mache ich mit der angebrochenen Nacht? Es ist jetzt drei Uhr morgens, ich bin zwar k.o. und etwas benommen, aber nicht wirklich müde. Und morgen bin ich bei der Agentur und habe einiges zu tun ... na toll. Ein Problem allerdings nur im Fall, daß die Migräne nicht sowieso noch ein bißchen bleiben will und sich bis morgen rüberzieht; dann hätte ich ein, hm, anderes.

Leseschluß: Bones, Rocks and Stars: The Science of When Things Happened [LT; AM] von Chris Turney [HP] zu Ende gelesen und Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Erstgesehen (DVD): Bekushiru 2077 Nihon Sakoku (Vexille: 2077 Japanese Isolation; OmU), Japan 2007 [IM; WP] von Sori Fumihiko [WP], einem der Produzenten von Appurushîdo (Appleseed) [IM; WP]. Beteiligt sind die üblichen Verdächtigen, speziell Paul Oakenford [WP] und andere Musikbeteiligte, die schon den genialen Soundtrack für Appurushîdo [RYM; AM] gemacht haben. Im Gegensatz zu Appurushîdo (und auch dem letztjährigen Nachfolger Ekusu Makina (Ex Machina) [IM; WP], der erst noch seinen Weg auf die nicht-japanischen Märkte finden muß und überdies *yes!yes!yes!* von John Woo [WP] produziert wurde, dessen Einfluß auch spürbar sein soll, sind in Bekushiru 2077 Nihon Sakoku auch die Charaktere 3D-animiert, was gewöhnungsbedürftig ist, auch wenn das zunächst seltsam klingt. Bei 3D-animierten Charakteren setzt das Gehirn offenbar den Maßstab für Realitätstreue höher, vielleicht liegt es daran. Aber wie auch immer: Bekushiru 2077 Nihon Sakoku ist optisch grandios und unbedingt sehenswert. Aber leider, leider ... hält das Drehbuch nicht, was es anfangs verspricht. Es verzettelt sich im Reproduzieren zu vieler bekannter Versatzstücke und kann am Ende nicht „liefern“: Der große apokalyptische Bogen bricht zusammen und endet in einem insgesamt eher unbefriedigenden Kammerstück. Und hier läßt sich die Kritik „Versatzstücke“ auch wirklich legitim verwenden: Ein Schlagwort, daß in vielen Kritiken zu Appurushîdo auftaucht von Leuten, die keine Ahnung haben. Appurushîdo ist das Remake einer früheren Verfilmung [WP] des gleichnamigen Manga [WP], der etwa zur gleichen Zeit (1985–1989) entstand wie der Manga zu Akira [WP] (1982–1990). Beide sind bzw. waren Meilensteine des Genres: Appurushîdo verarbeitet und beinhaltet auf die eine oder andere geniale Weise alle Manga-Motive, die das Genre bis dahin entwickelt hatte, während Akira Neuland betritt und Manga/Anime neue Perspektiven gab. Zwei Unterschiede zwischen Appurushîdo und Bekushiru 2077 Nihon Sakoku würde ich noch erwähnen wollen: Von einigen Soundbyte-Plattitüden zum Thema „Hoffnung“ abgesehen, fehlen letzterem die philosophischen Gespräche und Betrachtungen, die für Manga/Anime so wichtig sind (und von der die westliche Kritik sich traditionell weltmännisch gelangweilt fühlt, von Appurushîdo und Akira über Kokaku Kidotai (Ghost in the Shell) [WP] und Inosensu (Ghost in the Shell: Innocence) [WP] bis zu, nicht zu vergessen, dem phantastischen „Real-Anime“ der drei Matrix-Teile [WP]). Als zweites hätte ich zu bemängeln, daß die Vorgeschichten der Charaktere eher trivialer Natur oder, im Falle von Vexille selbst, praktisch nichtexistent sind, was zur Folge hat, daß deren Einstellungen und Verhalten weitgehend beliebig bleiben. Was für ein Unterschied zu Appurushîdo! Überhaupt: Gegen den Hauptcharakter aus Appurushîdo Dunan Natsu (deren Name, wie mir mein Freund und Ex-Kollege Dirk zu meinem großen Amüsement einst erklärte, in den amerikanischen und europäischen Übersetzungen zu „Deunan Knute“ mutierte), wirkt Bekuhshiru/Vexille als Hauptcharakter wie ein unscharfes Abziehbild.

Leseschluß: Iron Kingdom: The Rise and Downfall of Prussia, 1600-1947 [LT; AM] von Christopher Clark [WP] zu Ende gelesen und Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Eine von den 1000 Sachen, an denen ich in letzter Zeit arbeitete, habe ich zumindest nun geschafft: Meine komplette „populäre Musik“, soweit sie auf CDs vorliegt, ist für mein Sonos-System mit Ogg Vorbis digitalisiert (256kbps/variabel) und übers NAS in meinem Heimnetzwerk verfügbar. Mit nagelneuen (und sinnvollen) ID-Tags versehen, mit Covern ausgestattet und mit meinen Daten auf RYM abgeglichen, und die CDs sind alle alle in den Keller gewandert. Diesen Block wollte ich in einem Rutsch aus den Füßen haben: Die gleiche Aktion für meine „klassische Musik“ — diese dann allerdings codiert mit FLAC, nicht mit Ogg Vorbis — werden ich dagegen etwas strecken; hier ist auch viel mehr an Informationen zu den Aufnahmen zu berücksichtigen, das hält auf.

Erstgesehen (DVD): The Reaping (OV), USA 2007 [IM; WP] von Stephen Hopkins [WP], mit Hilary Swank [WP], Idris Elba [WP] und David Morrissey [WP] und einem streckenweise nicht uncoolen Soundtrack von John Frizzell [IM]. Nachdem ich zwei Tage fast ununterbrochen am Computer saß, wollte ich mich etwas entspannen ... wenn sich das so nennen läßt, hoho. Gar nicht schlecht gemacht und ziemlich gruselig. Das Drehbuch taugt nicht viel — zu viele Versatzstücke aus anderen Filmen und zu wenig Zeit, die Charaktere zu entwickeln bei der Aufgabe, durch alle zehn ägyptischen Plagen zu hasten. Trotzdem nett. Aber was heißt hier „Versatzstücke“, LOL ... ich warte auf den Augenblick, wo religiöser Nonsens selbst einmal mit ähnlichem Maß gemessen wird. Da fiele das Christentum mit seinem inkohärent abgekupferten Drehbuch aus der Feder des hysterischen Handelsreisenden aus Tarsus gleich als allererstes durch! Apropos Nonsens: Kann ich glauben, daß im Consensus auf Rotten Tomatoes (natürlich ein Totalverriß, wie überraschend) die Formulierung “spiritually shallow” als eines von drei zentralen Kritikpunkten genannt wird?!?! Und wieder mal, diesmal vielleicht im Chor: “This is a horror flick, for Goodness Sake!” Außerdem braucht die Motiv-Vorlage aus der Bronzezeit sich in punkto blutiger Massaker bei gleichzeitiger spiritueller Seichtheit keineswegs zu schämen. Zaubervorstellungen und pompös formulierte Anleitungen zum Massenmord haben absolut nichts mit Spiritualität zu tun.

Erstgesehen (DVD): Xin jing cha gu shi (New Police Story; OmU), Hong Kong 2004 [IM; WP] von Benny Chan [WP], mit Jackie Chan [WP], Nicholas Tse [WP], Charlene Choi [WP] und Charlie Yeung [WP]. Nicht überall, wo Police Story draufsteht, ist auch Police Story [WP] drin: auch wenn der Film nach etlichen von Chans Hollywood-Gurken als „Rückkehr zu den Wurzeln“ gefeiert wurde und bei den Golden Horse Awards vier Preise kassierte (bei den Hong Kong Film Awards bezeichnenderweise aber leer ausging), ist der Streifen ganz infernalisch schlecht. Daß das Drehbuch aus den kindischsten Versatzstücken zum Zweck der weitgehend sinnlosen Aneinanderreihung spektakulärer Stunts besteht, ließe sich verzeihen — nicht aber das fortwährende Gefühl des Manipuliertwerdens durch den unerbittlichen Dauereinsatz der Tränendüsenpumpe. Der einzige Lichtblick in dieser losen Zelluloidsammlung ist Tse.

SFX Artist/Guru Stan Winston [SWStudio; WP] ist gestern gestorben. Aliens, Terminator, Predator, Jurassic Park, you name it. The Thing! Iron Man! Constantine! Und vier Academy Awards. We’ll miss you!

Und um den Sonntag abzurunden, traf ich mich abends nach dem Museumsbesuch in Köln zudem — erstmalig in RL — mit yofriend, mit dem ich schon seit langem einen fruchtbaren Messenger-Kontakt auf RateYourMusic.com pflege. Ein Halbschotte mit Musik-, Literatur- und Kulturkritikvorlieben, die meinen eigenen durchaus ähnlich sind. Und was soll ich sagen — unser Treffen in RL bei Milchkaffee und Bionade war so bereichernd, daß ich kaum abwarten kann, es zu wiederholen!

Am späten Nachmittag bis Abend war ich dann im Kölner Wallraf-Richartz-Museum bei einer besonderen Impressionismus-Ausstellung. Das Besondere daran war das Ausstellungskonzept, ganz ähnlich dem der Rembrandt-Ausstellung 2006 in Berlin und der Caravaggio-Ausstellung 2007 in Düsseldorf: Wo nicht nur geniale Kunst ausgestellt wird, sondern auch jede Menge an begleitendem technischen Wissen, von Farben und Leinwänden über Bildanlage und Malstandort bis zu Röntgen-, Fluoreszenz-, Infrarot- und Ultraviolett-Aufnahmen, um Arbeitstechniken, Besonderheiten und Absonderlichkeiten sichtbar zu machen. Toll! Wer sich generell für eine solche Mischung aus Kunst, Forschung und Technik interessiert und noch erstklassige, hochwertige Abbildungen von Rembrandts Werken haben will: Die absolute Bibel für einen solchen Ansatz ist das Buch Rembrandt: The Painter at Work [LT; AM] von Ernst van de Wetering [WP], dem Vorsitzenden des Rembrandt Research Project.

Jahreshauptversammlung des FDA, Landesverband NRW, in Köln. Das war ziemlich klasse heute und total interessant. Aus Gründen, die anderen als mir möglicherweise klar sind ;-), wurde ich gefragt, ob ich mich nicht in den Vorstand wählen lassen wolle, wo eine Stelle vakant wurde, oh-umh. Wahrheitsgemäß sagte ich, daß ich gerade eben im März meine Dissertation abgegeben habe und nun vollauf damit beschäftigt sei, mein Leben zu re-konstruieren, und, hm, vielleicht nächstes Jahr oder so. Das fanden alle sehr vernünftig und kamen einstimmig überein, die Stelle bis auf weiteres vakant zu halten ... oy. Zwischen dem leckeren Mittagessen und den Lesungen einiger neuer Mitglieder wurde ich dann gefragt, mit welchen Themen ich mich gerade so beschäftige — in der Absicht vorzufühlen, ob ich nicht einen Vortrag/eine Lesung halten könne beim Bundeskongress des FDA in 2010, der in NRW stattfinden wird. Nicht zuletzt zu meiner eigenen Verblüffung paßte ein Thema, das mit einem der Leitmotive meiner Doktorarbeit zusammenhängt, wie angegossen (fast schon wie abgesprochen!) hinsichtlich Lokation und Kongressthema. Darüber schreibe ich aber noch einen separaten Eintrag bei Gelegenheit. Dann noch am Rande: Ich gehe auf eine Versammlung des Autorenverbandes, und mit wem quatsche ich mich schließlich enthusiastisch fest? Mit einer fußballbegeisterten (ack! röchel!), als Buchhalterin tätigen Industriekauffrau, die überhaupt nicht schreibt, sondern bloß da war, um ihrer Tante bei der Kassenprüfung des Landesverbands zu helfen! That’s just so me.

Lesebeginn: Bones, Rocks and Stars: The Science of When Things Happened [LT; AM] von Chris Turney [Website]. Hatte hier schon kurz etwas dazu angemerkt.

14.6. Wochenend-Link-Jahrmarkt!
Biologie: 1.50m, 50kg ... es ist: ein Beluga-Baby!
Meteorologie: Die ersten beiden Photos sind das übliche abhebende Shuttle, aber dann geht’s los: Phantastische Aufnahmen von Wolken, Sturmwolken und Sandwolken aus dem Orbit
Physik: Eine Photostrecke von Time Magazine zum Large Hadron Particle Collider bei CERN
Astronomie/Geologie: Elaborierter Impact Calculator, der nach Eingabe von Variablen die Wirkung eines Asteroideneinschlags berechnet für einen gewählten Aufschlagspunkt in England
Ernährung: Grandioser, stilsicherer und mit Verstand und Humor zu lesender Blogeintrag On pie auf Textism zum Thema Pizza von Dean Allen, einem im französischen Rhône-Tal lebenden Kanadier

The Ascent of Man (OV), BBC 1973 [BBC Factual Programmes; WP] von Jacob Bronowski [WP], Folge 8: The Ladder of Creation (via Torrent/AVI). Faszinierend! Vor allem, weil Bronowski nicht Bekanntes zu der Entstehung von Darwins On the Origin of Species wiederholt, sondern auf Wallace [WP] und Pasteur [WP] fokussiert. Der vollständige Titel von Darwins Origin lautet übrigens: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß der Begriff “race” in diesem Kontext im 19. Jahrhundert ein taxonomischer Begriff war, den wir heute als “varieties” [WP] bezeichnen. In Origin geht Darwin auf Menschen und die Evolution des Menschen auch überhaupt nicht ein: die “races” im Titel beziehen sich zum Beispiel auf die Varietäten von Kohlköpfen. (Und von der Anwendung dieses taxonomischen Begriffs auf Menschen hielt Darwin ohnehin nicht viel.) On the Origin empfehle ich uneingeschränkt zur Lektüre. Es ist elegant und interessant geschrieben und überhaupt nicht kompliziert, sondern glasklar und intuitiv einleuchtend. Ich kenne kein anderes Fachbuch im Umfeld einer so epochalen und umwälzenden wissenschaftlichen Theorie, das auch nur annähernd so einfach zu lesen und zu verstehen wäre. Aber unbedingt die Harvard-Taschenbuchausgabe der Originalausgabe von 1859 nehmen! Den meisten Ausgaben auf Amazon liegen die Texte späterer Ausgaben zu Darwins Lebzeiten zugrunde, die durch zunehmendes Verwässern und Entschärfen auch zunehmend unklarer werden. Die Harvard-Ausgabe basiert auf dem Urtext als Faksimile und ist auch gar nicht teuer: On the Origin of Species: A Facsimile of the First Edition (Harvard Paperbacks) [LT; AM]. Kaufen oder leihen! Lesen!

Und um mit dem unten erwähnten Offentlich Lehren und Entgegentreten gleich mal anzufangen: Hier die phantastische 11-teilige Made Easy-Serie, die in Zehn-Minuten-Häppchen ohne jeden Fachjargon absolut einleuchtend fundamentale wissenschaftliche Konzepte erklärt auf eine Weise, daß sogar unsere kleinen Stoffhäschen diese Konzepte nicht nur verstehen, sondern sogar an andere weitergeben können:
1: History of the Universe Made Easy (#1) (Unser Wissen über die Ausdehnung des Universums)
2: History of the Universe Made Easy (#2) (Unser Wissen über das Entstehen der Sterne & Elemente)
3: The Origin of Life Made Easy (Unser Wissen über die Entstehung organischen Lebens)
4: The Story of the Earth Made Easy (Unser Wissen über die geologischen Zeitalter)
5: The Age of Our World Made Easy (Unsere Techniken zur Altersbestimmung)
6: Natural Selection Made Easy (Unser Wissen über natürliche Selektion)
7: The Theory of Evolution Made Easy (Unser Wissen über Evolution)
8: Human Evolution Made Easy (Unser Wissen über die Evolution des Menschen)
9: Human Ancestry Made Easy (Unser Wissen über Migration und Ausbreitung des Menschen)
10: The Scientific Method Made Easy (Einführung zum System der Wissenschaftlichen Methode)
11: Creation ‘Science’ Made Easy (Einführung in das „Konzept“ des Kreationismus)
Wer diese Dokus warum gemacht hat, läßt sich hier nachlesen. Für die Fehler, die ihm bislang unterlaufen sind, gibt es noch zwei Clips mit Errata hier und hier.

Ein Ausschnitt aus der letzten Folge der Cosmos-Dokumentarserie [WP] von Carl Sagan [WP] über den Untergang der Bibliothek von Alexandria [WP] und die Ermordung von Hypatia [about.com; WP], der letzten großen neoplatonischen Wissenschaftlerin: A Thousand Years of Darkness. Kann ähnliches wieder passieren? Jederzeit, wenn wir dieselben Fehler machen wie die antiken Wissenschaften (siehe Clip) — indem wir Erkenntnisse nicht offensiv öffentlich lehren und erklären und Mystizismen, Quack und allen Formen systematisierten Aberglaubens nicht ebenso offensiv entgegentreten.

Nicht gerade erstgehört, LOL, aber zum ersten Mal seit ewig nicht von ausgeleierten Tapes, sondern von geFLACten CDs, die ich vorgestern bekommen habe: Tirkot [RYM] und Layla Lo Shaket [RYM] von Shlomo Artzi [WP]. Leider war ich schon ewig nicht mehr ba'aretz, und beim Import von Musik oder Filmen gesellt sich zu den ohnehin hohen Preisen (und dem Hochkurs des Schekels, sogar gegenüber dem Euro) die schwachsinnige Einfuhrumsatzsteuer ab einem Sendungswert von 22 Euro inklusive (!) Portokosten ... arrgh. Es hieß ja bis vor kurzem auf der deutschen Zollseite, daß der einfuhrabgabenfreie Wert einer Sendung aus Nicht-EU-Ländern am 1.12.2008 von 22 EUR Gesamtwert auf 150 Euro Warenwert angehoben werde, aber dieser Hinweis ist mittlerweile wieder verschwunden. Warum? Weil die Verordnung so schwammig formuliert ist, daß sie auch bedeuten kann, daß a) bis 150 Euro Warenwert nur bestimmte Einfuhrabgaben (diverse Elektronik-Importe zum Beispiel) nicht erhoben werden, aber b) die 19 % Einfuhrumsatzsteuer weiterhin gilt und dann c) sogar für Sendungen unter 22 EUR Gesamtwert anfällt! Was für ein Schwachsinn: Da läßt sich nur abwarten, was letztendlich passiert. Die Grenze von 150 Euro wäre ziemlich klasse, nicht nur für Filme und Bücher aus den USA, sondern auch für Sendungen von israel-music.com, die ab einem Warenwert von $120 versandkostenfrei sind. Und Musik für $120 kriege ich schon zusammen, *kicher* ... Für alle, die noch nie von Shlomo Artzi gehört haben: hier ist ein sehr schönes Video auf youtube, auch mit englischen Untertiteln, von Yareach (Moon): “yesterday was good, and tomorrow will be too”. Oh ja! Und wo ich gerade in der Stimmung bin, hier auch noch ein Live-Musikclip von Ritah [WP], allerdings ohne Untertitel: Chaverah (Freundin), von ihrem Album Yemei HaTom (Days of Innocence) [RYM].

Erstgesehen (DVD): Zodiac (OV), USA 2007 [IM; WP] von David Fincher [WP], mit Jake Gyllenhaal [WP], Robert Downey Jr. [WP] und Mark Ruffalo [WP]. Die ersten Eindrücke, die David Fincher damals bei mir hinterließ, waren sein geniales Musikvideo mit Christopher Walken [WP] zu Madonnas Bad Girl [WP] und sein erster Spielfilm Alien³ [WP], wo Fincher aus einer absoluten Drehbuch- und Produktionskatastrophe einen trotzdem in weiten Teilen eindrucksvollen Film machte (ein gutes Zitat aus der Wikipedia: “In later years, critics of the film have become more sympathetic to Alien³ as the story of its troubled production came to light.”) Ursprünglich sollte Fincher The Black Dahlia [WP] machen, ebenfalls ein Crime (oder, wie die Briten sagen, True Crime) Thriller, den aber dann Brian de Palma weitgehend in den Sand setzte (Helly und ich mögen ihn beide nicht aus einer Vielzahl unterschiedlicher, aber guter Gründe), konnte aber seine Vorstellungen nicht durchsetzen und nahm dann Zodiac in Angriff. Toller Film: Sehr stimmungsvoll, extrem detailreich und absolut nicht wie Seven [WP]. Irgendwo las ich: Es geht in Zodiac nicht um das Lösen eines Rätsels, sondern um die Obsession, Rätsel zu lösen. Ich würde hinzufügen, daß es auch um die prinzipielle Unlösbarkeit von Rätseln geht — etwas, das im täglichen Leben alltäglich, in Filmen aber praktisch ausgeblendet ist.

Nette und witzige Einführung in die Kunst des kritischen Denkens: Here Be Dragons: An Introduction to Critical Thinking (Google Video, 40 Min.), von “Skeptoid”-Podcaster Brian Dunning. Zermartert ihr euch auch gerne das Gehirn nach Argumenten, wenn euch jemand mit blinder Überzeugung (im Sinne von vollständig unsubstantiiert) von paranormalen Vorausahnungen, Energiefeldern, Chi, Handauflegen, Wasser mit Gedächtniszellen, Verschwörungstheorien, „natürlichen“ Inhaltsstoffen und anderem Nonsens erzählt, von Zusammentreffen, „die unmöglich Zufall sein können“, Ereignissen, die sie „selbst erlebt“ haben und „alternativen Heilmitteln“, die „von der Pharmaindustrie unterdrückt werden“ und praktisch alles heilen von Plattfuß bis Migräne? Dann schaut mal in dieses nette Video rein.

Meine „Laufen für Päckchen“-Initiative funktioniert einfach fabelhaft. Ich glaube nicht, daß ich mich ohne die übliche Benachrichtigungskarte heute bei strömendem Regen zum Laufen hätte aufraffen können! Zwar waren es nicht meine neuen 80mm Sharkoon P(ower) 3000rpm-Lüfter, denen ich gierig entgegenjoggte, aber immerhin der Spender für Nespresso-Kapseln — nie wieder Chaos bei der Kaffeesuche oder Kapseln hinter Küchenmöbeln, weil ich die Schachteln nicht neigungswinkelfrei aus dem Regal gezogen kriege.

Meinen vorgestern angekommen neuen Verstärker installiert und getestet. Wow ... nicht nur war meine ursprüngliche Diagnose doch korrekt hinsichtlich des defekten Kanals am Verstärker (*puuh!*), auch der Gesamteindruck hat sich verbessert — offenbar schwächelte die Tonqualität des rechten Kanals auch dann, wenn er funktionierte, aber an so etwas gewöhnt sich das Gehirn ja mit der Zeit.

Erstgesehen (DVD): The Aviator (OV), USA 2004 [IM; WP] von Martin Scorsese [WP], mit Leonardo DiCaprio [WP], Cate Blanchett [WP], Kate Beckinsale [WP] und Alec Baldwin [WP]. Fast dreistündige, aufwendige Verfilmung der Howard-Hughes-Biographie [WP] von Charles Higham [WP]. Gefiel mir besser als erwartet; zum einen bin ich kein Freund von “Biopics”, zum anderen hat die Welt sich weitergedreht — und so sehr ich die Filme der „großen Meister“ (praktisch nur Männer) der 50er, 60er und 70er Jahre wie Scorsese oder Kubrick (von Nicht-US-Regisseuren jetzt mal abgesehen) schätze, so sehr empfinde ich ihre Filme seit den 90ern oft als unangenehm “Old School”. Aber dieser war gut und sehr modern gemacht, durchaus auch witzig und weitgehend ohne klassische „Typisch Scorsese“-Elemente. (The Departed [WP] war zum Beispiel voll davon, und fast alles, was daran frisch & neu war, kam vom Original Infernal Affairs [WP].) Nett waren in The Aviator in der ersten Dreiviertelstunde auch die Farben: In der Wikipedia steht, daß Scorsese die Eigenarten des frühen (Zwei-Farben)-Multicolor-Films habe imitieren wollen, aber so sehen Filme aus den späten 20ern nicht wirklich aus ... LOL! Die verwendeten Blautöne erinnern vor allem an populäre Farbschemata aus der Werbung der 50er Jahre, die bis heute periodische Renaissancen als „Retro-Stil“ erleben. (Keine echte Renaissance, aber die aktuelle Werbung für Kein Jägermeister benutzt ein solches Farbschema zur Zeit aufs Derbste.)

Buch-Neuerwerbung: Early Modern Japanese Literature: An Anthology 1600–1900 [LT; AM], herausgegeben von Shirane Haruo [Columbia]. Zweiter von insgesamt vier Bänden, alle von der Columbia UP herausgegeben, die ich mir nach und nach zulegen will. The Columbia Anthology of Modern Japanese Literature Vol.1: From Restoration to Occupation, 1868–1945 hatte ich kürzlich bereits bekommen; auf die Taschenbuch-Ausgaben von Traditional Japanese Literature: An Anthology, Beginnings to 1600 [AM] und The Columbia Anthology of Modern Japanese Literature Vol. 2: From 1945 to the Present [AM] warte ich noch. Und natürlich hätte ich am liebsten noch Komplettausgaben von Sôseki [WP], Tanizaki [WP] , Abe [WP] ... *seufz*! Und wieder sollte ich den Amazon-Versender midtownscholar_germany erwähnen, der tolle Bücher mit leichten Regalmacken zu tollen Preisen verkauft und via US Priority Mail versendet, so daß die Sachen auch wirklich im genannten Zeitraum ankommen! (Was bei Überseeversendern auf Amazon leider alles andere als üblich ist.)

Jetzt habe ich die ideale Lösung gefunden, um Laufmotivation mit Antiterror-Maßnahmen zum Packstation-Problem zu koppeln! Ohne &"%$/§!-Packstation geht eine Sendung zur Poststelle nach Rath, und ich bekomme ein Kärtchen. Der Trick liegt nun darin, meinen Jogging-Pfad beim Rückweg aus dem Grafenberger Wald so zu verbiegen, daß ich über Rath laufe und an der Poststelle vorbeikomme, um die Sendung abzuholen. Und wenn Paket oder Päckchen zu groß sind oder wenn es regnet (oder beides), kann ich dort gleich vor der Tür die Straßenbahn nehmen, um die für Düsseldorf-Mörsenbroich ordnungsamtlich vorgeschriebene Mindestentfernung von drei Haltestellen in jeder Richtung zwischen Wohnsitz und nächstgelegener Poststelle zurückzulegen. Bingo!
ADDENDUM: LOL! Die erste Sendung, die nach der Implementierung dieses genialen Plans auf mich wartete, war ein Monsterpaket mit meinem neuen Verstärker!

Arrgh: Bloß ein bißchen Sonne und schon sehe ich nach einer moderat langen Hügelstrecke aus wie auf diesem Photo. Und nein, es ist nicht mit einem Rotfilter geschossen worden — ich muß nur dringend wieder regelmäßiger laufen! (Rasieren wär auch nicht schlecht.) Zu meiner Verteidigung muß ich aber anführen, daß ich mir in den letzten Monaten meines Dissertationsschreibens eine subtile Schulterzerrung durch kaum wahrnehmbares Vorbeugen zu meinem stark nachlassenden CRT-Monitor geholt hatte, die mich geraume Zeit zumindest am Langstreckenlaufen hinderte. Mein neuestes Wehwehchen übrigens ist eine Zerrung oder vielleicht sogar eine Sehnenentzündung im rechten Handgelenk, die mich seit fast drei Wochen plagt: Sport ist ja so gesund.

8.6. Wochenend-Link-Jahrmarkt!
Soziologie: Längerer, absolut lesenswerter Essay The Day of Judgment in The Guardian vom britischen Autor Ian McEwan [WP] zur Geschichte und Verführungskraft apokalyptischer Prophezeiungen.
Astronomie: Emilys umfassene Auflistung von Ressourcen für Rohdatenphotographien und Kameradaten von Phoenix, Cassini und den Mars Rovern auf The Planetary Society Weblog; für Phoenix empfiehlt sich besonders dieses tägliche (sol-liche) Zip-Archiv von James Canvin.
Raumfahrt: Damaris’ Photos von den Schäden, die Discovery beim letzten Start an der Feuerwand verursachte — mit herumfliegenden Ziegeln und Zementklötzen, verteilt über die gesamte Umgebung des Launch-Pads (auch dem dortigen Link folgen für einen Artikel und noch mehr Photos).
Physik: Ebenfalls ein Tip von Damaris: Das Video Waves in a Large Free Sphere of Water über das Verhalten von Flüssigkeiten in Schwerelosigkeit. Don Pettit klingt zeitweise zwar wie ein depressiver Bingo-Animateur im Altersheim, aber der Clip ist absolut cool.
Fun: Ultraniedlicher Clip Algorithm March aus der bekannten japanischen Kinder-/Lernsendung Pitagora Suicchi [WP]: Eine musikalischer und physischer Bewegungskanon, bei dessen Durchführung (nach der Vorstellung durch einen Solisten) auch Ninjas nicht fehlen. Großartig! (Blog-Salut an meinen immer noch bloglosen Freund Stefan.)

Mein Professor schrieb mir heute eine E-Mail, daß er wegen seines Umzugsstresses doch erst im Juli/August dazu komme, meine Arbeit zu lesen, statt wie vorgesehen im Mai/Juni. Aber natürlich habe ich Verständnis: Ich bin vor sechs oder sieben Jahre im selben Haus in eine neu aufgesattelte Etage gezogen und habe letztes Wochenende die letzten Küchenregale montiert. LOL! Trotzdem ... grumpf. Daraufhin mußte ich mir erstmal einen Kaffee, ein Beerenmüsli und einen Fruchtmixdrink mit meinem Mixer anrichten und unter Begleitung des genialen Klavierkonzerts c-Moll op. posth. 3 von Wilhelm Petersen in der Sonne auf dem Balkon zu mir nehmen. Petersen [WP; Thiasos] ist ein nahezu vergessener Komponist, von dem mit Ausnahme der Großen Messe Op.27 [AM] und einem Album mit ausgewählten Liedern [JPC] praktisch keine Aufnahmen auf dem Markt sind. Das Klavierkonzert habe ich als mp3-Datei von einem Freund bekommen, der mit viel Liebe, Sorgfalt und Sachverstand seinen ’77er Cassettenrecorder-Mitschnitt von einer Radioaufnahme mit Richard Laugs und dem Stuttgarter Radio-Sinfonieorchester unter Hans Müller-Kray von 1962 digitalisierte. Absolut tolle Musik — und absolut unerhältlich ohne aufnahmetechnisch versierte Aficionados im Freundeskreis.
ADDENDUM: Schwer zu finden, aber es gibt tatsächlich noch eine Aufnahme des Klavierquartetts Op.42.

Hier ist sie nun: Clintons Kampagnen-Abschlußrede, mit interaktiver Transkription von der New York Times. Ich muß gestehen, daß mir die Tränen schon nach drei Minuten kamen.

Gerade gehört: In Our Time (45 Min.; Stream oder Download): BBC-Radiodiskussion über Trofim Lysenko [WP] und seine desaströsen Lamarckschen [WP] Agrarexperimente während des Stalinismus. Mit Prof. Robert Service (Russische Geschichte), Prof. Steve Jones (Genetik) und Prof. Catherine Merridale (zeitgenössische Geschichte). Faszinierend! (Die BBC-Links werden nach einer Woche von der nächsten Folge überschrieben. Einen externen Perma-Link zur mp3-Datei gibt es hier.)

Buch-Neuerwerbung: Bones, Rocks and Stars: The Science of When Things Happened [LT; AM] von Chris Turney. Die Anzahl der Leute, die auf Partys beiläufig-lässig DNA-Testing in der Kriminalistik oder C14 Radiokarbon-Altersbestimmung erwähnen und nicht die entfernteste Idee haben, wovon sie reden, hat stetig zugenommen in den letzten Jahren. Die Lektüre dieses Buch verhindert zuverlässig, zu dieser Gruppe zu gehören. Ein weiteres Hilfsmittel ist das Buch DNA-Fingerprinting [LT; AM], wobei eine gewisse Sofortwirkung eintritt in der Erkenntnis, daß die Buchbeschreibung auf Amazon im Lichte aktueller DNA-Fingerprinting-Technik weitgehend Party-Nonsens ist.

Gerade gesehen: The Machine That Changed the World: The Paperback Computer (Blog-Salut an John Gruber von Daring Fireball). Dritter Teil einer lange verschollenen und nun von Andy Baio fürs Internet digitalisierten fünfteiligen BBC-Doku-Serie von 1992. Hörte zum ersten Mal davon, und der dritte Teil — über die Entwicklung des Interface, d. h. wie Computer mit Menschen interagieren — ist absolut genial. Werde mir die anderen vier Teile auf jeden Fall ebenfalls ansehen. Living history, indeed! (Clintons gleichnamige Autobiographie [AM; WP] fanden Helly und ich übrigens beide recht schwach, leider.)

Nun habe ich es satt, und außerdem ist die Entlohnung für zwei Projekte auf meinem Konto eingetroffen: Ich habe mir den Denon PMA 700-E für 299,97 ohne Versandkosten bei Amazon bestellt. Der Straßenpreis für diesen Verstärker pendelte seit sechs Monaten kontinuierlich zwischen 310 und 400 Euro inklusive Versand, und ich habe auch keine Lust mehr, mich mit wiederholten Reparaturen des defekten Kanals rumzuschlagen, bis die Kühe nach Hause kommen. Mein kleines Stoffhäschen vor allem will wieder regelmäßig Platten hören! Bei analogen Quellen reagiert der Kanal am zickigsten, nicht nur bei Phono, sondern auch bei Scart, wie ich testhalber feststellen konnte.

Erstgesehen (DVD): 16 Blocks (OV), USA 2006 [IM; WP] von Richard Donner [WP], mit Bruce Willis [WP] und dem Al-Qaida-Apologeten [youtube] (he’s funny, though) Mos Def [WP]. Kein direktes Remake, aber eine klare Variante ersten Grades auf Eastwood’s The Gauntlet [IM; WP] von 1977; sogar viele Detailmotive sind identisch. 16 Blocks ist weniger abstrus-komisch (obwohl die vom Drehbuch gewählte Prämisse, um Zeitdruck zu erzeugen, schon ziemlich abstrus ist), dafür deutlich klaustrophobischer — und mit ein, zwei interessanten Wendungen. Das laut Donner ad-hoc gedrehte und dann doch zugunsten der Drehbuchfassung verworfene “alternative” Ende ist holterdipolter unbrauchbar, hätte aber durchaus Potential gehabt, wenn jemand die Gelben Seiten bemüht hätte (für eine Person, die Skripte schreiben kann).

American Primaries — zwei Videos, die insgesamt 35 Minuten eurer Lebenszeit beanspruchen, in dieser Zeit aber alles Wesentliche sagen: Obamas und McCains heutige Reden in St. Paul, Minnesota beziehungweise New Orleans, Louisiana, klickfreudig kompiliert von Sean auf Cosmic Variance. Zwei Dinge dazu von mir. Zum einen, ja, als Pragmatiker und Skeptiker bin ich typischerweise ein “Clintonite” (nein, nicht das gleichnamige Silikat, LOL!) und einigermaßen deprimiert ob Clintons Niederlage (und ihres vielen Unsinns während der Kampagne.) Aber Obama ist mitreißend, zweifelsohne — die Rede fängt gut an und endet absolut großartig. Nun heißt es hoffen, daß er das auch einlösen kann. Zum anderen: es ist vielleicht ein guter Tip, sich McCains Rede zuerst anzusehen, so, wie ich das tat — ich bin nicht sicher, ob ich ihm eine Viertelstunde lang hätte folgen können, wenn ich Obamas Highpower-Rede zuerst gesehen hätte. McCains Rhetorik besteht aus der üblichen Gegenüberstellung keineswegs unvernünftiger Einwände (Irak, Energiepolitik) mit baumstarkem Nonsens (Big Government, Healthcare). Seht es euch an! Obama sinnt darüber nach, daß wir uns einst an diesen Tag erinnern könnten als den Tag, an dem alles anfing, sich zu ändern. Vielleicht hat er Recht: Selbst ein pragmatischer, skeptischer Clintonite wie ich würde nicht ausschließen, daß diese Möglichkeit besteht.

Buch-Neuerwerbung: God is Not Great: How Religion Poisons Everything [LT; AM] von Christopher Hitchens [WP; Build Up That Wall]. Okay, wieso ich das Buch nicht längst schon habe — ich kenne bislang tatsächlich nur etliche Kapitel daraus aus Lesungen und Diskussionen mit Hitch aus den Intertubes. Aber zum einen wollte ich auf die Taschenbuchausgabe warten, weil mein Bestand sich trotz letztjährigem Frühjahrs-Radikal-Ausmisten schon wieder der 2000er-Grenze nähert und ich schlicht ein Platzproblem habe, zum anderen wollte ich auf die revidierte Ausgabe warten (die Hardcover-Ausgabe hat ein paar Sachfehler). Komischerweise ist diese Paperback-Ausgabe britisch; die amerikanische ist offenbar noch gar nicht auf dem Markt. Komisch vor allem, weil das Buch eindeutig in Amerika gesetzt wurde (Satz/Typo etc.), gedruckt in England hin oder her. Weiterhin lustig ist, daß die Briten zwar nun den selbstgestrickten Perwoll-Beititel der englischen Ausgabe “The Case Against Religion” stillschweigend fallenließen, aber immer noch zu feige waren, den originalen Beititel “How Religion Poisons Everything” auf Cover oder Buchrücken zu drucken, kicher! Statt dessen findet er sich erst auf der Innen-Titelseite, aber immerhin.

Ausstellung Radical Advertising im NRW-Forum/Ehrenhof. War nicht alleine da, sondern mit einer ganzen Gruppe: Kolleginnen und Kollegen von der Agentur, für die ich mich schon vor langer Zeit für zwei Tage in der Woche als SCDT verdingte und es nie bereute, ganz im Gegenteil; einem meiner Freunde und Mitgründer unseres Netzwerk für kreative Selbständige (genau: der, dessen ich Geburtstag ich kürzlich um eine Woche verlegte); sowie einige Leute aus beider Gruppen Umfeld. Der Agenturchef hatte uns eine Führung spendiert, und die war gar nicht mal so schlecht, insbesondere im Vergleich zu dem, was ich sonst schon an Führungen in NRW-Forum, Kunsthalle, Kunstpalast oder K20/K21 erleben durfte. Besonders schön war es, nach der Führung mit meinen gebildeten und brillanten Kolleginnen und Kollegen in losen Zusammenstellungen durch die Ausstellung zu schlendern und Wirkung und Wirkungsgeschichte der Exponate zu kommentieren und zu diskutieren.

Okay, ich bin ein “Elitist Bastard”. Kein Zweifel. Lesenswerter Eintrag von John Pieret auf Thoughts in a Haystack zur Elite-Diskussion im Rahmen des Carnival of the Elitist Bastards #1:

Here she stands in dry-dock, awaiting launch: a ship of the line, cannon gleaming, masts straight and strong: the H.M.S. Elitist Bastard, built to withstand the endless assaults of ignorance. Her mission is to seek and destroy stupidity and make the world safe for knowledge once more. Where she sails, no IDiot is safe, no ignoramus secure: she’s armed to the teeth and filled with a feisty crew begging for battle.

Erstgesehen (DVD): Snakes on a Plane (OV), USA 2006 [IM; WP], mit Samuel L. Jackson [WP] und Julianna Margulies [WP]. Netter B-Trash-Horror-Thriller mit hohem Fun-Faktor, der keine Gelegenheit für unappetitliche Szenen ausläßt. (Zwischendurch wird es so bizarr brutal, daß ich mich frage, wie der Film hier zu seinem „Ab 16“-Siegel gekommen ist ... andererseits war er dabei aber durchaus witzig.) Nach dem Internet-Hype während der Dreharbeiten und der Tatsache, daß von der dort rapide wachsenden Fanbase vorgeschlagene Szenen und Dialoge nachgedreht wurden, hätte ich gedacht, daß SoaP besser gelaufen wäre, als er tatsächlich lief ... sich vom Computer weg ins Kino zu bewegen fiel wohl vielen schwer, arrgh. Typischerweise ging das Rating auf IMDb und anderen Seiten im Laufe des letzten Jahres rapide runter: SoaP als Internet-Mem wurde offensichtlich abgelöst von dem Internet-Mem, den Film für überbewertet zu halten, LOL! [Ich sehe gerade, daß die deutsche Parallelseite zu Internet Meme [WP] auf Wikipedia das Mem zum Internet-Phänomen [WP] bzw. Internet-Hype macht. Wie bescheuert ist das?!? Ein Mem [WP] ist etwas völlig anderes als ein Phänomen oder ein Hype.) Ach ja, und Margulies war richtig klasse. Erinnert sich noch jemand an Carol Hathaway [WP] aus ER, die später Doug Ross (Clooney) [WP] heiratete? Lang ist’s her.

Nostalgiebeschau (DVD): The Professionals (OV), UK 1977 [IM; WP]; Rogue (2.01). War zwar die letzte Folge auf der ersten DVD-Box, aber, wie ich gerade las, in der Production Order tatsächlich schon die erste Folge der zweiten Staffel.

Auch dieser Job ist abgeschlossen, mit angenehmem Projektablauf, zufriedenem Kunden und willkommener Streßarmut. Dann werde ich doch gleich mal meine Rechnung schreiben.

Buch-Neuerwerbung: The Goldilocks Enigma: Why Is the Universe Just Right for Life? [LT; AM] von Paul Davies [WP]. Nachdem ich nun Susskind (2.4.) und Smolin (18.5.) und vorher schon die Vortragssammlung Universe or Multiverse? [LT; AM] gelesen habe, bin ich sehr gespannt, wie Davies mit dieser kosmologischen Frage umgeht, deren Antwort seit der Entdeckung der zunehmend beschleunigten Ausdehnung des Universums in 1998 [WP] und den Implikationen für die Kosmologische Konstante [WP] passenderweise immer weiter in die Ferne zu rücken scheint.

Erstgesehen (DVD): UltraViolet (OV), USA 2006 [IM; WP], mit Milla Jovovich [WP] und William Fichtner [WP], Drehbuch und Regie Kurt Wimmer [WP]. Ein Freund und Kollege hatte mich gewarnt, aber ich wollte ja nicht hören. Fassen wir zusammen: Eine völlig inkohärente, idiotische Storyline, die einen sogar beim Kopfkratzen ratlos innehalten läßt; Szenenfolgen, deren Überraschungsmomente sich aus der planlos geflickschusterten Reihenfolge sattsam bekannter Elemente rekrutieren; haarsträubende Dialoge mit zwei, drei passablen Ausnahmen; Action und Kampfszenen angesiedelt deutlich außerhalb selbst der Glaubhaftigkeitsskalen für Superkräfte; praktisch nicht wahrnehmbare Spannungsbögen oder schauspielerische Leistungen als solche (gute oder schlechte). Wie viele wissen, kann ich prima leben mit “Style over Substance”-Filmen und hab, als Beispiel, mir mindestens ein halbes Dutzend Mal den ersten Blade gegeben [IM; WP]. Aber von Style kann bei UltraViolet keine Rede sein: alles, was es hier zu sehen gibt, ist schiere Pose. Mit dem 92% Rotten-Urteil auf Rotten Tomatoes stimme ich zur Abwechslung mal herzhaft überein.

Nostalgiebeschau (DVD): The Professionals (OV), UK 1977 [IM; WP]; Klansmen (1.13). Sehr böse Folge, deren Hauptthema Rassismus gegen Schwarze in England ist. War nur auf Video, DVD und im englischen Satelliten-Kanal Superchannel zu sehen (da kannte ich sie her) und durfte im terrestrischen englischen Fernsehen nicht ausgestrahlt werden “due to its controversial race-related subject matter”. WTF?!? Das ist ja fast so gut wie in Deutschland, wo Norman Spinrads The Iron Dream [WP] oder Kathy Ackers Bloods and Guts in Highschool [WP] auf dem Index landen konnten, weil behördliche Sachverständige und Richter alles absolut wörtlich lesen. Sieht so aus, als hätten auch die Briten noch ein paar teutonische Splitter in der Großhirnrinde stecken.

Oh noes! Meinen Reinigungsarbeiten zum Trotz hat der rechte Kanal meines Verstärkers jetzt doch wieder beschlossen, zeitweilig die Arbeit niederzulegen. Erst dachte ich, ich hätte bei der ersten Reparatur einen Denkfehler begangen: Wenn ich Audio-In vertausche und der defekte Kanal auf die andere Box wechselt, ist es nicht der Verstärker, sondern das Input-Gerät, das zickt, no? Also hatte ich vielleicht beim Tonabnehmer-Upgrade von OMB-10 auf OMB-20 einen Fehler gemacht (loser Kontakt o. ä.), no? Aber kaum daß ich den OMB-10 wieder hervorgezupft und mir alles zurechtgelegt hatte für die nächste Reparaturaktion, setzt der rechte Kanal jetzt auch beim digitalen Input via Sonos aus. Also doch kein Denkfehler, si? Das Problem muß im Verstärker liegen, si? Input kann es nicht sein (wegen der verschiedenen Quellen), DAC auch nicht (sonst hätte ich kein Problem beim Phono), Lautsprecher-Ausgang auch nicht (beide angeschlossenen Boxenpaare reagieren identisch). WTF?!? Wenn jemand noch eine Idee hat, her damit! Ansonsten werde ich mir wohl *seufz* einen neuen Verstärker zulegen müssen. Schon länger ausgeguckt für den Fall der Fälle habe ich mir den Denon PMA-700.

1.6. Wochenend-Link-Jahrmarkt!
Literatur: Wrestling: “Samson” Milton vs. Teh Bard! Netter und geistreicher Essay über die Champion Challenge Is Milton Better Than Shakespeare?
Physiogeographie: Ein 5m hoher schwedischer Nadelbaum, der sich selbst klont und als Strauch vor üblem Klima drückt, bevor ihm ein Stamm wächst — und der unglaubliche 9,550 Jahre alt ist
Cartoon: Maximal niedlicher Kare-Kare-Komik für die ganze Familie: The Dog, the Cat, and the Giant Squid von Andrew Drilon
Satire: Schon etwas älter, aber in einer Zeit, wo Fluglinien damit beginnen, sich das Einchecken von Gepäck bezahlen zu lassen, aktueller denn je: Die Skyhigh Airlines-Website im Stil von The Onion Linguistik: Neben dem taz-Artikel von Hartmut El-Kurdi zur Sprachnörgelei, den ich im Lebenslog erwähnte, der etwas ältere, aber ebenso lesenswerte Essay Der Zwiebelfisch stinkt vom Kopf her von Claudius Seidl aus der FAZ

Mai

Erster Ausstellungstag („Vernissagen“ werden in dieser Galerie aus Prinzip nicht gegeben) in Brigitte Habigs Galerie Alte Weberei Rödingen mit Kohen Shaikh Amin (Installationen und Objekte), Sabine-Puschmann-Diegel (Keramische Skulpturen) und Sonja Wallerius (Bilder). Nicht nur waren die ausgestellten Arbeiten außerordentlich gut und außerordentlich gut gestellt und gehängt, die Lokation ist absolut traumhaft, und der ganze Tag verging im Flug — plötzlich war es acht Uhr abends und jemand kam auf die gute Idee, eine Ladung Calzones von der nahegelegenen Pizzeria zu bestellen. Arbeiten, die mich besonders beeindruckten: Ohne Titel (Pastell auf Wellpappe), die allerdings Tageslicht zum Wirken braucht; Beiger Raum mit Faden aus einer Reihe ‚verletzter Räume‘ mit Ober- und Untertönen von Krieg und Trauma (und meiner persönlichen Assoziation mit Krieg und „lebendem Wohnraum“ in Miyazaki Hayaos Hauru no Ugoku Shiro [IM; WP]) sowie die Skulpturengruppe Auf der Flucht (ein Stück nach unten scrollen), bestehend aus etwa einem Dutzend aschfarbener, 1.80m hoher Holzskulpturen aus gebeizter Eiche.

Buch-Neuerwerbung: Der rote Faden: Grundsätze der Kriminalpraxis [LT; AM]. Nicht, weil ich mich plötzlich noch bei der Polizei verdingen will, LOL (auch wenn ich nach dem Abitur eine Weile darüber nachdachte), sondern als Grundlage zum Schreiben, ebenso wie mein Kriminalistisches Lehrbuch und mein Leitfaden zur Vernehmung. Sollte meine Disputatio erst im Oktober stattfinden statt im Juli, möchte ich bis September eine komplette und ausführliche Kapitelskizze stehen haben für meinen zweiten Kriminalroman (von drei geplanten), und für diesen brauche ich solideres Prozedere-Wissen als für den ersten (alles andere hatte ich bereits vor meiner Doktorarbeit vollständig recherchiert & skizziert, einschließlich Story und Charaktere.) Bis September möchte ich auch den ersten Roman komplett re-editiert und das schwache dritte Kapitel umgeschrieben haben. (Für diesen ersten hatte sich u. a. Econ interessiert, aber mein Manuskript ging dann im Zuge zweier Verlagsübernahmen, einem Verlagsumzug und der sukzessiven Kündigungen meiner dortigen Lektorin und des Cheflektors verloren: wobei ich es dann auch belassen habe aus Gründen, die jetzt zu weit führen würden, wofür ich froh bin aus Gründen, die jetzt zu weit führen würden.)

Meines Freundes und Kollegen Geburtstag nachgefeiert, zunächst in der Anaconda Lounge (Achtung, Musik legt sofort los) und dann im Pretty Vacant Club mit Live-Musik von Great Dynamo & The Lights, die natürlich auch eine MySpace-Seite haben und deren Sänger ganz offensichtlich seine Stimme geübt hat, aber nicht seine Artikulation. Trotzdem, netter Stil-Mischmasch mit gelegentlichen Garage-Anklängen [WP] oder Westcoast-Vocals im CSNY-Stil [WP] im Indie-Getümmel [WP].

Mac-Crossgrade-Bundle zum letztmonatigen Aktions-Bundle erworben, von Typinator zu Typinator, PopChar X und KeyCue, für 17,99 €. Da läßt sich wieder nicht meckern. In der Agentur kann ich die Software ja schon nutzen, aber für zu Hause warte ich auf den neuen Mac Mini ...

Erstgesehen (DVD): Exorcist: The Beginning (OV), USA 2004 [IM; WP] von Renny Harlin [WP], mit Stellan Skarsgård [WP], Izabella Scorupco [WP] und James D’Arcy [WP]. Nach Crystal Skull war mir irgendwie nach noch mehr Archäologie, und obwohl Exorcist: The Beginning auf Rotten Tomatoes übelst zugerichtet wird, war dieser Streifen insgesamt doch eine gute Wahl. Es handelt sich um die blutige (zweite) Fassung des Prequels zu The Exorcist von 1973 [IM; WP] und erzählt die erste Begegnung zwischen Father Merrin und Pazuzu [WP]. Durchaus atmosphärisch, sehr actionlastig, sehr böse und absolut nichts für sanfte Gemüter. Insgesamt solide Dramaturgie, nette Wendungen, mäßig gelungene Effekte und hektoliterweise blood & gore. Das sind wirklich die Vorzüge der historischen christlichen Hysterie um den Brezelbub und Crazy Johnnys’ LSD-Trip in der Offenbarung: Als unerschöpfliche Fundgruben für spannende Geschichten. Apropos: War schon klar, daß dieser Genre-Streifen auf Rotten Tomatoes mit der Axt bearbeiten wird (“This isn’t entertainment; it’s assault and battery”); geradezu beängstigend jedoch finde ich die diversen Kritiken, in denen das Fehlen von “genuine religious insight” oder ähnlichem bemängelt wird. Excuse me Sir, a what? It’s a horror flick, for goodness sake! Mark Keizer von Boxoffice Magazine trifft, unfreiwillig, genau ins Schwarze:

The battle here is not between Father Merrin and the Devil. It’s between those who’d make a scary film about a priest wrestling with his faith and those who’d prefer an artificially adrenalized satanic smackdown.
Genau. LOL! Graham Greene [WP] habe ich mit 15 gelesen, als ich “wrestling priests” noch spannend fand :-)

Phoenix-Landung: Der folgende trockene Humor eines Missions-Experten während eines Interviews war mir entgangen; entweder hatte ich NASA-TV noch nicht eingeschaltet oder war gerade dabei, mir einen Tee zu machen. Er erklärte den zu erwartenden Landungsablauf, und beim Fallschirmabwurf und Zünden der Bremstriebwerke kam die Zwischenfrage, was passieren würde, wenn eines der zwölf Triebwerke ausfällt. Antwort: “The other eleven would take it down to the crash site.” LOL! (Blog-Salut an Susan Silbersteins Kommentar auf Johns Evolving Thoughts.)

Erstgesehen (Kino): Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull (OV), USA 2008 [IM; WP], mit Harrison Ford, Cate Blanchett [WP], Shia LaBeouf [WP], Karen Allen [WP] und John Hurt [WP]. Okay, befürchtet hatte ich wohl schon, daß diese vierte Folge der Indiana-Jones-Serie [WP] ein ähnliches Fiasko würde wie Star Wars Episode I: The Phantom Menace [WP], aber das war es ganz und gar nicht. Im Gegenteil: Das Rad hat keinen Platten, auch wenn es sicherlich nicht neu erfunden wird, und in Sachen überdrehter Popcorn-Action fügt sich Crystal Skull nahtlos in die Serie ein und wiederholt auch nicht die vielen schrecklich schlechten Seiten des zweiten Teils Indiana Jones and the Temple of Doom [WP]. Daß Crystal Skull trotzdem nicht „gut“ ist wie Raiders of the Lost Ark [WP] und Indiana Jones and the Last Crusade [WP] liegt daran, daß das Drehbuch bzw. der Plot an fortgeschrittener Schizophrenie leidet, und zwar bitterlich: genre-solide, witzig, technisch clever und dramaturgisch sauber in allen Aspekten, die nicht direkt mit der Story zusammenhängen, und atemberaubend kindisch und katastrophal schlampig in Bezug auf die eigentliche Story. Wie das kommen kann? Das Skript stammt von David Koepp [WP], der mit seinen Drehbüchern nicht immer ins Schwarze trifft, aber durchaus vorzeigbare Filme auf seiner Haben-Liste hat. Was nicht von ihm stammt, ist die Story. Die stammt, wie immer, aus der Feder von George Lucas [WP] — dem, bekanntermaßen, zwischen der ersten und zweiten Star-Wars-Trilogie ein paar erzählerische Murmeln abhanden kamen, und so bleibt neben der netten Unterhaltung ein Gefühl der Dankbarkeit, daß der vierte Teil von Indiana Jones nicht der zweite Teil von Phantom Menace wurde.

Phoenix-Landung: Darauf habe ich gewartet! :-)) Die nicht-annotierte HiRISE-Aufnahme von Phoenix am Fallschirm: Ein Stück weit herunterscrollen bis zum Absatz “Unannotated Images”. This is just so incredible.

Erinnert sich jemand an den kleinen Terrorbeutel, der auf Kindergeburtstagen immer die Regeln für alle Spiele bestimmen wollte und sich aufs Hänseln und Vorführen verlegte, wenn andere ein Spiel anders spielen wollten oder anders kannten? Genau, die Rede ist von Bastian Sick von des Spiegels Sprachnörgelkolumne, dem in letzter Zeit glücklicherweise zunehmend Wind entgegenschlägt von all den Kindern, denen dämmert, daß Sick von Sprache ungefähr so viel versteht wie meine kleinen Stoffhäschen vom Regalaufbau. Aber neben immenser linguistischer und sprachhistorischer Ignoranz pflegt Sick ja in diesem Rahmen noch ein zweites Hobby, und dieses wußte bislang niemand so treffend zu umreißen wie Hartmut El-Kurdi gestern in der taz (Blog-Salut an Viola Voß via Bremer Sprachblog):

Korrektes Deutsch ist durchaus eine feine Sache. Vor allem für Menschen, die ihr Geld mit Schreiben verdienen. Sehr unfein ist es aber, wenn man sein Geld mit der Produktion von Büchern verdient, deren einziger Nutzwert darin besteht, halbgebildeten Wichtigtuern zu einer Gelegenheit zu verhelfen, andere Menschen auszulachen. Genau das macht Bastian Sick. Das Schlimmste daran ist aber, dass er auch noch behauptet, seine denunzierende, altkluge Erbsenzählerei wäre „lustvoll“ und „unterhaltend“.
Rudi, der Mann meiner langjährigen Lektorin und guten Freundin, schrieb einmal:

Die typische Form, den Wandel der Sprache zu wahrzunehmen, scheint darin zu bestehen, ihn als Verfall zu erleben. Ist es nicht merkwürdig, daß unterschiedliche Verfallstheoretiker seit mehr als 2000 Jahren immer wieder den zunehmenden Verfall ihrer jeweiligen Muttersprache beklagen, ohne je ein Beispiel für eine tatsächlich verfallene Sprache vorweisen zu können? Es scheint auch niemanden zu geben, der bereit wäre, den Verfall seiner eigenen individuellen Sprache zu bedauern: „Ach, was schreibe ich für ein verkommenes Deutsch im Vergleich zu meinen Großeltern!“ Sprachverfall ist immer Verfall der Sprache der anderen. Das sollte stutzig machen.
Rudi ist, nebenbei, nicht nur sehr nett, ein hervorragender Koch und brillanter Hochschullehrer, sondern auch ein international renommierter Sprachwandelforscher. Das obige Zitat stammt aus seinem Buch Sprachwandel: Von der unsichtbaren Hand der Sprache. Kauft es und lest es. Nicht nur als Offenbarung, sondern auch als wissensgeführte Fliegenklatsche für des kleinen Terrorbeutels ausgestreckten Zeigefinger: nie wieder werdet ihr euch auf einem Kindergeburtstag ob anderer oder neuer Regeln schämen müssen!

Oh no, no, no! Der Geburtstag meines engsten Freundes und Kollegen ... hatte sich in meinen Kopf um eine Woche vom letzten Mittwoch auf diesen verschoben. :-(((

Phoenix-Landung: Noch das unglaubliche gestrige Photo von Phoenix am Fallschirm und Phils Rede dazu in Erinnerung? Dann haltet euren Unterkiefer fest, denn hier ist das Photo von Phoenix im Kontext! Der Text dazu findet sich hier: „[...] Es scheint, als sinke Phoenix in den [inoffiziell Heimdall getauften] Krater; Phoenix ist aber tatsächlich 20 Kilometer vor dem Krater.“
ADDENDUM: Da Phoenix’ jetzt genau lokalisiert wurde, konnte HiRISE mit dem Narrow-Focus-Objektiv ein Farbphotos der gelandeten Hardware schießen, mit Phoenix, Hitzeschild und Backshell mit Fallschirm, von oben nach unten. (Zum Vergrößern nicht aufs Bild, sondern auf den Link darunter klicken.)

Erstgehört (CD): Waist Deep Soundtrack [RYM; AM]. Hält in voller Länge, was die Tracks aus dem Film versprechen. Musik zum Stillsitzen ist es nicht! Womit ich nicht bloß Tanzen meine — das Album ist wie dafür geschaffen, um dazu bei 40 Grad im Schatten durch die Stadt zu streifen.

Buch-Neuerwerbung: The Columbia Anthology of Modern Japanese Literature Vol.1: From Restoration to Occupation, 1868–1945 [LT; AM] — nach einigen Irrungen und Wirrungen (siehe mein Eintrag zu Packstationen). Tatsächlich ging das Buch erst wieder in die USA zurück als “not claimed”, und der Versender midtownscholar_germany (bei dem ich schon mehrfach hochwertige US-Bücher mit kleinen Lagermacken zu phantastischen Preisen erwerben durfte, und den ich wirklich uneingeschränkt empfehle!) war nett, prompt und hilfreich und hat mir das Buch gleich wieder hergeschickt via US Priority Mail. Very nice contact!

Sidney Pollack ist heute gestorben [New York Times; WP; IM]. Seinen letzten Film Sketches of Frank Gehry [IM] habe ich immer noch nicht gesehen, aber sein letzter Spielfilm The Interpreter [WP; IM] hat mich ganz außerordentlich berührt aus einer sehr großen Menge von Gründen (etliche Kritiken sahen das anders als ich, und die positiven loben den Film aus den falschen Gründen, wie ich finde). Nicht alle Filme waren von der Qualität wie Out of Africa [IM] oder Tootsie [IM] — Sabrina, anyone? [IM]. Doch das waren eher Ausreißer. Und da war Three Days of the Condor von 1975 [WP; IM] — dieser und dreißig Jahre später The Interpreter sind die beiden Filme von Sidney Pollack, die mir immer wieder in den Sinn kommen.

Erstgesehen (DVD): Assault on Precinct 13 (OV), USA 2005 [IM; WP], mit Ethan Hawke [WP], Laurence Fishburne [WP], Gabriel Byrne [WP] und Ja Rule [WP] in einer Nebenrolle. Erinnert sich jemand an das charmante, kleine B-Movie Assault on Precinct 13 von John Carpenter von 1976 [IM; WP], das mit der Zeit zu einem der bekanntesten Kult-Klassiker aus den 70ern avancierte? Davon ein Remake zu machen ist entweder mutig oder dumm. Gut war: Laurence Fishburne. Okay, und Gabriel Byrne. Ach ja, und der Bombast-Rap von KRS One [WP] für den Abspann, der nochmal rasch die komplette Geschichte des Films erzählt und wer wen gespielt hat, nette Idee. Ansonsten: Nicht so schlecht wie erwartet, aber auch nicht gut. Drehbuch, insbesondere die Dialoge, sind streckenweise unterirdisch, die psychologischen Subplots ebenso stumpf wie schlecht gespielt. Und die modernisierte Story funktioniert nur mit Ach und Krach und mit viel gutem Willen und massiver “Suspension of Disbelief” — es empfiehlt sich, den Streifen zu mehreren zu sehen, um mehr Augen zum Zudrücken zu haben. Nicht, daß Carpenters Precinct 13 übermäßig realistisch wäre, LOL. Aber was an dem Remake so richtig unrealistisch ist, sind die Verrenkungen, damit es halbwegs realistisch erscheint. Ich weiß nicht, wie viele Drehbücher James DeMonaco [IM] geschrieben hat, aber nur wenige davon haben bislang Zelluloid gesehen, und denkwürdig war von denen nur The Negotiator [IM] von 1998 mit Samuel L. Jackson und Kevin Spacey. Der war nett: Schön wär’s gewesen, hätte DeMonaco zwischen 98 und 05 dazugelernt.

Phoenix-Landung: Waaah! Unglaublich! HiRISE [WP] im Mars Reconnaissance Orbiter [WP] hat ein Bild erwischt von Phoenix im Fallschirmflug!!! Unbelievable!!! Go see!!! Und wenn jemand nicht weiß, was daran so besonders ist, pleeeaaase watch Phil explaining it at BadAstronomy.com !!!

Des Rätsels Lösung: Adrian Leverkühn. (Eine spezielle Bekanntmachung für Sonja :-))

Phoenix-Landung (04:00 MESZ): Downlink Data Channel established! Die ersten Bilder vom Mars im NASA-Live-Stream: Solar Arrays sind komplett ausgefahren, Foodpads sehen gut aus, Mars auch — kristallklare Bilder. “Just beautiful!” Auf der Seite der University of Tucson in Arizona (*seufz* da wollte ich ursprünglich hin zum Leben!), dem wissenschaftlichen Hauptquartier der Phoenix-Mission, kommen diese Photos jetzt auch rein, etwas weiter unten auf “Images from Phoenix” klicken ... auch wenn im Moment noch längst nicht auf alle Thumbnails auch wirklich ein Bild folgt und der Overlay-Text überall identisch ist. (Und, wie kaum anders zu erwarten, der Server gerade in die Knie geht.) Science in Progress! :-) Und ein Transkript der Landungssequenz im JPL-Kontrollraum gibt es hier auf Space Flight Now. Ich gehe jetzt ins Bett und versuche, ein bißchen zu schlafen.

Phoenix-Landung: Live-Videostream von Emily [Planetary Society Weblog] für Fragen & Antworten direkt von den Jet Propulsory Labs ... sie ist ein wandelndes Missions-Lexikon! :-) +++ Emily ist durch mit ihrem Stream (und wir mit unseren Fragen) und zurück im Press Conference Room, von wo aus sie live-bloggen wird, wenn es interessant wird +++ Als nächstes steht nun ein etwas entspannterer und allgemein-astronomischer Live-Stream-Chat mit Phil, dem Bad Astronomer, auf dem Programm ... und da ist er! :-) Erste Frage: “Where is your towel, Phil?” LOL!!! (siehe 1. Eintrag für heute zum Douglas Adams Towel Day) +++ Hey, Gia [WP; Gias Blog] hat gerade Phils Chatroom betreten (die Frau von Alan Cox [WP]; siehe allererster Eintrag diesen Monat) :-)) +++ Okay, Phil ist durch, und gerade startet NASA-TV mit Live Coverage. Der LoFi-Stream ist hier, der gleiche Stream in höherer Auflösung ist hier zu finden (für Mac und Linux sollen Flip4Mac und mplayer funktionieren laut Emily). +++ Cruise Stage Separation in wenigen Minuten ... Atmosphere Entry ... (hm, die Datenbank von Planetary Society ist unten, nix mit Emilys Live-Blogging) ... Entry & communication blackout wegen Hot Plasma/Hitze ... huch, schon wieder da ... “radar reliable!” at 2000 meters ... backshell separation! ... TOUCHDOWN SIGNAL DETECTED! ... Geil, absolut geil. Hoffentlich geht jetzt noch alles gut mit dem Entfalten der Solar Arrays (während Radio Silence) ... Interviewer: “Could it possibly have gone any better?” NASA Project Manager Barry Goldstein: “Not in my dreams! I’m speechless.”; Mission Lead Peter Smith: “This thing just zoomed down and then touched.” Der Landeplatz hat ein Viertelgrad Neigung — unglaublich! Der Fußboden in einer Altbauwohnung hat mehr ... eigentlich dürfte daher mit dem Solar-Array nichts schiefgehen ... hier war übrigens der Event Schedule für die Landung. Jetzt ist die Frage: Kann ich schlafen (damit hatte ich in den letzten Tagen Probleme) oder nicht? Wenn nicht, könnte ich auf die ersten Bilder warten ...

Apropos „gerade gehört“: Dry von PJ Harvey [RYM; AM] Indie-Rock mit Punk-Anteilen. Besonders zu empfehlen: Das polyfreundliche Oh My Lover (Text) und das geniale Joe (für den Text links in der youtube-Leiste “more info” anklicken). Letzteres erinnert mich vom Beat und Aufbau her (besonders in der Studioversion auf dem Album) an die Punk-Rock-Tribute “Sedan Delivery” und “Welfare Mothers” und den elektischen Teil von “Hey Hey My My” [WP] (mit dem Texttribut an “Johnny Rotten” von den Sex Pistols sowie der Textzeile, die Cobain in seinem Selbstmordbrief zitiert) auf Neil Youngs legendärem Rust Never Sleeps-Album [RYM], dessen Rock-Punk (nicht Punk-Rock) wiederum die Proto-Grunge-Szene und schließlich Curt Cobain inspirierte und Young den Titel Godfather of Grunge einbrachte. Und die Proto-Grunger, wiederum, spielten in den USA eine tragende Rolle bei der Formierung der Indie-Rock-Szene [WP]. Everything’s connected! :-)

Mmmmmm! Wie oft passiert es, daß eine Melone beim Anschneiden exakt reif & richtig ist und der Appetithöhepunkt exakt mit dem Anschneiden zusammenfällt? :-)

Wieder eine sonntägliche SMS von der Sorte, die ich liebe. Das Packstation-Konzept, das zunächst wie die ideale Lösung schien für meinen recht steten Empfangsstrom und Empfangsstreß bezüglich Buchsendungen, CD/DVDs, Päckchen und Pakete, hat sich mittlerweile entpuppt als eine nur spärlich getarnte neue Form des nackten Terrors. Sendungen werden abgelehnt, weil die Station ihre eigene Postleitzahl vergißt oder gehen als “unclaimed” zurück, ohne daß ich je davon erfahre; ich erhalte Nachricht, daß die Packstation „nun wieder zur Verfügung steht“, ohne je über das Gegenteil informiert worden zu sein — oder darüber, daß dort inzwischen eine Sendung für mich liegt; oder ich erhalte Nachricht, daß sie im Moment nicht zur Verfügung steht — ohne je über die Wiederaufnahme des Betriebs informiert zu werden oder darüber, daß dort inzwischen eine Sendung für mich liegt. Wobei die Aufklärung stets nur gelang, weil ich bei der geringsten Unregelmäßigkeit immer und ohne zu zögern die (natürlich kostenpflichtige) Hotline anrief. Und tatsächlich bin ich im Zeitraum von etwa einem Jahr jetzt öfter zur Poststelle gelaufen als vorher, weil die Station voll war oder nicht funktionierte (wie jetzt wieder) — das heißt öfter als vorher, wenn ich schlicht nicht zu Hause war und meine netten Nachbarn auch nicht. Dazu kommt, daß die Heimpoststelle und die Packstationpoststelle zwar identisch sind hinsichtlich ihrer vorschriftsmäßig diskomfortablen Lage (jeweils drei Straßenbahnhaltestellen plus Fußweg) und ihren Öffnungszeiten, die in etwa denen der Deutschen Bundespost aus der 50ern entsprechen, aber letztere nochmal doppelt so lange Schlangen hat. Und einmal mußte ich dort drei Mal anstehen und wurde jedesmal weggeschickt mit „die umgeleitete Sendung ist noch nicht da — bitte gehen Sie weiter“, bis die Packstation-Leute mir schriftlich bestätigten, daß die Sendung in der Postfiliale sein muß und es sich schließlich herausstellte (eine der wenigen Gelegenheiten, wo ich wirklich, wirklich laut wurde), daß aus der Packstation umgeleitete Briefe und Päckchen auf einem anderen Haufen liegen als die Pakete, was kein Allgemeinwissen unter den Angestellten war, sondern das Spezialwissen eines Einzelnen, der nach meinen Stimmübungen aus einem Hinterzimmer kroch. Und warum die ständigen Umleitungen? „Weil so viele Leute ihre Sendungen zur Packstation schicken, da kommen wir gar nicht nach!“ Mit anderen Worten: Die alte Taktik, überdimensionierten Werbedruck zu erzeugen für einen unterdimensionierten Service, der das noch gar nicht verkraften kann — um damit Konkurrenten unter Druck zu setzen und Kunden präventiv an sich zu binden, die sich dann auf ihren ausgestreckten Mittelfinger setzen können. Die Post, wie ich sie schätze und liebe — noch aus der Zeit, als ich vorsichtig sein mußte, wenn die Schelle ging, weil ich so lokal empörende „nicht zugelassene“ Dinge wie einen Akustikkoppler (es gab keine zugelassenen) an meinen Atari oder einen Anrufbeantworter (es gab ein zugelassenes Schrottmodell mit vergoldetem Preisschild von der Post) ans Telephon angeschlossen hatte. Nebenbei, warum nochmal genau wurde dieses Jahr das Postmonopol für Briefsendungen nicht aufgehoben wie geplant? Well, up yours.

25.5. Wochenend-Link-Jahrmarkt!
Satire: Vorverpixelte Kleidung für Reality-TV-Shows von David Friedman auf Ironic Sans (It seemed like a good idea on paper)!
Internet-Kultur: Absolut cooles Nerd-Rock-Musikvideo “Pork and Beans”, das eine schier unglaubliche Fülle von Internet-Memen [WP] sampled, modifiziert und einbindet.
Paläontologie: 150 Millionen Jahre alte Saurierspuren im Yemen: BBC, Scientific Blogging.
Design: Die Skeleton-Bar im Museum HR Giger in Gruyère, Schweiz; Design von H. R. Giger [WP].
Mathematik: Okay, nicht für alle ;-) ... aber hier sind einige wirklich niedliche Mathematik-Cartoons von Mighty Wombat, Not From Concentrate und (natürlich) XKCD.

Fans von Hitchhiker’s Guide Through the Galaxy, nicht vergessen: heute ist Towel Day!

Nostalgiebeschau (DVD): The Professionals (OV), UK 1977 [IM; WP]; Stakeout (1.12).

The Ascent of Man (OV), BBC 1973 [BBC Factual Programmes; WP] von Jacob Bronowski [WP], Folge 5: The Starry Messenger (via Torrent/AVI; endlich angekommen). Diese Serie ist so gut, daß der immense Qualitätsabbau insbesondere im Bereich Wissenschaft bei der BBC in den letzten Jahren umso mehr deprimiert. Die Begleittexte zu den letztjährigen zwar im Kino ausgestrahlten, aber im Vergleich zu früheren Sendungen mediokren BBC-Tierdokus zum Beispiel waren im Original bereits so schreiend schlecht, daß meine englischen Bekannten zu meinem Versuch, eine Vorstellung in Originalsprache zu finden, bloß meinten: “Don’t bother”.

Und wo ich schon mal dabei bin ... Infrarot-Spender (zum Zweck des Creme-Dusche-Spendens), den ich mir mal im Höhenrausch bei Tchibo gekauft hatte, erfolgreich im Bad montiert. Hurra! Ich hasse es, zwischen Kacheln zu bohren. Und zur Belohnung gibt’s wieder einen leckeren Mehrfrucht-Drink (Orangen, Grapefruit, Banane, Honig, Vanillezucker) aus meinem Mixer, während Gran Tourismo [RYM; AM] von den Cardigans läuft. :-)

Wenige Monate und 20 Metall-Hohlraumdübel später: Voilà! Meine Küchenregale.

Nicht zu vergessen die programmierbaren Snooze- und Weckfunktionen. Mit SomaFM Groove Salad [WP] aus der Hifi-Anlage geweckt zu werden: How cool is that! :-) (Als Playlist gibt es übrigens einen Twitter-Feed.)

Mein Sonos-System mit wilden Epochenwechseln eingeweihtR U Still Down? (Remember Me) [RYM; AM] von 2pac; die Cellosonate Nr.1 es-moll von Debussy (als WAV-Datei), gespielt von meinem Tamino-Freund Michael Schlechtriem und Peter Bortfeldt am Piano; und meine über alles geliebte Triple Collection [RYM] von Shlomo Artzi.

Hifi-Umbauten Teil 3: Wo ich schon mal dabei bin ... Hab mich endlich aufgerafft und einen alten Scart-Verteiler aus meinem Elektronik-Lager im Keller gezupft und verkabelt, damit ich zwischen DVD und Video auf Knopfdruck wechseln kann, ohne an meinem TV jedesmal die Stecker wechseln zu müssen. (Audio geht via diskreter Cinch-Kabel zur Anlage, nicht via Scart.)

Hifi-Umbauten Teil 2: Habe jetzt mein neues Sonos-System intalliert! Im April hatte ich schon ein NAS (= Network Attached Storage) [WP] eingerichtet, ein Maxtor Shared Storage II 1 TB. Heute habe ich dazu passend das Sonos ZP-80/CR-100-System verkabelt, installiert und konfiguriert. Wie sagte Calvin in einem meiner geliebten Calvin-and-Hobbes-Strips [WP], als er eine verschlüsselte Botschaft erhielt: “This is so cool I have to go to the bathroom!” LOL! Meine Pop/Rock/Rap-CDs hatte ich bereits alle als 256kbps Ogg Vorbis gerippt vorliegen für meine mobile Jukebox; diese Daten konnte ich einfach so aufs NAS schaufeln und die CDs alle in den Keller verbannen. Meine Klassik-CDs werde ich jetzt nach und nach mittels Exact Audio Copy zu Lossless-FLACs fürs NAS rippen und ebenfalls einkellern. Der Sonos ZP-80 ist via Ethernet mit meinem Netzwerk verbunden und via Cinch mit meinem Verstärker, der wiederum die beiden Boxenpaare im Medien-/Schlaf-/Lesezimmer und im Arbeits-/Aufenthalts-/Computerzimmer speist. Den Sonos ZP-80 bediene ich übers Ethernet-Netzwerk mit regulärer Desktop-Software (Windows und Mac; Linux leider nur via VM) und/oder mit dem völlig unabhängigen CR-100 Controller, der wiederum mit dem ZP-80 über ein Wireless-Netzwerk verbunden ist. Klingt alles komplizierter, als es ist — und das Ergebnis ist einfach phantastisch. Es ist so, als hätte ich mit zwei Stunden Arbeit meine ganze Wohnung in eine iRiver Jukebox oder einen iPod verwandelt! Und das Sonos-System kann natürlich Cover anzeigen, Playlisten spielen, Internetradio anzapfen, Musikdienste abonnieren ... willkommen im 21. Jahrhundert! Natürlich bin ich immer noch ein großer Fan von Vinyl, und dafür stehe ich auch gerne alle 20 Minuten auf, gehe ins andere Zimmer und wechsle die Platte. Aber diese (audiophil minderwertigen) CDs? Die konnte ich noch nie leiden, und ich hab mich auch noch nie als Disc-Jockey vestanden. Good Riddance! (And, come to think of it, I might just have to go to the bathroom right now :-))

Endlich meine in den letzten zwei Monaten aufgelaufenen c’t- [WP] und iX-Ausgaben [WP] gelesen, und das hat länger gedauert, als ich dachte. Auf der einen Seite waren in den letzten iX-Ausgaben relativ wenig Artikel von der Sorte, die mir traditionell zu hoch sind (bei denen ich mit etwas Disziplin mein Versprechen an mich selbst einhalten kann, das ich mir damals vor dem Abonnieren der iX als Bedingung stellte: Lies nur, was Du auch verstehst!). Auf der anderen Seite hat die c’t sich in den letzten Ausgaben offenbar wieder darauf besonnen, daß es sich um ein Magazin zur Computertechnik handelt, und nicht um ein Magazin für HD-Fernseher und Digitalkameras — Artikel, die ich mit Vergnügen ignorierte. Und zu all dem vielen Lesen habe ich mir heute meinen neuen & verbesserten Erdbeer-Buttermilch-Shake 2.0 gemacht. Mmmm.

The Ascent of Man (OV), BBC 1973 [BBC Factual Programmes; WP] von Jacob Bronowski [WP], Folge 6: The Majestic Clockwork und Folge 7: The Drive for Power (via Torrent/AVI). Folge 5 mußte ich zurückstellen, weil der Torrent-Stream nicht in die Gänge kommt. Die Serie wird von Folge zu Folge faszinierender; sobald ich das nächste Mal in England bin, gehört die DVD-Box mir.

Eigentlich wollte ich mich heute etwas intensiver auf polyamory.org herumtreiben, um einen Poly Ho!-Eintrag zu schreiben, aber der Server dort hat momentan irgendwie keine Lust, http-Anfragen zu beantworten. („Unten“ ist der Server nicht: Pings kommen glatt durch und downforeveryoneorjustme? ebenfalls.
ADDENDUM: Nun geht’s wieder, aber jetzt bin ich zu müde. Morgen, halt.

Emily von The Planetary Society Weblog ist gerade Online gegangen auf Ustream-Video-Chat (live von den Jet Propulsory Labs aus) und beantwortet Fragen zur Phoenix-Mission. (Und dazu habe ich mir gerade einen leckeren Erdbeer-Buttermilch-Shake gemacht.)
ADDENDUM: Leider bereits vorbei. War nett, aber vor allem gut als Test: Wenn ihre Verbindung am Sonntag auch so problemlos ist, wird die tatsächliche Landung wie Kino 1. Reihe.

Richard in a Nutshell: Phantastischer einstündiger Vortrag plus Q&A (leider nur Audio; rechts nach unten scrollen) von Richard Dawkins [WP] im Rahmen von Beyond, dem “Center for Fundamental Concepts in Science” der Arizona State University. Die mp3-Datei am besten erst herunterladen; als Stream riß es bei mir irgendwann ab. Die “The Courtier’s Reply”-Parodie von PZ Myers, die Richard im Frage/Antwort-Abschnitt erwähnt, findet sich hier auf Pharyngula. Nebenbei, der Vortrag wird eingeführt von Paul Davies [WP], den ich (trotz Templeton-Preis, grrr) sehr schätze, und dessen kürzlich begonnenes Shadowlife-Forschungsprojekt ich absolut faszinierend finde: Das Aufspüren versteckter Reste von Mikroorganismen, die vielleicht separat auf der Erde entstanden (nicht außerirdisch!) und mit „unserer“ Lebensform nicht verwandt sind.

Was ist es eigentlich, was bei Männern so schonungslos schiefläuft? Ist es das „Mann-Sein“ als solches? Bei Recherchen zu einem ganz anderen Thema stieß ich auf zwei Videos, die HomeFront Calgary in Zusammenarbeit mit Ogilvy & Mather [WP] und anderen Sponsoren gedreht hat zum Thema „häusliche Gewalt“, was sich als Eintritt erwies zu aggregierenden Höllenkreisen — frei nach Dantes Commedia [WP] (oder de Sades Les 120 journées de Sodome [WP], das ich unvorsichtigerweise in meiner Gymnasialzeit las). Die beiden Videos sind für „normales“ TV-Publikum sicherlich schockierend, tun aber genau das, was sie tun sollen: Sie bringen die üblicherweise verdeckte häusliche Gewalt in den öffentlichen Raum und parallel dazu das Thema als „verdrängtes Thema“ ins Bewußtsein. Ich persönlich finde die Clips hervorragend; ihr findet sie auf youtube hier (Restaurant) und hier (Büro).
Der erste Höllenkreis sind natürlich die youtube-Kommentare (“That should teach that bitch to be more careful next time...”, “absolutely”, “Hahahaahahaaa!!”; “you wouldn’t get away with it here (‘it’ refering to spilling the coffee) you shouldn’t get away with it at home.”; “I bet he only beat her so he didn’t have to leave the poor gal a tip. Altho she was reckless with that coffee, she just needed a little motivation and he provided it.”) — nicht weiter verwunderlich, denn speziell die Kommentare auf youtube haben sich den weltweiten Ruf erworben, gigantischer Stupidität noch auf die Schultern zu steigen. Der nächste Höllenkreis sind die Begleitkommentare einiger jener, die die Videos auf youtube hochgeladen haben: “hilarious commercial (Category: Comedy)”; “[...] They are hilarious, and I hope you enjoy them as much as I do. (Category: Comedy; Tags: funny)”. Als nächstes haben wir dann das Television Bureau of Canada [TVB.ca], das die Ausstrahlung im kanadischen Fernsehen im Rahmen einer Awareness-Kampagne verhinderte mit dem Argument, sie seien „zu drastisch/explizit“ (“too graphic”) und würden damit gegen die “Telecaster Guidelines” verstoßen. Aber das waren erst die Vorhöllen: Am enthusiastischen gefeiert wurde das Quasi-Ausstrahlungsverbot von Walter Schneider und seiner fathersforlife.org; der in Deutschland geborene und nach Kanada ausgewanderte Schneider ist seit den Usenet-Zeiten bekannt für die pathologische Verzerrung von Sozial- und Gerichtsstatistiken und dem Zitieren von Crackpot-Studien Gleichgesinnter, um mit seinen Tiraden gegen alleinerziehende Frauen, Feminismus, Schwule, Lesben, Abtreibung und die üblichen Verdächtigen seine These zu propagieren, daß Kindesmißhandlung überwältigend von alleinstehenden Frauen verübt wird und Männer von den „Feminazis“ als Sündenböcke mißbraucht werden auf dem Weg zur feministischen Weltherrschaft. Nein, ich übertreibe nicht: Wessen Magen robust genug ist, um Schneiders Seite aufzusuchen, sollte nicht verabsäumen, links weiter unten auf das Cover “Head of the Medusa” zu klicken. Und dort, falls sich jemand nicht auf Anhieb wiederfinden sollte, ist der Absatz “And it ain’t just feminism, folks!” unterhalb des “United-Nations”-Bildes zu empfehlen. Und der Begriff „Feminazis“? Der wurde popularisiert von Mainstream-Neocon Rush Limbaugh [WP], einem unermüdlichen Promoter für die Republikaner seit den Reagan-Zeiten. Hier ein paar von Limbaughs Juwelen: “Feminism was established so as to allow unattractive women easier access to the mainstream of society”; “[...] feminazis [are radical feminists] to whom the most important thing in life is ensuring that as many abortions as possible occur”; “[...] who are obsessed with perpetuating a modern-day holocaust: abortion”. Was mich zu meiner Ursprungsfrage zurückbringt: Gibt es noch andere Faktoren, oder reicht allein die Existenz des Y-Chromosoms? Ann Coulter [WP], Limbaughs Mainstream-Neocon-Pendant auf Frauenseite, sagte mal in einem Interview auf Fox News’ “The O'Reilly Factor” [WP], “I’m more man than any liberal”. Besser hätte sie es nicht ausdrücken können — in jeder Hinsicht.

Oh noes! Hab gerade zwei Ibuprofen einwerfen müssen nach den ersten Regungen einer Migräne — vermutlich aus Solidarität mit meinen gestrig niedergekämpften Kopfschmerzen.

Jammer und Wehklagen! Von etwa 8 Uhr früh bis zwei Uhr mittags habe ich zwischen Bad und Schlafzimmer meiner Ex-Freundin eine Rinne getreten, während sich in meinem Kopf und meinem Magen apokalyptische Dinge abspielten. Und nein, ich hab fünf Bier getrunken, keine fünf Fässer! Ähnliches ist mir in den letzten 15 Jahren etwa 8–10 Mal passiert, mal mit viel Alkohol, mal mit wenig, mal mit diesem Alkohol, mal mit jenem, mal mit viel Essen, mal mit wenig — mit anderen Worten, ohne statistisch signifikante Begleitumstände; nur Alkohol als solches war stets verwickelt. Bin nie dahintergekommen, was das ist, und auch Ärzte, wenn sich die Gelegenheit zum Fragen ergab, hatten keine weiterführende Idee. Aber meine nette Nachbarin hatte heute ein neue Theorie: Gerade alterierende Übelkeit und Kopfschmerzen könnten auf eine Art Darmgrippe hinweisen. Nicht schlecht: Eine „echte“ Darmgrippe habe ich seit bestimmt zwanzig Jahren nicht gehabt, weil mein Immunsystem offenbar immer damit klarkommt — aber wenn gerade eine latente Darmgrippe bekämpft wird, könnte Alkohol, selbst in kleinen Mengen, vielleicht das Zünglein an der Waage spielen ... keine schlechte Theorie.

Geburtstagsparty bei meiner netten Ex-Freundin, mit der damals mein erster Polyversuch scheiterte. „Unser“ Versuch läßt sich das nicht nennen; von allen Menschen, die ich kenne, ist sie für Polyamorie wahrscheinlich am ungeeignetsten, und ich bewundere es immer noch, daß sie sich auf das Experiment überhaupt eingelassen hat. Cheers! :-)

Längst fällige Hifi-Umbauten: Zum Glück sind Hifi-Komponenten Computern ähnlicher als, sagen wir, Regalen, die seit Monaten in der Küche angebracht werden wollen. Der rechte Phono-Kanal meines guten alten Onkyo A-8830 Verstärkers hat in letzter Zeit gerne längere Kaffeepausen gemacht, und heute habe ich ihn auseinandergenommen und ihm die komplette Elektronik-Wellness-Behandlung verpaßt von Preßluft bis Kontaktereinigung. Und da ich zu diesem Zweck in meine monströsen Zweizimmer-Verkabelungen eingreifen mußte, habe ich nun auch die Wald-und-Wiesen-Kabel für das Boxenpaar im Medien-/Schlaf-/Lesezimmer durch ordentliche Black & White LS-602 ersetzt, die ich vor zwei Monaten schon bei eBay ersteigert hatte. Nicht nur kann ich nun endlich kann meine brandneuen, kürzlich erworbenen Platten hören (Horses, Blood on the Tracks); die (eher rock-pop-lastigen) Boxen im Medien-etc.-Zimmer klingen wie nie zuvor. Ich bin kein Hifi-Voodooist, aber der Unterschied ist unüberhörbar.

Erstgesehen (DVD): The Pact (OmU), AU 2002 [IM], mit Sigrid Thornton [WP] und Robert Mammone [WP] (“AK” in The Matrix: Reloaded und Revolutions). Netter kleiner und zuweilen recht böser australischer Thriller mit unverdient unebenem Drehbuch; erinnert vom Motif her ein bißchen an The Hitcher [WP], aber mit Hintergrundstory und Motiv. (Nicht mißverstehen: Gerade das Fehlen von Hintergrundstory und Motiv machte The Hitcher damals zu einem außergewöhnlich beunruhigenden Film.) Leider erwischte ich nach meinen obligatorischen Checks [OFDb; Schnittberichte] von The Pact dann doch die falsche Leihversion — eine qualitativ absolut minderwertige englische Tonspur mit deutschen Zwangsuntertiteln. Das sind die Gründe, warum ich DVDs zum Kaufen grundsätzlich importiere und in der kulturellen Bananenrepublik Deutschland gefertigte mir höchstens leihe: Wenn sie nicht sowieso nach Teutonenart geschnitten und verstümmelt sind, haben sie bei englischen Filmen Zwangsuntertitel, bei anderssprachigen Filmen wie Japanisch, Koreanisch, Italienisch etc. zwar eine O-Ton-Spur, aber gar keine Untertitel, oder die O-Ton-Spur fehlt sowieso und wenn nicht die, dann irgendwelche Extras oder alternativ wurde irgendwas am Menü- oder Kapitel-Authoring versaut.

Buch-Neuerwerbung: Bloody Sunrise [LT] von Mickey Spillane [WP], aus den USA nach diversen postalischen Wirrungen — in einer gut erhaltenen Paperback-Erstausgabe von 1965, woot. Der zweite Band der Tiger-Mann-Serie, der mir noch fehlte. Okay, Spillane ist Schund — aber gut geschriebener Schund. Ich kam mit Spillane in Berührung, als mir meine ersten Lektionen in Genre-Stilistik beigebracht wurden, und später durch eine akademische Arbeit über die Stadt im klassischen amerikanischen Kriminalroman (Chandler/Los Angeles, Hammett/San Francisco, Spillane/New York). Also Sentimentalität, gewissermaßen. Aber nicht nur das: Spillanes Auffassung vom Schreiben war meiner eigenen nicht unähnlich, er bezeichnete sich (wie ich) zum Beispiel nie als “Author” sondern stets als “Writer”. Andere denkwürde Aussprüche von ihm waren: “[my books] are the chewing gum of American literature”; “My work may be garbage but it's good garbage”; “Inspiration is an empty bank account”; “Authors want their names down in history; I want to keep the smoke coming out of the chimney”; oder, einer meiner Favoriten, “Those big-shot writers could never dig the fact that there are more salted peanuts consumed than caviar... If the public likes you, you’re good”. Und besonders schön fand ich auch immmer folgenden: “Nobody reads a mystery to get to the middle. They read it to get to the end. If it’s a letdown, they won’t buy anymore. The first page sells that book. The last page sells your next book.” Genau. LOL!

Lesebeginn: Revelation Space [LT; AM; WP] von Alastair Reynolds [WP]. Hatte ich vor Jahren schon mal angefangen, dann aber wegen des Leseaufkommens für meine Doktorarbeit zurückgestellt; diesmal will ich mir auch gleich den gesamten Zyklus [WP] geben. Apropos: Der vierte und letzte Teil des Otherland-Zyklus [LT; WP] wartet auch immer noch darauf, gelesen zu werden *seufz* ... aber da ich die ersten drei Teile jeweils in unseren in den letzten Jahren eher seltenen, aber schönen Urlauben las, soll dies beim vierten auch so sein.

18.5. Wochenend-Link-Jahrmarkt!
Biologie I: Berglöwen und Berglöwen-Babys in der Gegend um Boulder, Colorado: Gefährlich und sehr, sehr niedlich!
Computertechnik: Die perfekte Verwendung für defekte Festplatten ...
Soziologie: Wirf nicht mit Büroklammern nach Deinen Kollegen ...
Raumfahrt: Nettes Video (mit Untertiteln) zur geplanten Phoenix-Marssonde von Jet Propulsion Labs.
Biologie II: Dafür lohnt es sich, den Flash-Player aufzufrischen (wenn’s meckert): Absolut atemberaubende Photogallerie von Meerschnecken (Nacktkiemer) auf National Geographic.

Leseschluß: The Trouble With Physics: The Rise of String Theory, The Fall of a Science, and What Comes Next [LT; AM] von Lee Smolin [WP] zu Ende gelesen und eine längliche Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Unreal Tournament, Session 2: Aha, es wird wieder (*evil laughter*) :-) ! Neulich habe ich gelesen, nebenbei, daß bei der GES Bio Rifle (unter Gamern auch Goo Gun, Goop Gun oder Snod Gun genannt), das “GES” als Abkürzung steht für “Green Exploding Shit” — was, wie ich gerade sehe, auf Beyond Unreal mittlerweile offiziell ist, *kicher*. Nicht offiziell aus nachvollziehbaren Gründen, denen ich mich hier und jetzt auch anschließe, ist allerdings die Bedeutung des Akronyms “ASMD” bei meiner Leib- und Magenwaffe, der Shock Rifle ... *doppelkicher*. Tip: Ein nicht jugendfreies amerikanisches Idiom, das eine erfolgreiche “Combo” (im Sinne einer Schlagkombination o. ä.) additiv kommentiert. Die Idee zum Combo-Modus der Shock Rifle (und ebenso zur Abkürzung ASMD) kam Game-Designer Cliff Bleszinski nach Eigenaussage in einem Interview übrigens bei der bekannten und beliebten Szene aus John Woos [WP] erster „Fingerübung“ in Hollywood, Hard Target [IM; WP], in der ein Benzinfaß mitten im Flug durch einen Schuß aus einer Schrotflinte zur Explosion gebracht wird. (Nonsens-Physik, aber prima Effekt.)

Erstgesehen (DVD): The Butterfly Effect (OV), USA 2004 [IM; WP], mit Ashton Kutcher [WP] und Amy Smart [WP]. Ich hatte vorher keine Ahnung, worum’s ging, und war sehr dankbar, daß der Film nicht genug mit Chaostheorie zu hat, um die üblichen Mißverständnisse zu kolportieren. Nicht schlecht für einen Time-Travel-Thriller, und innerhalb der Filmlogik nur ein derber Ausreißer (die für andere „plötzlich“ auftauchenden Stigmata). Bei der Filmlogik selbst bin ich mir noch nicht ganz schlüssig über die Diskrepanz zwischen der Veränderlichkeit der Vergangenheit auf der einen Seite und der von Anfang an existierenden “Blackouts” an den späteren Interventionsstellen — da werden die logischen Wasser zwar etwas trübe, aber zugunsten der Erzähldramaturgie, was okay ist. Der Kino-Schluß gefiel mir am besten, weil er recht gut die Balance hält zwischen den dramatisch depressiven und den eher flippig skurrilen Elementen des Films; der “Director’s Cut”-Schluß ist nicht schlecht, keinesfalls, aber für diese Art von Film zu harsch. Im übrigen würde ich mit dessen Aussage auch nicht unbedingt übereinstimmen: Zumeist wird ja alles nicht schlimmer allein durch den nachträglichen Eingriff, sondern den unüberlegten nachträglichen Eingriff (was aber wiederum glaubwürdig genug zum Hauptcharakter paßt, um nicht zum Idiot Plot zu degenerieren).

Nostalgiebeschau (DVD): The Professionals (OV), UK 1977 [IM; WP]; When The Heat Cools Off (1.11).

Ausgedehnte Kopfpflege im Rahmen des Wetterwechsel.

Erstgesehen (DVD): The Box (OV), USA 2003 [IM], mit James Russo [WP] und Theresa Russell [WP]. Russo und Russell sind beides tolle Schauspieler/innen und der Film als solcher ist auch nicht schlecht gemacht. Aber Story und Skript dieses Noir-Thrillers (Erstversuch von James Russo) taugen nichts. Die Story ist absolut innovations- und überraschungsfrei und das Skript verzettelt sich vollständig — im großen (erst nach zwei Dritteln des Film wird allmählich das Grundmotiv sichtbar, das dann aber so vertraut ist, daß es im besten Fall ein Augenrollen hervorruft) wie im kleinen (die Szenenabfolge zum Beispiel zwingt die Hauptcharaktere, unentwegt zwischen zwei Orten hin und herzufahren). Arrgh. Der Soundtrack ist ganz nett, erinnert hier und da entfernt an tomandandy [WP].

Nostalgiebeschau (DVD): The Professionals (OV), UK 1977 [IM; WP]; Look After Annie (1.10).

Leseschluß: Learning to Read Midrash [LT; AM] von Simi Peters zu Ende gelesen und Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Fachbuch-Neuerwerbung: Writing Science Fiction & Fantasy: 20 Dynamic Essays by the Field’s Top Professionals [LT; AM] von den Herausgebern/Lektoren von Analog [WP] und Isaac Asimov’s Science Fiction [WP].

Und gleich noch ein netter TIME Magazine Artikel, dieser zum Tod von Robert Rauschenberg. Der gestrige berufsselbstgefällige Spiegel-Online-Nachruf von Marc Pietzke war dagegen so richtig zum Davonlaufen.

Netter TIME Magazine Artikel zu Speed Racer und Iron Man: Die Fusion mit der Maschine.

Lesebeginn: Iron Kingdom: The Rise and Downfall of Prussia, 1600-1947 [LT; AM] von Christopher Clark [WP].

Robert Rauschenberg [WP] ist gestern gestorben. Gerade vor zwei Einträgen sann ich noch nach über die auslaufende Postmoderne ... Aber vielleicht schwächelt sie nur, denn etwas Neues und auch nur annähernd so Aufregendes sehe ich noch nicht am Horizont. Farewell, Robert Rauschenberg — “Fragments are the only form I trust.” (Donald Barthelme)

Erstgesehen (Kino): Iron Man (OV), USA 2008 [IM; WP] mit Robert Downey, Jr. [WP] nach der gleichnamigen Marvel-Serie [WP]. Hier brauche ich nicht lange zu überlegen: AWE-some. It rocks. Go see it!

Erstgesehen (Kino): Speed Racer (OV), USA 2008 [IM; WP] von den Wachowskis [WP] nach der japanischen Anime-Serie Speed Racer (Mach GoGoGo) von 1967 [IM; WP] (von der ich ein Fan bin). Mit vielen guten Momenten und visuell überwältigend etwa in der Art, wie ich mir einen LSD-Trip vorstelle, vermag der Film mich im Moment noch nicht vollständig zu begeistern. Was er aber vor ein paar Jahren vielleicht auf Anhieb getan hätte — ich habe das Gefühl, daß dieser Film ein bißchen spät dran ist und in die Blütezeit der Postmoderne gehört hätte.

The Ascent of Man (OV), BBC 1973 [BBC Factual Programmes; WP] von Jacob Bronowski [WP], Folge 4: The Music of the Spheres (via Torrent/AVI).

Essay zum Prinzip der „Würde“ vs. das Prinzip der Autonomie: The Stupidity of Dignity von Steve Pinker in The New Republic: A Journal of Politics and the Art. Ich bin bekannterweise kein übergroßer Fan von Pinker [WP], aber wie er in diesem Essay das Konzept der „Würde“ im Zusammenhang mit diesem unsäglichen, für die Bush-Administration maßgeschneidert angefertigten Theocon/Neocon-Bioethikreport auseinandernimmt, findet mein Gefallen.

Virtuelle Spaziergänge durch die 12m lange Bildrolle Kidai Shôran: Vortrefflicher Anblick unseres prosperierenden Zeitalters auf einer genialen interaktiven CD-ROM. Der Kidai Shôran ist ein Kunstwerk aus dem frühen 19. Jahrhundert und zeigt eine bevölkerte Einkaufsstraße in Edo (das heutige Tôkyô) um 1800.

Audioaufzeichnung des Vortrags Evolution: What is “Natural”? von Richard Dawkins für die New Scientist & Greenpeace Science Debates von 2002. Eine Kritik zur klassischen Dichotomie „Natürlichkeit vs. Künstlichkeit“ und die Präsentation einer Dichotomie von kurzsichtiger „Gierigkeit“ natürlicher darwinischer Selektion vs. der evolvierten Möglichkeit einer weitsichtigen anti-darwinischen Ethik der Spezies Mensch.

12.5.Wochenend-Link-Jahrmarkt!
Biologie: Ein Säugetier? Ein Vogel? Ein Reptil? Nein, es ist ... ein Schnabeltier! Neuigkeiten vom anderen Ende des Evolutionsbaums (Reprint aus Nature), dazu ein interessantes Video mit Forscher-Interviews und Hintergrundinformationen.
Geologie: Phantastisches Photo vom Vulkanausbruch in Chile (flickr) und ein Video-Zusammenschnitt mit Luftaufnahmen (youtube).
Raumfahrttechnik: Space Shuttle Discovery: Photostrecke vom Tanktransport bis Lift-Off, dazu von Damaris ein paar hochauflösende Aufnahmen (1600x1071) hier und hier.
Sport: Auch von Damaris dieser prima Tip zum idealen Partnersport: Muddy Buddy Ride & Run! Abwechselnd mit dem Partner Radeln und Rennen und zum Finale ab durch den Schlamm. Hier ein paar Nachher-Photos. LOL!
Film: Fans der finnischen “Star Wreck”-Parodien [WP] dräut ein neues aberwitziges Filmprojekt der Truppe um Samuli Torssonen: Iron Sky! Falls die (sehenswerte) Site nicht erreichbar ist (wie jetzt gerade), hier ist zumindest das Promo-Video auf youtube, das zum Abgefahrensten gehört, was ich seit langem gesehen habe.

Mit einem alten Freund, der seit ewig nicht mehr in Düsseldorf wohnt, durch die Altstadt gezogen vom Schloßturm in der Sonne bis zum Anaconda-Club bei Nacht (Achtung, Musik legt sofort los). Lustige Leute getroffen von der sprichwörtlichen Friseurin-vom-Lande-in-der-großen-Stadt bis zu einem Grüppchen (absolut zivilisierter) Saarbrücker Fußballfans, die aus nicht vollständig erklärbaren Gründen mit vier Kästen Bier, für die sie 220 Euro gezahlt zu haben sich erinnerten, auf der Heinrich-Heine-Allee vor dem Taxistand gestrandet waren.

Nette Geburtstagsparty auf den Rheinwiesen bis in die Nacht, die für mich zur Motto-Party geriet zum Thema „Schule“ ... in den Hauptrollen: Ein intellektuell ausgehungerter gymnasialer Unterstufenschüler, der mich so mit Fragen in Beschlag belegte, daß ich vor lauter Erklärungen zu den entlegensten Themengebieten kaum zum Trinken kam, und der Gastgeberin neue und extrem nette Freundin, welche in ihrer Eigenschaft als Bio/Deutsch-Gymnasiallehrerin die ausgesprochen reizvolle Idee entwickelte, mich zum Thema „kreatives Schreiben“ in ihre Klasse einzuladen.

Krieg und Gewalt: In der 2. Folge von The Ascent of Man, BBC 1973 [BBC Factual Programmes; WP], den ich gestern sah, sprach Jacob Bronowski [WP] davon, daß Krieg als Phänomen nicht ursächlich auf eine „animalische Natur“ des Menschen zurückgehe sondern in der Übergangszeit vom Nomadentum zur Agrarwirtschaft kulturell evolvierte: Krieg als solches sei hochorganisiert und systematisch und genau das Gegenteil von „animalischer Gewalt“. Ein interessanter Gedanke, von dem ich mich vage erinnern kann, ihn vor Ewigkeiten wieder vergessen zu haben. Demnach würde biologisch evolviertes und ererbtes Gewaltverhalten nicht zu Kriegen führen, sondern Krieg als kulturell evolvierte organisierte Gewalt sich biologisch ererbtes Gewaltverhalten zunutze machen.

Erstgesehen (DVD): Hostage (OV), USA 2005 [IM; WP], mit Bruce Willis etc. pp., siehe unten.
ADDENDUM 9.5.: Das Ende ließ mir irgendwie keine Ruhe ... bis ich dahinterkam, was sich da abspielte und eine Kommentar für IMDb schrieb, der eben freigeschaltet wurde.

The Ascent of Man (OV), BBC 1973 [BBC Factual Programmes; WP] von Jacob Bronowski [WP], Folge 3: Hidden Structure (via Torrent/AVI).

Erstgehört (CD): Sämtliche Lieder von Alma-Mahler Werfel [RYM; WP (exzellenter Artikel!)]. “Complete Songs” meint hier die zu Lebzeiten publizierten: es gibt noch zwei weitere posthum veröffentlichte und ein unpubliziertes Lied. Die „Fünf Lieder“ haben viele Schubert-typische Wendungen, bei „Vier Lieder“ kommen impressionistische Elemente hinzu. Die „Fünf Gesänge“ heben dann richtig ab. Eine Schande, daß Mahler seine Frau erst so spät als Komponistin förderte, und daß von ihrem Œvre dank der tausendjährigen deutschen Hölle nur die 1910 veröffentlichten 14 Lieder plus drei wiederentdeckte übrig blieben — eine Hölle, die sie selbst offenbar ideologisch unterstütze.

Endlich wieder gespielt, bis die Maushand müde wird! Nach Monaten der Abstinenz von Computerspielen im allgemeinen und Unreal Tournament im speziellen haben zunächst zwar alle den Boden mit mir gewischt, aber das wird schon wieder. Was mir wirklich fehlt, ist Helly (alias H3lix) — wir haben ewig nicht mehr unsere Xfire gestartet, Server gesucht und bei Capture the Flag, Team Deathmatch oder (2004) Onslaught gemeinsam die Nacht zum Tag gemacht ... wie ich das vermisse, *seufz*! Helly sagt, sie habe eh alles verlernt — na klar. Diese Sorte Understatement kenne ich :-)

Nostalgiebeschau (DVD): The Professionals (OV), UK 1977 [IM; WP]; Close Quarters (1.09).

The Ascent of Man (OV), BBC 1973 [BBC Factual Programmes; WP] von Jacob Bronowski [WP], Folge 2: Harvest of the Seasons (via Torrent/AVI).

Buch-Neuerwerbung: Old Man’s War [LT; AM] von John Scalzi [WP; Johns Blog].

Viertelherziger Textauftrag für ein Computer- und Systemlösungsunternehmen: Es fehlt die Zeit, um mit mir darüber zu reden, wer die Kunden sind, was sie wollen und was sie brauchen. :augenroll:

Erstgesehen (DVD): The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford (OV), USA 2007 [IM; WP] mit Brad Pitt und Casey Affleck; Sam Shepard [WP] und Nick Cave [WP] in Nebenrollen; produziert u. a. von Ridley Scott, Tony Scott und Brad Pitt; und mit einem wunderschönen (Instrumental-)Soundtrack von Nick Cave und Warren Ellis [AM]. Ich wußte nichts über den Film, außer daß Brad Pitt mitspielt und der Film mit 160 Minuten Laufzeit eine recht typische Länge für moderne Western hat. Aber was für Erwartungen ich auch hatte, der Film war anders: wie eine lange, ruhige Spätkomposition von Morton Feldman [WP], in der selbst aufregende Passagen noch im zweifachen Piano sind. Der UK Daily Mirror schrieb: “While well-crafted and beginning and ending well, for the most part it’s like waiting for a tumbleweed to blow across an airless prairie.” Mit anderen Worten: Ein absolut phantastischer Film.

Nostalgiebeschau (DVD): The Professionals (OV), UK 1977 [IM; WP]; And Everest Was Also Conquered (1.08).

The Ascent of Man (OV), BBC 1973 [BBC Factual Programmes; WP] von Jacob Bronowski [WP], Folge 1: Lower Than the Angels (via Torrent/AVI). Auch nach 35 Jahren dramatischen Fortschritts im Bereich der Anthropologie gehört diese Serie, zusammen mit Carl Sagans Cosmos, immer noch zu den besten Wissenschafts-Dokus, die je gedreht wurden. Eine Sache, die konzeptuell auf Anhieb auffällt: Zu der Zeit war der prototypische Mensch und der prototypische menschliche Körper in Dokumentationen stets männlich, in der Tradition von Leonardos Vitruvian Man, was sich in den 80ern allmählich zu ändern begann (siehe als Kontrast zum Beispiel den Vorspann zu den Royal Institution Christmas Lectures von 1991, Growing Up in the Universe [Google Video] (Fans von Hitch-Hiker/Per Anhalter durch die Galaxis sollten nach diesem Vorspann für die vierte Lesung übrigens noch dranbleiben für zwei, drei Minuten ... ;-)).

Erstgesehen (Kino): Before the Devil Knows You’re Dead (OmU), USA 2007 [IM; WP] von Sidney Lumet [WP] mit Philip Seymour Hoffman [WP] und Ethan Hawke [WP]. Trotz des “88 % Fresh”-Ratings auf Rotten Tomatoes muß ich sagen, daß der Film seinem Anspruch nicht völlig gerecht wird: Lumet war schon besser. Die schauspielerischen Leistungen sind zwar toll, aber für einen “gritty realism”-Film viel zu dick aufgetragen; die Dialoge überzeugen selten; Kameraführung und Beleuchtung sind zumeist fade und einfallslos. Die verwendete Rashomon-Technik empfand ich als maniriert, weil die Blickwinkel und Parallel-Rückblenden als ledigliches Stilelement weitgehend substanzlos bleiben. Die beste Kritik, die ich gelesen habe, stammt von George Wu, der den Film mit einer Rube-Goldberg-Maschine vergleicht ohne Herz in der Mitte. Große Ausnahme in allen diesen Aspekten (allein dafür lohnt sich der Film): Andys erster Besuch im Hochhausappartement. Wow.

Erstgesehen (Kino): Street Kings (OV), USA 2008 [IM; WP], mit Keanu Reeves und Forest Whitaker sowie Common [WP] und The Game [WP] in Nebenrollen (letzterer hat auch in Waist Deep gespielt, s. u.). Blutiger Korrupte-Cops-Thriller in einer Mischung aus L. A. Confidental [IM; WP] (Romanvorlage dazu stammte von James Ellroy, der für Street Kings das Drehbuch verfaßte) und Dirty Harry [WP]. Die Aussage ist, wie so oft bei solchen Streifen, bedenklich, der Unterhaltungsfaktor hoch und Keanu Reeves, nun ja, Keanu Reeves :-)))

Schon als Kind haben mich Mixer fasziniert, was aber wie viele andere Dinge auch in Vergessenheit geriet. Bis ich von dem Film Enemy of the State [IM], in dem Will Smiths Charakter ebenso vor Gangstern und Behörden davon- wie seinem gestohlenen Mixer hinterherläuft, daran erinnert wurde. Auch das ist schon wieder ein Weilchen her, aber nun ist es endlich so weit: Mit einem Mix aus 3 Orangen, 1 Grapefruit, 1 Banane, Honig, Vanillezucker und zerstoßenem Eis, eingenommen aus einem Halbliter-Weizenbierglas auf meinem Balkon in der Sonne, fand heute mit meinem frisch eingeweihten Morphy Richards Smooth eine viel zu lange mixerlose Ära ihr verdientes Ende. Cheers.

Meine martialisch beworbenen Handgelenkschoner für Liegestütze kann ich nun endlich in Betrieb nehmen! (SEAL-Platoon-Martial-Arts-Blabla beiseite, meine leider recht empfindlichen Handgelenke sind diesem Produkt infinit dankbar). Problem war bloß, als UPS letzte Woche damit auffällig kurz angebunden anrückte, daß das Paket etwa wie toter Fisch stank und der Inhalt nach fünf toten Fischen. Schuld waren die rutschfesten Gummiunterlagen, die auf dem Weg aus den USA via eBay wohl starker Hitze ausgesetzt waren mit fatalen, sogar essigbadresistenten Folgen ... rabiat ersetzt durch krude rundskalpellierte und sekundenverklebte Mouse-Pads der Billigstmarke „Maustod“ lassen sich die Teile nun endlich auch ohne ABC-Schutzmaske betreiben. Hierhin wird’s aber noch dauern *hüstel* ...

Erstgesehen (DVD): Hostage (OV), USA 2005 [IM; WP] mit Bruce Willis. Vorspann-Design (Opening Credits) vom Feinsten. Drehbuch bedient sich an vielen Genre-Konventionen (kenne die Romanvorlage allerdings nicht), tut der Spannung aber keinen Abbruch. Effekte orientieren sich spürbar oft (nicht nur hinsichtlich Lüftungsschächte) an Effekten aus der Alien-Tetralogie , auch nicht zum Nachteil. Gelegentlich trägt die Bildsymbolik viel zu stark auf, und die Musik setzt Akzente mit dem Vorschlaghammer. Nettes Popcorn-Kino: Die Kritiken auf Rotten Tomatoes (nimmt die ermüdende Repetition selbstgefälliger Bequemst-Wortspiele dort zu oder meine Bullshit-Toleranz ab?) verwechseln den Streifen offenbar mit einem Doku-Drama und produzieren entlang dieses mißratenen Maßstabs selbst mehr ausgetretene Klischees pro Absatz als das Drehbuch pro Akt.

Erstgesehen (DVD): Waist Deep (OV), USA 2006 [IM; WP], mit Black-Ty [WP] and Meagan Good [WP]. Starker Einstieg, drehbuchmäßig unterernährt in der Mitte, mäßiger Showdown und kitschiges Ende. Trotzdem nettes Popcorn-Kino, insbesondere wegen des erstklassigen Hip-Hop-Soundtracks [AM], den ich mir zwecks Hinzufügens zur Lebenstonspur auf meiner Ogg-Vorbis-Jukebox bei Gelegenheit wohl bestellen muß. Uh, ups, schon passiert! Mein Amazon-Finger ist zu nervös, wirklich.

Erstgehört (CD): 2. Symphonie „Illuminatio in Tenebris“, Homage to Van Gogh, Leonardo-Fragment und Time Frozen [RYM; JPC] von Gloria Coates [WP; Coates’ Website]. Sehr formstreng, sehr düster und sehr genial. Osteuropäisch-avantgardistische Einflüsse, speziell bei den verwendeten Skalen, barocke Durchführungen. Fett, fett, fett. Meine Musik.

4.5. Wochenend-Link-Jahrmarkt!
Astronomie: NASA Astronomy Picture of the Day Star Forming Region NGC 3582 vom 28.4. (Bild anklicken zum Vergrößern).
Kochen & Backen: Warum Schokolade sich oft nicht verhält wie wir wollen — und was sich praktisch dagegen tun läßt! Juliannes The Physics of Chocolate auf Cosmic Variance.
Werbung: Werbevideo im Stil von NHKs Pitagora Suitchi [WP] für das Clustarack-Ordnungssystem (Video legt sofort los!) für Druckereien; dazu auch ein Making-Of-Video.
Cyberpunk: Wo sonst als in Japan gibt es das zur Zeit am weitesten entwickelte Exoskelett-System? Und wie sollte die Entwicklerfirma anders heißen als Cyberdyne? Und wie sollte der Name des Exoskelett-System, Robot Suit Hybrid Assistive Limb, anders abgekürzt werden als HAL? — LOL! Aberglaube und Quack: Morta Della, die köstliche Parodie (aus deutschen Landen) auf Uri Geller, gewinnt internationale Berühmheit.

Leseschluß: Atheist Manifesto: The Case Against Christianity, Judaism, and Islam [LT; AM] von Michel Onfray [WP]. Nicht erst heute zu Ende gelesen, aber endlich dazu gekommen, eine Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) zu verfassen.

Erstgesehen (DVD): Gangster No.1 (OV), UK 2000 [IM; WP] mit Malcolm McDowell [WP] und Paul Bettany [WP]. Unngh! Was mich am britischen Kino stets fasziniert ist die Fähigkeit, tragfähige Filme ohne einen einzigen positiven Charakter oder eine einzige Identifikationsfigur zu drehen. Gelegentlich entsteht der Eindruck, England sei irgendwann in den 80ern unbemerkt umgebaut worden in ein gigantisches Versuchslabor für modernen Sozialdarwinismus [WP], womit auch die in England mittlerweile flächendeckende Überwachung einen wahrnehmbaren Sinn erhielte.

Webvortrag auf TED What really goes on at the Large Hadron Collider — ein informativer, witziger und allgemeinverständlicher Vortrag von Professor Brian Cox [WP], den ich, nebenbei, ganz außerordentlich niedlich finde (den Vortrag und den Professor). Noch ein bißchen mehr von Brian Cox im Rahmen eines Video aus dem inneren des LHC gibt es auf Phil Plaits “Bad Astronomy Blog”.
ADDENDUM 2.5.: Und um das ganze abzurunden, hat Phil nun noch auf ein mit viel Liebe gemachtes animiertes Video im Star-Wars-Stil zum LHC ATLAS Detector verlinkt. Woot. Was immer im LHC passieren wird, sobald es losgeht — es wird in den kommenden Jahren dramatisch unser Weltbild verändern und die Technik, die uns umgibt. Science. It works, bitches. [XKCD]

April

Webvortrag auf TED What really goes on at the Large Hadron Collider — ein informativer, witziger und allgemeinverständlicher Vortrag von Professor Brian Cox [WP], den ich, nebenbei, ganz außerordentlich niedlich finde (den Vortrag und den Professor). Noch ein bißchen mehr von Brian Cox im Rahmen eines Video aus dem inneren des LHC gibt es auf Phil Plaits “Bad Astronomy Blog”.

Erstgesehen (DVD): Debiruman (Devilman/OmU), Japan 2004 [IM; WP], basierend auf dem gleichnamigen Manga [WP] von Gô Nagai. Nicht wirklich ein guter Film, aber was wie totaler Trash beginnt, entwickelt sich zu einer apokalyptischen Parabel auf Gewalt gegen Schwächere, Paranoia, Massenhysterie und den kollektiven Drang, alles zu töten, was anders ist. Filmisch aber leider weitgehend unterirdisch.

Den arthritischen 800er Duron meiner netten Nachbarin zum 875sten Mal wiederbelebt. Läuft unter Windows 2000 wegen eines Gründerzeit-Faxkombis ohne XP-Treiber und braucht knapp unter acht Jahre, um hochzufahren. Hat zwei CD-Laufwerke, von denen auch das nicht defekte wenig hilfreich ist zum Starten meiner Diagnose-DVD.

Toller Webvortrag Gin, Television, and Social Surplus (und die Suche nach der Maus) von Clay Shirkey [WP] zum interaktiven Web auf Blip-TV. Dazu gibt es auch eine Niederschrift.

Mac-Software-Aktionsbundle von MacUpdate Promo gekauft — für $64.99! Preis ist noch bis morgen gültig, dann gilt wieder der reguläre Bündelpreis von $474.72. Bin besonders gespannt auf StoryMill, eine neue kreative Schreibsoftware. Meine altgedienten Dramatica Pro und StoryView sind brauchbar, aber häßlich.

Erstgehört (CD): 1. und 4. Symphonie [RYM] von Ernst Toch [WP]. Spätromantik, Moderne, ein bißchen Impressionismus und zwischendurch klingt’s auch nach Filmmusik, was nicht verwundert, denn die hat Toch auch geschrieben (nicht unähnlich Korngold [WP]. Der Mega-Knaller im Beilagentext zur CD von Constanze Stratz zur Frage, warum Toch der 1. Symphonie ein Luther-Zitat vorangestellt hat (Und wenn die Welt voll Teufel wär ...): Das verwundert sie, da Luther doch „eine gewissen Skepsis gegenüber dem Judentum nachgesagt wird“. Ja, klar ... in etwa so, wie den Taliban eine gewisse Skepsis gegenüber dem Feminismus nachgesagt wird. Wenig Erbauliches, aber umso Informativeres findet sich hier als Faksimile.

Erstgesehen (DVD): Saat po long (Kill Zone/OmU), Hong Kong 2005 [IM; WP]. Schmerzhaft düsteres und deprimierendes Polizei-Drama — mit exzellenten Martial-Arts-Einlagen — von Wilson Yip [WP] , im Stil von Mou gaan dou (Infernal Affairs) [IM; WP] — letzterer war die Vorlage für Scorseses The Departed [IM; WP].

Erstgehört (CD): Herbert Kegel dirigiert Schönberg, Berg, Webern [RYM; AM]. Mittags die phantastische Aufnahme von Schönbergs Gurre-Liedern [WP; Einführung; Text], nachmittags Moses und Aron, eine meiner Lieblingsopern [WP; Werkanalyse (wieso finde ich keinen vollständigen Text im Netz?!?)]. Abends Bergs Wozzeck [WP; Text], und zum Abschluß Bergs traumhaftes Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“.

Buch-Neuerwerbung: The Attack [LT; AM] von Yasmina Khadra [WP].

Lewis Blacks [WP] grandiosen Stand-Up-Act zum Kreationismus für eine Freundin transkribiert und mit youtube-Link eingestellt.

Mein Freund Thomas hat heute seine Disputation erfolgreich absolviert und ist nun Doktor der Psychologie! Hoffentlich im Juli, aber wahrscheinlich eher im Oktober, ziehe ich dann nach. Mein Doktorvater, der bei ihm fachfremder Pflichtprüfer war, sei ein extrem angenehmer Prüfungspartner, sagte Thomas. Ich hoffe, dies gilt auch für seine Doktormutter dann bei meiner Prüfung, LOL!

Wohnung gewienert und geputzt und Photos fürs Finanzamt gemacht, die mein Arbeitszimmer nicht anerkennen wollen ...

Fachbuch-Neuerwerbung: Time Travel: A Writer’s Guide to the Real Science of Plausible Time Travel [LT; AM] von Paul J. Nahin.

Erstgesehen (DVD): Next (OV), USA 2007 [IM; WP] von Lee Tamahori [WP] mit Nicolas Cage [WP], Julianne Moore [WP] und Jessical Beal [WP]. Popcorn-Movie, Kopfkratz-Drehbuch und Nick Cage hat mal wieder seinen Bad-Hair-Day, aber mir gefiel er trotzdem (der Film und Nick Cage) ... au, nicht schlagen! Lose, hm, sehr lose, äh, also gut ganz extrem lose basierend auf einer Idee von Philip K. Dick [WP], von seiner ’54er Story “The Golden Man” [WP], die damals niemand drucken wollte, weil Mutanten zu der Zeit gutwillig und lieb sein sollten, nicht bedrohlich.

Nostalgiebeschau (DVD): The Professionals (OV), UK 1977 [IM; WP]; The Female Factor (1.07).

Zwei Web-Projekte heute offiziell abgeschlossen, beides Flash-Microsites für eine bekannte englische Automarke (meine Aufgabe waren die XML-Anteile und die technische Aufbereitung und Kommunikation für/mit der Server-Zentrale in England.) Nun unsere Rechnungen, *vorfreu*!

Geburtstagsparty von einer meiner ältesten und besten Freundinnen (nicht Ex-). Alte Bekannte aus meinem 2. Dezennium wiedergetroffen, einschließlich meiner allerersten chaotischen Freundin. War moderat, weil’s mitten in der Woche war — war sogar noch dunkel, als ich nach Hause kam.

Transkript-Gemeinschaftsarbeit für das Video “Beware the Believers” auf richarddawkins.net und Pharyngula (entlang unseres trotz vereinter Kräfte vergeblichen Versuchs, Richard davon zu überzeugen, daß das Video teh awsome ist ...) mit youtube-Link hochgeladen und eingestellt.
ADDENDUM 22.4.: Wie sich herausstellt, ist diese Parodie auf die “New Atheists” — neben Dawkins insbesondere Myers (Evolutionsbiologe), Hitchens (Journalist), Harris (Philosoph und Neurologe), Dennett (Philosoph), Scott (Anthropologin und geschäftsführende Direktorin des National Center for Science Education) — ein von den Machern des Kreationisten-Films Expelled: No Intelligence Allowed [Expelled Aufklärungsseite des NCSE] in Auftrag gegebenes virales (anonymes) Marketing-Video! Das ging aber voll nach hinten los, weil wir alle das Video extrem witzig, intelligent, doppelbödig und subversiv nach allen Seiten fanden, und nachdem die Macher — Michael Edmondson und Matt Chandler — sich heute endlich „geoutet“ haben, werden sie von der “Anti-Creationist-Crowd” auf Pharyngula wie Helden gefeiert (sie plaudern dort auch selbst ein bißchen aus dem Nähkästchen). Mit anderen Worten, da haben die Expelled-Leute genau die falschen beaufragt, hehe ... PZ selbst findet’s auch klasse. Nur Richard, nach wie vor, kann weder mit dem Humor noch mit der Musik das geringste anfangen ...

Erstgesehen (DVD): Zeburâman (Zebraman/OmU), Japan 2007 [IM; WP] ] von Miike Takashi [WP]. Eine (diesmal nicht allzu gewalttätige) traurig-komisch-absurd-lächerlich-dramatische Mischung aus Avantgarde-Kino, Manga-Persilflage, Otaku-Drama und Mars Attacks!-Action. Wer Filme von Miike kennt, kann mir wahrscheinlich folgen. Erklären läßt sich das nicht.

Nostalgiebeschau (DVD): The Professionals (OV), UK 1977 [IM; WP]; Private Madness, Public Danger (1.06).

Lesebeginn: Learning to Read Midrash [LT; AM] von Simi Peters.

Meine brandneuen kabellosen Kopfhörer Philips SBC HD1500U (Basisstation und Kopfhörer, digital, neu für 157,00 EUR bei eBay) [Philips; Hifi-Forum; Testberichte] installiert, verkabelt, geladen und kreuz- und querprobiert. Phantastisch. Brillantes 5.1 Dolby/DTS mit echtem Raumgefühl, Stille bei Stille, absolut solidem Signal in der ganzen Wohnung und sogar auf dem Balkon. Dagegen sind die AKG Hearos und alle anderen probegehörten Funkköpfhörer Schrott, egal ob analog oder digital. Die Signalaufbereitung findet in der Basisstation statt, an der sich zusätzlich zwei Anschlüsse für kabelgebundene Kopfhörer befinden: Einstöpseln und abheben für den Heimkinoabend zu zweit! Oder zu dritt: Das will bei Polys ja bedacht sein. Und da die Kopfhörer „halboffen“ sind, kann ich trotz Saallautstärke noch Hellys Kommentare hören und sie meine. (In diese Ausgänge können funkkopfhörerhassende Hifi-Voodoos dann auch ihren Sennheiser T-1000 stecken.) Endlich können Filme in der Lautstärke gehört werden, für die sie gedacht sind! Und meine nette Nachbarin kann trotzdem schlafen.

Erstgesehen (Kino): Untraceable (OV), USA 2008 [IM; WP] mit Diane Lane [WP]. Sehr böser und sehr gewalttätiger Internet-Thriller. Gutes Technik-Consulting: In älteren Drehbuch-Fassungen, die im Internet kursieren, steht noch jede Menge Blödsinn. Hätte sich die Killer-Website nicht doch abschalten lassen? Die Meinungen in Internet-Foren und Blogs sind geteilt, aber eine Killer-Idee, die die Website und damit den Plot zu Fall gebracht hätte, hat letztendlich niemand zu bieten. Das heißt aber nicht, daß nichts zu machen gewesen wäre: Ein gutes halbes Dutzend (wenn auch jeweils für sich ineffektiver) automatisierbarer und pausenlos arbeitender Maßnahmen, gleichzeitig gestartet, hätten dem Mörder zumindest die Bandbreite genügend versalzen können, um Zeit zu gewinnen.
ADDENDUM 20.4.: Habe inzwischen eine ausführliche (wenn auch mit „ich hab den Film nicht gesehen, er muß aber Müll sein“ idiotisch eröffnete) Blog-Diskussion gefunden, an der sich schließlich auch der Consultant für Untraceable, ein Ex-IT-Crime-Spezialist fürs FBI, beteiligte. Spannend.

... von wo aus ich nach raschem Umziehen gleich wieder losrannte zur Bahn und in die Nacht-Residenz (Achtung: Beim Klicken auf Enter geht der Beat los). Wo ich um ein Uhr eintraf und bis fünf Uhr blieb. Da fahren auch schon wieder Bahnen und die Vögel zwitschern.

Grillparty bei einer meiner liebsten und besten Ex-Freundinnen, die ihren Geburtstag feierte, ihre Festanstellung beim World Wilflife Fund und ihren neuen Freund. Viel gegessen, getrunken, gequatscht und Spaß gehabt vom frühen Nachmittag bis Mitternacht; danach fuhr mein Freund Thomas mich nach Haus ...

Erstgehört (CD): Philip Glass’ Violinkonzert und Alfred Schnittkes Concerto Grosso No.5 [RYM; AM] mit Gidon Kremer [WP]. Schnittke [WP] genial wie gewohnt; er gehört nicht umsonst zu meinen Lieblingskomponisten. Das Konzert von Glass [WP] ist nicht minder genial: Diesen Komponisten habe ich bislang sträflich vernachlässigt, stelle ich fest!

In meinem Fitness-Studio in den Shadow-Arkaden übertreibe ich es in der Regel stets und regulär drei Mal wöchentlich. Diesmal hab ich mich aber selber übertroffen: Nach einem Doppelset mit Wadenmaschine und Langhantel-Kniebeuge (Full Squat) beschlossen die Sehnen in meinem rechten Bein, in Hockstellung zu verbleiben ... ein Gefühl zwischen lustig und bedrohlich, wenn beim aufrechten Stehen ein Bein sich wie von Geisterhand bewegt von selber hebt und in der Luft hängen bleibt ... arrgh!

Erstgesehen (DVD): Fei ying (Silver Hawk, Englisch/Mandarin OV/OmU), Hong Kong 2004 [IM; WP] mit Michelle Yeoh [WP]. Absolut niedliche und witzige Martial-Arts-Komödie mit einem selbstbewußten Bombardement aus abstrusesten Genre-Klischees. Trotzdem tolle Kampfszenen und Yeohs legendärer Sprung mit dem Motorrad über die chinesische Mauer. (Kein Trick. Die Frau kann so was, zu allem anderen.)

Nostalgiebeschau (DVD): The Professionals (OV), UK 1977 [IM; WP]; Heroes (1.05).

Großartige Parodie von Richard und Josh auf den Trailer des Kreationisten-Streifens Expelled: No Intelligence Allowed [Expelled Aufklärungsseite des National Center for Science Education] mit dem Titel Sexpelled: No Intercourse Allowed. Beste Momente: Richard, in schnellen Cuts und mit Sonnenbrille, “As a sex maniac, I’m pretty hostile to the rival Stork Theory”, und ganz am Schluß, “It’s all very well to say that the stork delivers the babies—but who delivers the stork?” Begnadet!

Heute mein brandneues NAS/Network Attached Storage [WP] verkabelt, installiert, konfiguriert und getestet, und zwar ein Maxtor Shared Storage II 1 TB. Später diesen Monat werde ich mir das Sonos ZP-80/CR-100-Bundle zulegen, das bis Ende April erhebliche 150 EUR weniger kostet, und dann wird das NAS in meiner Wohnung als Medienserver dienen. Da ich nur Hardware-RAID wirklich vertraue (und davon wiederum eigentlich nur Controllern von 3ware), habe ich mich für das Modell mit der 1TB-Platte entschieden statt mit zwei 500GB-Platten. Die Redundanz erzeuge ich lieber anders — streßfrei.

Leseschluß: Chicks ’N Chained Males [LT; AM] von Esther Friesner (Hrsg.) zu Ende gelesen und Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Erstgesehen (Kino): There Will Be Blood (OV), USA 2007 [IM; WP] von Paul Thomas Anderson [WP] mit Daniel Day-Lewis [WP] , nach dem Roman Oil! von Upton Sinclair [WP]. Whew. Lang, eindringlich, gewalttätig, böse. Im Gegensatz zu den Popcorn-Thrillern muß sich das erstmal setzen. Und tolle Musik: (Johnny Greenwood [WP] von Radiohead, Arvo Pärt [WP] und Brahms’ Violinkonzert [WP].

Erstgesehen (Kino): Untraceable (OV), USA 2008 [IM; WP] mit Diane Lane [WP]. Sehr böser und sehr gewalttätiger Internet-Thriller. Gutes Technik-Consulting: In älteren Drehbuch-Fassungen, die im Internet kursieren, steht noch jede Menge Blödsinn. Hätte sich die Killer-Website nicht doch abschalten lassen? Die Meinungen in Internet-Foren und Blogs sind geteilt, aber eine Killer-Idee, die die Website und damit den Plot zu Fall gebracht hätte, hat letztendlich niemand zu bieten. Das heißt aber nicht, daß nichts zu machen gewesen wäre: Ein gutes halbes Dutzend (wenn auch jeweils für sich ineffektiver) automatisierbarer und pausenlos arbeitender Maßnahmen, gleichzeitig gestartet, hätten dem Mörder zumindest die Bandbreite genügend versalzen können, um Zeit zu gewinnen.

Leseschluß: Other Asias [LT; AM] von Gayatri Chakravorty Spivak [WP] zu Ende gelesen und Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Erstgesehen (VHS-Video): The Last of the Fast Guns (OV), USA 1958 [IM] von George Sherman [WP] mit Jock Mahoney [WP]. Klasse Western mit intelligentem Drehbuch, zu dem ich gleich eine Mini-Besprechung auf IMDb (gyokusai) verfaßte.

Erstgesehen (VHS-Video): Mon oncle d’Amérique (OmU), Frankreich 1980 [IM; WP] von Alain Resnais [WP]. Phantastischer Film. Resnais’ Spät-Siebziger Filme mag ich besonders, und von denen ist mein absoluter Lieblingsfilm nach wie vor Providence [IM; WP] mit Dirk Bogarde, Ellen Burstyn und John Gielgud.

Erstgehört (CD): Complete Works for Violin and Piano [RYM; AM] von Ernest Bloch [WP]. Tolle Musik. Trotz vieler bekannter Stilelemente aus Hochromantik und jüdischen Melodien und lediglich moderater Atonalität ist Blochs Musik keineswegs eingängig oder gar einfach.

Nostalgiebeschau (DVD): The Professionals (OV), UK 1977 [IM; WP]; Killer With a Long Arm (1.04).

Erstgesehen (DVD): Doom (OV), USA 2005 [IM; WP] nach den beliebten und bekannt familienfreundlichen Computerspielen von id Software namens Doom, Doom II: Hell On Earth und Doom 3 (letzteres habe ich immer noch nicht gespielt), unter anderem mit Dwayne Johnson alias “The Rock” [WP]. Die guten Dinge: Nette Action-Szenen und in der Filmmitte durchaus sarkastische Dialoge. (Bester Moment: The Rock trifft auf die BFG9000 — “Big Fucking Gun ... Oh-h Shiiit ...”. Die schlechten Dinge: Warum mußte ein perfekt geradliniger Plot, der Millionen von Spielern 15 Jahre lang unterhalten hat, ein ähnliches Schicksal erleiden wie die meisten Charaktere und in eine hirnlos umherstolpernde und intelligenzvertilgende Pseudo-Story verwandelt werden? Außerdem läßt das Sounddesign für die Waffen zu wünschen übrig, die ja mehr oder weniger die Hauptrolle spielen — die Feuerstöße klingen nicht viel besser, als wenn jemand sehr schnell mit nassen Lappen wirft.

Nostalgiebeschau (DVD): The Professionals (OV), UK 1977 [IM; WP]; Where the Jungle Ends (1.03).

Erstgehört (CD): Aufnahme der Dresdner aus den 60er Jahren von Eugen D’Alberts Oper Tiefland [RYM; AM]. Was ich gehört habe, klang zunächst mal überzeugend. Leider fehlt mir etwas der Bogen bzw. der Gesamtzusammenhang, weil ständig irgendjemand irgendetwas von mir wollte.

Buch-Neuerwerbung: Absolution Gap [LT; AM] von Alastair Reynolds [WP].

Nostalgiebeschau (DVD): The Professionals (OV), UK 1977 [IM; WP]; Long Shot (1.02).

Erstgehört (CD): Violinsonaten von Franck, Debussy, Ravel und Fauré und eine Handvoll Kreisler-Arrangements [RYM; AM] mit Shlomo Mintz und Yefim Bronfman bzw. Clifford Benson. Wow! — ist ewig her, daß ich eine Aufnahme mit Shlomo Mintz [WP] aus meinem Plattenregal gezupft habe! Früher landeten bestimmte Aufnahmen von ihm fast jede Woche auf dem Teller, und jetzt weiß ich auch wieder, warum.

Nostalgiebeschau (DVD): The Professionals (OV), UK 1977 [IM; WP]; Old Dog With New Tricks (1.01). Ganz schön heftig für eine End-Siebziger-TV-Serie aus England ...

Leseschluß: The Cosmic Landscape: String Theory and the Illusion of Intelligent Design [LT; AM] von Leonard Susskind [WP] zu Ende gelesen und Besprechung auf LibraryThing (gyokusai) verfaßt.

Fachbuch-Neuerwerbung: The Art of Plain Talk [LT] von Rudolf Flesch [WP].

Erstgesehen (Kino): No Country for Old Men (OV), USA 2007 [IM; WP] von den Coen-Brüdern [WP] mit Tommy Lee Jones [WP], Javier Bardem [WP], Josh Brolin [WP] und Woody Harrelson [WP] nach dem gleichnamigen Roman [WP] von Cormac McCarthy [WP]. Phantastischer Film, und ziemlich blutig. Die Coens hören einfach nicht auf, geniale Filme zu machen. Hoffentlich gibt’s irgendwann mal eine Werkausgabe ... die Box The Coen Brothers Movie Collection ist aber zumindest schon mal ein Anfang. Ich hoffe, meine Lektorin (und gute Freundin seit vielen Jahren) fliegt bald mal wieder zu ihren Eltern in die USA ...

März

Neuerwerbung: The Medici Conspiracy: The Illicit Journey of Looted Antiquities [LT; AM] von Peter Watson und Cecilia Todeschini.

Fachbuch-Neuerwerbungen: My Life in Advertising and Scientific Advertising [LT; AM] von Claude Hopkins [WP] sowie Panel One: Comic Book Scripts by Top Writers [LT; AM] von Ned Gertler (Hrsg.); mit Beiträgen von Neil Gaiman [WP] u. a.

Lesebeginn: The Trouble With Physics: The Rise of String Theory, The Fall of a Science, and What Comes Next [LT; AM] von Lee Smolin [WP].

Transkript-Gemeinschaftsarbeit für das Video “Beware the Believers” auf richarddawkins.net und Pharyngula (entlang unseres trotz vereinter Kräfte vergeblichen Versuchs, Richard davon zu überzeugen, daß das Video teh awsome ist ...) mit youtube-Link hochgeladen und eingestellt.